Tod des Opas

anja-manja-m

359

bearbeitet 8. 04. 2007, 20:23 in Kummerkasten
ich weiß gar nicht, ob ich meine Gedanken und Sorgen schon so weit ordnen kann, daß ich mir so ganz versteht, aber ich mag es versuchen... Letzten Donnerstag ist mein Vater tödlich verunglückt. Er stürzte beim Fällen eines Gartenbaumes. Meine Mutter rief uns an, als er noch wiederbelebt wurde, ich steckte Lina ganz schnell in Schuhe und Jacke und raste los. Als wir ankamen lag mein Vater zum größten Teil durch eine Decke bedeckt in unserem Garten unter dem Baum, die Ärzte hatten alle Maßnahmen beendet. Lina war auf meinem Arm, den Blick eher vom Opa abgewendet. Es waren unendlich viele Menschen im Garten meiner Eltern - Feuerwehr, Polizei... Die Stunden danach, die Tage danach waren unwirklich. Lina sah uns alle zum ersten Mal in ihrem Leben immer wieder weinen, trocknete meine Tränen mit ihrer Kuschelente. Nach zwei, drei Tagen gab es auch wieder ganz normale Stunden - wir haben mit ihr gespilet und gelacht wie immer - weil sie halt war wie immer. Auf der Beerdigung waren wir alle gemeinsam, weil mein Mann und ich fanden, daß Lina halt immer zu uns gehört. So war sie dann auch mit am Grab, weil sie bei mir sein wollte....
Am letzten Wochenende war sie dann sehr sehr Mama-fixiert, leiß mich nicht aus den Augen. Seit gestern sitzt sie ganz viel mit ihrer Puppe auf ihrem Bett und tut kaum etwas außer schnullern - das Bett ist der einzige Ort, an dem Schnullern erlaubt ist. Auch im Moment ist sie nicht mal neugierig was ich tue. Das kenne ich überhaupt nicht von ihr. Immer wider findet sie meine Hausarbeit toll. Oder sie spielt halt mit ihrer Küche oder den Tieren....
Der andere Ansatz ist, daß sie momentan sprachlich ganz große Fortschritte macht und vielleicht auch dafür Ruhe braucht. Meint ihr, ich soll sie lassen oder animieren, etwas mit mir zu tun. Momentan läuft nur eine Kassette bei ihr, die sie sehr mag....

Kommentare

  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ersteinmal mein herzliches Beileid zum Tod deines Vaters :troest: Ich hoffe du hast Jemanden der dir zur Seite steht um diesen Verlust zu verarbeiten.

    Was Lina betrifft, denke ich das sie in den letzten Tagen auch vieles erlebt hat und dieses nun erst verarbeiten muß. Sie merkt ja auch eure Trauer.Da wird der Schnuller ihr ein Trost sein. Ich würde ihr etwas Zeit geben und sie dann vorsichtig animieren etwas mit dir zumachen, sofern du dazu in der Lage bist. (Mitnehmen zum Einkaufen, um Hilfe bitten bei der Hausarbeit usw.)

    Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft
  • Tina32Tina32

    780

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ach von mir mein herzlichstes Beileid.
    Wichtig für Dich und auch für Lina ist, das Du Deine Trauer zuläßt und nicht versuchst Sie zu unterdrücken. Lina merkt, wenn mit Dir was nicht stimmt.
    Gib Ihr das Gefühl, das es OK ist, wenn Sie auch traurig ist. Ihre Gefühle sind OK, auch wenn Sie für die verwirrend sind. Aber es sind ihre Gefühle und es ist wichtig, das Du sie ernst nimmst.
    Wenn Sie auf em bett sitzen mag und schnullern mag, dann frag doch, ob Du Dich dazusetzen sollst und laßt die Hausarbeit mal sein.

    Ich hoffe, du verstehst,was ich sagen will, ist nicht immer einfach alles in Worte zu fassen.

    Sei lieb gegrüßt
    Christina
  • anja-manja-m

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Nein, das mit den Worten ist wirklich nicht einfach... Mir hilft die Routine irgendwie... Daß mir mein Vater sehr fehlt, wird vor allem abends, wenn alles zur Ruhe kommt real und traurig. Ja, ich habe liebe Menschen an meiner Seite - meinen Mann, meinen Bruder, meine Schwiegermutter und auch Freunde. Aber alle sußer den Kindern sind irgendwie sprachlos...
  • anja-manja-m

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    ..und ich weiß nicht wie ich Trauer zulasse und was Trauerarbeit eigentlich so ist. Bisher habe ich meine Omas verloren, die beide schon alt waren. Da war der Tod durchaus ganz normal und für mich nicht grausam. Jetzt merke ich wohl, daß ich zum Teil in meine Arbeit flüchte, weil da alles so ganz normal wie immer ist...
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Das man sich versucht in die Arbeit zuflüchten ist auch normal. Aber du solltest deine Gefühle nicht unterdrücken. Weine, schreie oder schimpfe ruhig, du hast alles Recht dazu. Sprich oder schreibe über deine Traurigkeit, nur verdränge sie nicht. Sie holt dich so wieso ein. Verstehst du wie ich das meine?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Oh das tut mir sehr leid für dich :traurig07:


    Mein Vater ist vor 1,5 Jahren gestorben, allerdings war er krank und wir wussten, dass es so kommen würde. Aber trotzdem war es am Ende ein Schock und es hat eine ganze Weile gedauert bis ich wirklich trauern konnte. Im Grunde trauere ich jetzt mehr als vor einem Jahr. Mach dir also keine Gedanken, wenn du es jetzt noch nicht kannst, das ist völlig normal. Ich denke auch, dass das ein Schutzmechanismus ist, da wir so schnell gar nicht damit klarkommen. Es kommt irgendwann!

    Hast du das Gefühl, dass Lina das was mit dem Opa passiert ist einigermaßen verstanden hat? Eventuell wäre es gut, wenn du dich mal nach Büchern zum Thema umschaust, um mit ihr ab und an darüber reden zu können. Ich würde sie dazu zwar nicht drängen, aber wenn ein Buch zu dem Thema im Haus ist kann sie damit selber zu dir kommen und damit habt ihr die Möglichkeit immer wieder darüber zu reden.

    Sie bekommt deine Trauer mit und das ist auch völlig ok. Ich finde es auch nicht schlimm wenn unsere Kinder uns weinen sehen. Das gehört zum Leben dazu und sie müssen ja auch irgendwann lernen mit solchen Gefühlen umzugehen. Also versuche nicht dass zu sehr von ihr fernzuhalten. Ich finde du machst das schon ganz richtig.
  • anja-manja-m

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Was Lina verstanden hat, weiß ich nicht. Sicher, daß er von einem Baum gefallen ist und sich ganz schlimm weh getan hat. Ja, und gesagt habe ich ihr, daß er halt so schlimm gefallen ist, daß er jetzt nicht mehr bei uns ist und daß ich ihn sehr vermisse. Sie hat mich groß und ruhig angesehen, vielleicht verstanden, mehr Worte wußte ich nicht zu sagen. Auf einer Fahrt zu meiner Mutter habe ich angefangen zu sagen, daß der Opa nicht da sein würde, da sagte sie: Nein, Mama, nicht reden! Was ich dann natürlich auch nicht getan habe...

    Für mich selber ist erschreckend, daß der Alltag so normal ist. Ich habe meinen Vater so ein bis zwei Mal in der Woche gesehen, die anderen Tage sind irgendwie wie immer. Ich arbeite und habe dabei schon immer nur an den Patienten gedacht, der gerade vor mir sitzt. Dabei verschwindet meine Trauer für die Zeit der Arbeit. Linas Lachen vertreibt sie auch, genau wie die Wünsche und Bedürfnisse der Jungs...
    Trotzdem meine ich manchmal die Welt müßte einfach anders sein als vor diesem Sturz - aber sie ist es nicht...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Doch, Eure kleine Welt ist anders. :sad:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Sie ist anders, aber es gibt einfach Momente, wo man das vergisst. Und das ist auch gut so. Dafür wird es einem in anderen Momenten um so schmerzlicher bewusst. Ich habe noch heute oft das Gefühl, dass mein Vater nicht für immer weg sein kann, dass er nur einen langen Urlaub macht und ich ihn bald wieder in die Arme nehmen kann. Ein Teil von mir hat seinen Tod immer noch nicht akzeptiert
  • anja-manja-m

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Es tut gut hier mit Euch über all das zu reden...Heute war Lina wieder die willensstarke Zicke, die sie immer ist - nackte Beine und draußen sein war ihr primäres Ziel, der Kampf um Hose oder Rock ein altbekannter... ;-) Hatte zwei Bücher zum Thema Tod und Sterben bestellt von Wolf Erlbruch, die aber beide nicht so ganz toll für Lina sind.... Eher für Erwachsene...
  • manuelsmamamanuelsmama

    1,263

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ach herrje, das tut mir echt Leid! Mein tiefstes Mitgefühl für dich und deine kleine Famile!
    Es ist gut, dass deine Tochter auch die Möglichkeit hat, alles mitzuerleben. Es mag zwar grausam sein, aber so ist das Leben und es ist sehr wichtig, dass sie sieht, das Trauer und weinen dazu gehört.
    Deswegen auch mein Rat an dich: lass es zu, wenn die Tränen kommen, lass sie raus, egal wie und wo, immerhin hast du einen sehr wichtigen Menschen in deinem Leben verloren.
    ich selbst weiss wie schwer einem das fällt, zu heulen, vor allem wenn andere das sehen, aber das Unterdrücken ist genau das Falsche.
    Stell nicht zu viele Ansprüche an dich selbst, denn auch du musst um dich gucken und dafür sorgen, dass es dir einigermassen gut geht.
    Wenn deine Kleine eben ne Weile "nur" auf dem Bett sitzen und schnullern will, dann wird sie einen Grund dafür haben und es wird gerade das Richtigen für dich sein.
  • anja-manja-m

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    danke ihr!
  • anja-manja-m

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    ...wollte euch nur kurz berichten, daß Lina sich wieder völlig gefangen hat. Nach eigentlich 2,5 Tagen Bett und Schnullern kamen dann ein paar ganz anhängliche Mama-Klettentage und jetzt ist sie wieder ganz die Alte...
  • mel77mel77

    192

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ohje - mein Beileid.
    Ich hab den Thread erst jetzt gesehen...



    Mein Vater ist Bestatter, ich bin daher mit dem Thema "Tod" von kleinauf konfrontiert worden und kenne viele Situationen.
    Auch viele gute und schlechte Beispiele mit dem Thema und den Umgang mit Kindern.
    Kinder, - auch wenn sie noch klein sind, gehen nämlich weitaus unbefangener und offener mit dem Tod um, als wir Erwachsenen.

    Ein Problem wirds nur, wenn die Eltern, versuchen, den Tod eines Familienmitgliedes zu "vertuschen" sprich, das Kind davon schlimmstenfalls ganz aussen vor zu lassen. Dann kommen Probleme...

    Kinder,auch wenn sie noch sehr klein sind können den Tod, sofern man sie lässt, erstaunlich vernünftig realisieren.

    Mein Vater rät in solchen traurigen Fällen immer, das (kleine) Kind niemals auszuschliessen und den Tod, sofern es nachfragt möglichst kindgerecht zu erklären.Wenn es nicht fragen mag, erstmal dabei belassen.

    Vielleicht nehmt ihr nochmal Abschied am Sarg? Keine Angst, das ist für die meisten Kinder weder schlimm noch gruselig. Im Gegenteil, meist ist es gut für sie.
    Da liegt nämlich der Opa, der sieht aus als ob er schläft und er antwortet nicht mehr... So sieht also totsein aus.Es hilft dem kind, die Tatsache zu realisieren, sich ein Bild davon zu machen.
    Es kann sein, dass sie weint, es kann sein,dass sie gar keine große Reaktion zeigt oder auch, dass sie dann Fragen stellt. Sprich mit Ihr, auch wenn es sauschwer ist.

    Wenn sie ihn anfassen möchte, lass sie. Mein Vater hat schon öfter erlebt, das Kinder dem Verstorbenen etwas "mitgeben" wollten, wie Schokolade, ein gemaltes Bild oder ein Stofftier. Wenn das so sein sollte, lass sie.
    Wichtig ist auch, dass Du ihr Deine Gefühle nicht verschweigst.

    Wenns um die Beerdigung geht, mußt Du Lina allerdings nicht unbedingt mitnehmen. Denn, so blöde das sich auch anhört, für Kinder ist eine Beerdigung meist grottenlangweilig.
    So viele Leute, still soll man sein, ruhig sitzenbleiben,alle sehen so komisch aus und irgendwo da vorne sind ganz viele Blumen und sowas aus Holz, das alles gibt grad für ganz kleine Kinder keinen wirklichen Sinn.da machst Du Dir Stress, wo keiner sein muß und Lina wird die Beerdigung als solches nicht verstehen. Für Sie ist es einfach nur ein Auflauf vieler Leute, von denen sie vielleicht nicht alle kennt und es hat für sie nicht wirklich was mit Opa, so wie sie ihn kennt, zu tun.

    Wenn Du die Möglichkeit hast, Lina währenddessen von einer lieben Freundin oder so betreuen zu lassen, dann mach es. Bei der Beerdigung sollte auch Zeit und Platz für Deine eigne Trauer sein.

    zum Thema Trauerarbeit: Mach Dir keine Sorgen, viele Menschen wissen nicht, was das genau ist.
    Die Trauerarbeit ist auch keine Sache nach Schema F, denn jeder Mensch trauert anders. Wichtig ist aber, dass man die Trauer an sich ran lässt und nicht wegstößt.
    Versuche vielleicht als erstes, darüber nachzudenken, über das Leben mit Deinem Vater, an erlebte Dinge, aber auch an den schlimmen Tag, an den Verlust und versuche zu spüren, wie sich das anfühlt. Es wird wehtun, aber lass es zu. Weine, wenn Du musst, jederzeit, jederorts.

    Du mußt lernen, diesen Verlust zu akzeptieren. Aber nimm Dir die Zeit, die Du dazu brauchst.

    Suche Dir evtl auch jemanden, der dir zuhört, der Dir beisteht. Das kann eine Freundin, Dein Partner, aber vielleicht auch ein Tier oder ein schlichtes Tagebuch sein.

    Und - das mag jetzt egoistisch klingen, nimm Dir die Zeitzum Trauern, auch wenn Dir das Umfeld das vielleicht etwas krummnimmt.
    Sicher mußt Du jetzt auch für Deine Mum da sein, aber nimm Dir auch allein Zeit zum trauern.
    Die Bestellung der Bücher ist keine schlechte Idee, ich kenne die Bücher, sie sind recht gut.

    Es ist immer so schwer, jemanden zu verlieren, vorallem, wenn es unerwartet und so plötzlich passiert. Es tut immer sehr weh...
    Aber - auch wenn es merkwürdig klingt, es wird Dich auch stärker machen...

    Fühl Dich gedrückt :troest:
  • anja-manja-m

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    ...das es mich stärker macht, meinen Vater verloren zu haben, kann ich mir noch so gar nicht vorstellen. Aber ich weiß, daß er mich stark genug gemacht hat für dieses Leben mit all seinen Höhen und Tiefen; er war ein toller Vater! Und er fehlt mir schon sehr....

    Die Beerdigung war schon gewesen als ich hier zum ersten Mal gepostet habe und Lina war mit dabei... Die Messe am Friedhof war so kurz, daß sie kaum auf meinem Schoß Platz genommen hatte, da war schon alles vorbei. Am Grab war ihr unbefangener Kommentar: "WOW - tiefes Loch - Blumen rein!!" hat mich gerettet, da ich den Moment am offenen Grab immer am schlimmsten finde. In der Kirche war Lina dann wie immer. Wir gehen recht regelmäßig und sie mag Gottesdienste. Für uns alle war sie zwischendurch ein ablenkender Anblick - wenn wir die Fassung nicht verlieren wollten, haben wir zu ihr geschaut, wenn wir der Predigt über meinen Paps zuhören wollten, haben wir das getan. Das war für alle recht O.k. Aus dem Beerdigungskaffee habe ich Lina dann ganz schnell raus gezogen und mit der anderen Oma nach Hause gelassen. Sie war dann auch echt müde.

    Mir tut es gut hier noch mal eine Antwort zu finden, v.a. eine so ausführliche. Ich merke, daß mein Alltag mich sehr anstrengt. Habe mich heute sogar schon gefragt, warum ich so viel mehr Erholungspausen als sonst brauche... Jetzt weiß ich es gerade wieder - weil ich halt noch nicht wieder so bin wie vorher....
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Erwartest Du das wirklich von Dir? :shock:
  • adpatadpat

    425

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hallo Anja,

    meine Mutter starb letzes Jahr an Krebs, ich leide zeitweise immer noch wie ein Hund, manchmal geht es besser, manchmal schlechter. Ich habe nun eine Gesprächstherapie angefangen, um meine Mitte wiederzufinden aber das
    anja-m schrieb:
    - weil ich halt noch nicht wieder so bin wie vorher....

    wird wohl nie wieder so sein. Ich weiß, daß mir meine Mutter für den Rest meines Lebens fehlen wird, diese Lücke in meinem Herz und in meinem Leben wird nichts anderes mehr füllen.

    Trauer braucht Zeit, viel Zeit. Bitte Anja, gib dir diese Zeit, wenn du magst hole die Hilfe, vielleicht gibt es in deiner Umgebung Freunde, die acuh schon einen Elternteil verloren haben, die deine Trauer verstehen können, oder auch einen ambulanten Hospizdienst, das sind ehrenamtliche HelferInnen, die bei Sterben und Trauerfall für einen da sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß das Aussprechen und Ausheulen mir hilft aber daß viele um mich herum gemeint haben, nach einem halben Jahr müsste es doch wieder "gut" sein. Nein, und das ist es immer noch nicht..

    Ich umarme dich mal fest und wünsche dir ganz viel Kraft...
    Adriane
  • anja-manja-m

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    ...was ich von mir erwarte ist mir nicht so ganz klar. Ein Teil meiner Umwelt - v.a. im Breruf - erwartet mich so wie immer und bekommt mich da auch so, was ich ganz normal finde.
    Für mich habe ich am Freitag "Hallo Mister Gott, Hier spricht Anna!" wieder entdeckt - ich habe es als Teenager gelesen und irgendwie hat mich Freitag das Buch wieder gefunden. Es hat mir gut getan.
    Mein Mann ist sehr lieb aber manchmal auch hilflos für mich da. Er sorgt sich um mich, was er aber nicht braucht. Ich bin nur sehr traurig, ansonsten schon o.k.
    Bin froh über Eure Worte und finde hier dann auch neue Gedankenansätze.....
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich glaube am besten ist es, wenn man von sich gar nichts erwartet sondern es irgendwie schafft selber einfach abzuwarten wie es einem geht. Den Dingen seinen Lauf lassen und nicht versuchen es zu steuern.

    Dass dein Mann sich manchmal hilflos fühlt kann ich mir denken. Ich glaube ich wäre das umgekehrt genauso.
  • anja-manja-m

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Mein Mann hat vor zwei Jahren nach dem Tod seines Vaters so schnell wieder "normal" gelebt. Sicher gab es da in den anderthalb Jahren zuvor, in denen wir schon wußten, daß er nie wieder gesund werden würde - er hatte Metastasen eines Speiseröhrenkrebses - immer wieder ganz traurige Stunden, die fast ein Abschied im Voraus waren. Und natürlcih ist mein Mann einfach ein anderer Mensch als ich es bin. Aber trotzdem fühle ich mich heute echt unverstanden. Wir haben gerade über Alltagsdinge gestritten und ich sitze jetzt in meiner dunklen Praxis und heule...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Heulen hilft!! :troest:
  • anja-manja-m

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Stimmt!!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Meine Mutter ist gestorben als ich neun war. Ich war Jahre regelrecht erstarrt, und habe das natürlich auch alles nicht verstanden. Geheult habe ich dann endlich mit 12!! Und das war nicht gut!
    Deswegen sag ich Dir: heul einfach wenn Dir danach ist. :sad:
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Da kann ich Marlies nur zustimmen. Meine Großen haben vor vier Jahren auch ihren Vater verloren. Sarah hatt ooft und lange geweint währen Kevin "funktionirt" hat. (irgendwie wie ein Robotter) Sarah ging es nach einiger Zeit besser aber Kevin ist nach einem halben Jahr regelrecht zusammen gebrochen. Also laß deine Trauer und Tränen raus.
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