Brauche nochmal euren Rat in Bezug auf Mika.
Mom. ist er wieder sehr auffallend. Er ist in einem gehobenen Maß agressiv (ggü vincent)
hält sich an keine Regeln (aufräumen, am Tisch sitzen, Vereinbarungen, Zurechtweisungen (z.B. wenn er "woanders" etwas ausheckt beim Einkaufen oder so), er ist eigentlich wie ein Frühpupertierender :biggrin:
Hauptsache das Gegenteil von dem was alle erwarten und auf keinen Fall klein beigeben.
Wir sind echt ratlos, da wir nicht wissen, wie wir uns angemessen verhalten sollen.
Strafen bringt ja nichts, schrein sowieso nicht, drohen halte ich ebenfalls für dekonstruktiv, aber mit den bewährten Mitteln positives Bestärken, etc. kommen wir nicht weiter.
Schlimm ist auch der ständige Drang im Mittelpunkt zu stehen und dann voll aufzudrehen, er ist dann wie von Sinnen! Hupft rum wie ein irrer, singt laut irgendwelche ausgedachten sinnlosen monotonen Lieder während er immerwiederkehrende Gesten macht, hinter denen er teilw. Gewaltakte versteckt (z.B. im Vorbeigehen immer wieder vincent schubsen)
Er kommt mir dann vor wie ein irrer oder so.
Wir haben eigentlich (soweit es unser Tagesablauf zulässt) feste Regeln, feste Zeiten, ich überlege, diese noch zu manifestieren (ein Bild, das wir gemeinsam basteln oder so)
Habt ihr noch Ideen/ Anregungen? Hat jemand ein ähnlich aufgewecktes Kind? Ganz ehrlich, ich kann mom. keine Tipps von jmd. hören, der das Ruhekind in Person hat, weil die meist nicht nachempfinden können wie es bei uns abgeht. So nach dem Motto: Ihr habt alles falsch gemacht, schaut, bei uns geht es doch auch. Du musst "nur" - nein, es ist nicht "nur"- ich möchte nicht, dass das unterschätzt wird.Wir leiden alle wirklich unter seinem Verhalten.
Kommentare
59,500
Ich drohe schon Konsequenzen an und führe die auch durch. Wenn das Kerlchen beisst und haut (was hier meistens nur dann ist, wenn er müde ist) und er damit nicht aufhört, gehe ich entweder aus dem Zimmer oder schicke ihn in den Garten zum Austoben. Wenn er am Tisch über die Massen Quatsch macht, kann der Hunger nicht so gross sein und dann muss er nach Androhung auch aufstehen, wenn es nicht besser wird. Ich schaue solchen Situationen auch nicht sehr lange zu, einfach, weil ich dann nur genervter werde und er noch einen draufsetzt. Ich sage einfach freundlich, dass ich das und das nicht möchte, wenn er es trotzdem macht, wird die angekündigte Konsequenz auch ausgeführt.
1,473
Natalie bockt auch ganz schön, aber sie beißt, schubst oder tritt nicht. Im Rewe fand sie es neulich lustig laut zu singen:"...Pfeffernase, morgen kommt der Osterhase, bringt die alte Kaka mit und schmeißt den alten Popo weg..." zum Glück nahmen es die anderen Kunden mit Humor. Was mich sehr stört ist, dass sie zu den Omas oft garstig ist im Moment. Gestern sagt sie zur Schwiegermutter, sie sei ein Faulpelz und letzte Woche zu meiner Mutter, sie hätte sie nicht lieb...
Man kann aber zeitweise nicht mehr erklären und dann sieht sie es ein...nein, da bleibt sie dann stur und man muss sich Etwas ausdenken, ablenken oder den Heulanfall durchstehen.
LG!
631
Wenn er nicht mehr Essen mag, darf er im Esszimmer bei uns spielen. Er brauch nichts mehr essen, soll aber nicht weg und uns essen lassen. Das klappt gut.
Ich weiß nicht was du unter drohen verstehst. Aber Konsequenzen gibt es bei uns schon. Es geht überhaupt nicht, dass er jemand hier weh tut oder Sachen kaputt macht. Bei weh tun muß er weg oder ich geh. Das ist ja der logische Schluß-gehauen werden will niemand.
Sachen mit denen er kaputt macht oder die er kaputt macht, kommt weg.
Aber alles nach Situation und wirklich erklärt!!! Ich haue ihn nicht oder zerre am Arm oder so schlimme Sachen. Aber alles kann er nicht machen.
Wir haben auch einen sehr festen Tagesrhythmus. Das hilft unwahrscheinlich.
40
Vielleicht hilft das, wünsch euch Glück. Viele Grüße
4,312
Naja und - klar, wenn er zu viel Energie hat muss es raus, aber... er steht morgens um halb sieben auf, macht keinen Mittagsschlaf und hat den ganzen Tag Action im Kiga - woher nimmt er abends einen Überschuss an Energie. Wenn das Wetter es zulässt fahren wir noch etwas Laufrad oder gehen Spazieren: DA ist er dann ja och sooooo müde (mama ich kann nicht laufen, meine Beine tun mir so weh), aber wenns um Quatsch machen kann, tut sich eine ungeahnte Energiereserve auf..
Und naja, "ihn lassen" wenn er aufdreht leidet Vincent drunter, weil er ständig was abkriegt.
Im Kiga muss er auch unerträglich sein und ständig andere Kinder ärgern, bis die sich wehren.
Wir können nirgends mit ihm hin, weil er sich überall aufführt wie ein Wahnsinniger. Mittlerweile schämen wir uns schon für/ mit ihm :oops:
naja und zum Thema Tagesablauf. Ich komme um halb sechs von der Arbeit, dann "essen" wir "gemeinsam" (und die gäsestrichle beziehen sich auf Mika), und dann ist Kindertime, das heißt min. 2 h spielen (drinnen bei schlechtem Wetter und sonst draußen).
Umgänglich ist er dann nur wenn wir auf einem Spieli oder so sind, im Garten oder in der Wohnung dreht er voll ab. Ich bin aber auch nicht mehr jeden Abend in der Lage noch ausgedehnt auf den Spieli zu gehen. Vor allem wird es jetzt immer früher dunkel.
Naja und um halb acht wird er fürs Schlafen fertig gemacht, da schläft er aber noch lange nicht, weil er immer noch Energie hat ohne Ende. Er steht dann noch ewig auf.
Achso wir lesen immer noch eine Gutenachtgeschichte.
Zum Thema Eifersucht: Mika bekommt grade ca. 90% Mama und Vincent 10%, nein FALSCH - Mika NIMMT sich 90% Mama und vincent muss mit den kläglichen 10% zurecht kommen. Ich bastel jetzt viel mit Mika, weil die im Kiga nichts machen mit den Kindern, da versuche ich Vincent dann nebenher mit Stiften oder Lego zu beschäftigen, aber es ist schon schwer, nur 2 -3 Stunden am Tag gerecht zu verteilen, wenn einer so dominant 90% für sich beansprucht.
Ja klar ist Mika lieb. Er ist superlieb. wenn er mit Alex oder/und mir allein ist. Oder mit einem anderen Erwachsenen. Mika + anderes Kind = Explosion und ich merke keinen Unterschied zu Vincent oder anderen Kindern, er verhält sich mit jedem gleich wild.
Ich hab mir sowas von viele Erziehungsratgeber geholt, bei Jesper Juul finde ich viele interessante Ansätze nur lassen Sie sich kaum umsetzen. Sie helfen mir allerhöchstens dabei, meine Selbstzweifel zu dämpfen und bestärken mich darin nicht auf "übliche" Erziehungspraktiken auszuweichen. Aber viele alternative Ansätze finde ich nicht. Sind ja auch immer Familien, wo die Mutter kpl. daheim ist.
für eine Mutter-geht-Arbeiten-Konstellation findet man nicht viel. Liegt wohl daran, dass die eh alle Rabenmütter sind und es nicht anders verdient haben.
Man findet ja auch in keine Elternzeitschrift Berichte über arbeitene Mütter, sondern Berichte a'la, welche Mutter besucht die meisten Frühkurse ohne dabei an Burnoutsyndrom zu erkranken. :roll:
(bitte entschuldigt meinen bitteren Sarkasmus, ich fühle mich nur mom. in vielerlei Hinsicht im Stich gelassen und nicht verstanden)
3,647
Ich weiß das ich Salz in die Wunde streue aber man kann das Thema nicht einfach ausschließen auch wenns weh tut oder wütend macht.
59,500
25,096
Für solche Situationen haben wir hier die Pauseecke eingeführt. Das ist bei uns ein Teil des KInderzimmers das mit einem Seil abgeteilt ist. Dort kann er dann spielen bis wir ihn wieder holen. Mittlerweile hat er das akzeptiert und kommt so wieder runter.
Und klar am Anfang haben wir ihn 100mal wieder zurückgebracht.
Im Prinzip ist das eine Erweiterung des stillen Stuhls. Nur das das Kind nicht stumpfsinnig im Flur sitzen muß sondern sich in seinem Zimmer/Bereích mit seinen Sachen beschäftigen kann. Felix bekommt auch was zu trinken in die Pauseecke mit.
Oft hatte ich es dann schon Mittags das er auf einmal in der Pauseecke eingeschlafen ist ( sein Bett steht in dem Bereich..aber auch Regal und Schreibtisch ...also schon ein etwas größere Bereich).
Vielleicht wäre das was für Mika damit er wieder runter kommt wenn er so aufdreht.
Oder du gibst ihm in dem Moment eine Aufgabe um das ganze zu unterbrechen... irgendwas im Haushalt ect. Vielleicht sogar was was ihm Spaß macht.
903
Mensch das hört sich ja echt oberanstrengend an bei euch!
Meine erste idee wäre, kann es sein, dass er total übermüdet ist, und da ein Ansatz zu finden wäre? Wieviele Stunden schläft er denn so im schnitt? Aus deinem Bericht ging hervor, dass er schon um halb sieben auf steht, aber um acht noch nicht schläft. Reicht ihm das wirklich? Wir hatten das Problem auch, als Paula keinen Mittagsschlaf mehr machte. Wir mussten auch die gesamt Abendroutine umstellen, um sie früher ins Bett zu kriegen. Ab und zu ist das immernoch schwierig. Bei uns wird auch gegen sechs gegessen, danach gehts aber dann schon weiter mit Waschen und vorlesen, damit sie dann um viertel nach sieben auchg im Bett sind. Das würde bei euch die Mamazeit natürlich nochmal verkürzen... Oder wäre es einfacher ihn tagsüber noch irgendwie zum schlafen zu bringen?
4,312
Vincent z.B: ist von morgens bis um 3 bei den Schwiegis. Sie sind für Ihn eine gleichwertige Bezugsperson wie ich. Ich komme eigentlich gut damit klar, denn ich will nur das Beste für Ihn. Und ich merke, wie sehr er seine Großeltern liebt.
Zum Thema "Auszeit"/ "Stille Ecke" was auch immer - zieht nicht. Er hält sich nicht daran. ich müsste schon dabei sein und so kriegt er mit DEM Einsatz auch noch das was er will. Er hat mich doch sowieso. Ich bin doch abends intensiv für ihn da.
Wie bringe ich ihm bei, sich an regeln zu halten? (ohne von heute auf Morgen eine 180 Grad Wende erzielen zu wollen) aber stückchenweise? Gibt es spieliersche Möglichkeiten dafür?
59,500
Aber ich denke, dass da wahrscheinlich auch mit reinspielt, dass Du eben die gemeinsame Zeit möglichst gut und friedlich nutzen willst und deshalb vielleicht auch manchmal eher zögerlich bist. Ging mir auf jeden Fall gerade erst neulich so mit einer Frage hier, wie ich es schaffen kann, dass der Heimweg nicht Stunden dauert! Mir ist im Nachhinein klar geworden, dass dieser Punkt mir deshalb zu schaffen macht, weil ich mir eigentlich nicht wirklich sicher bin, ob mein Recht auf einen schnellen, komplikationslosen Heimweg wirklich wichtiger ist, als seine Bedürfnisse in dem Moment. In anderen Punkten, die für mich sehr klar sind, klappt das wesentlich besser - auf beiden Seiten. Er kennt die Regel, ich reagiere immer gleich, ohne gross Nachdenken zu müssen..!
Ansonsten: wäre es denn eine Möglichkeit, die Mamazeit zeitlich aufzuteilen? Also, Du kommst heim, verbringst erstmal Zeit mit Mika, er könnte beim Abendessen vorbereiten helfen/Tisch decken etc. Und nach dem Essen ist Vincent-Zeit? Vielleicht klappt es besser, wenn schon von vornherein klar ist, was wann passiert? Nur eine Idee...!
27,156
4,312
Das versuche ich schon häufig, aber Vincent WILL immer in Mikas Nähe sein :roll: (der kleine Masochist) :biggrin:
@eo: jein, also ich habe lange darüber nachgedacht und ich bin eigentlich eher selbstkritisch veranlagt. Ich möchte nicht den einfachsten Weg suchen und den Kiga als den Kern des ganzen bezeichnen. Ich frage ich auch, in wie weit MEINE PERSÖNLICHEN Erwartungen über die Bedürfnisse von Mika gestellt werden. Vielleicht erwarte ich zu viel und Mikas Verhalten hat nichts mit dem Kiga zu tun, sondern mit mir oder der Situation und er ist deswegen so auffällig (übrigens auch im Kiga).
Ich möchte ihn meine zweifel am Kiga nicht spüren lassen. Am liebsten wäre es mir, ein genaueres Bild zu haben von der Einrichtung. Bald ist ja Laternenumzug und vielleicht kann ich da einige Eindrücke sammeln.
Leider habe ich den Elternabend verpasst :oops: und so ging mir diese Gelegenheit durch die lappen, was mich super ärgert.
Ich denke: konsequentere Umsetzung der Regeln, Aufgabenverteilungen genauer definieren und einfache Regeln auch bildlich darstellen und evtl. an ein Belohnungssystem knüpfen.
Was denkt ihr?
Zu den Regeln: Mika hat bei Brettspielen z.B. immer SEINE Regeln. Memory macht mir mittlerweile gar keinen Spaß mehr, Obstgarten, was auch immer er eben jetzt schon spielen kann, er hat seine Regeln und wird nach kurzer (etwa 10min) unaufmerksam.
Ich dachte immer Brettspiele oder Spiele allgemein (verstecken etc.) sind eine schöne Sache um sich spielerisch an Regeln zu "gewöhnen" -sie als "normal" und vielleicht auch "wichtig" zu betrachten Irgendwie leben wir ja in einer Gemeinschaft, die ohne Regeln nicht auskommt. Ist das vielleicht ein natürlicher Lernprozess, den man nicht fördern muss oder bedarf es nur der Unterstützung oder muss man es aktivi irgendwie üben?
25,096
sriklle Ecke /akzeptieren: Bianca Felix hat das auch nicht sofort akzeptiert. Ich mußte ihn gefühlte 100mal wieder zurück bringen bis er verstanden hat worum es jetzt geht. Nur ich habe ihn hingebracht und bin wieder gegangen.
In der Ecke können ja auch attraktive Sachen sein die es nur dort gibt ( bestimmte Spielsachen ect). Du bringst ihn dann zurcück erklärst ihm das jetzt erstmal Pause ist für 5 Minuten. Und klar am Anfang läufst du vermutlich ständig..
27,156
59,500
3,369
Wenn man in Google "Wenn sich alles ums Kind dreht" eingibt, erscheint er gleich an erster Stelle.
Der Text passt natürlich nicht ganz auf diese Situation hier und ich geh auch nicht mit allen konform, was da drin steht, aber zum Nachdenken hat er mich damals jedenfalls gebracht.
Das wollte ich nur zu Deinem Beitrag hier schreiben, guniem, das war eher weniger ein Text für Bibilein.
Bei Dir, Bibilein, ist mir spontan eingefallen, dass da vielleicht Deinem Zwerg auch ein Druck vermittelt wird. Das passiert sicherlich unbewusst und ist von Dir auch nicht gewollt - und es muss auch nicht stimmen, nicht vergessen ;-) - aber mir erscheint es so, dass Du in der relativen kurzen Zeitspanne Deinem Zwerg das Bestmögliche geben möchtest, was geht. Was ich nachvollziehen kann, mir würde es auch so gehen. Nur kann das ja auch einen Druck aufbauen. Jetzt hab ich nur noch die 2 Stunden. Ich möchte jetzt wirklich einen schönen Abend - für alle Beteiligten - verbringen. Nur sind Kinder halt nicht so kooperativ, wie sie manchmal sein sollten und wenn sie nicht wollen, dann geht halt nix.
Vielleicht würde es schon eine wenig helfen, die Erwartungshaltung gegenüber einem schönen Abend runterzuschrauben und es einfach mal laufen zu lassen.
Weiß Du, was ich meine?
59,500
Ich wollte noch etwas zu den Regeln sagen: Für mich persönlich ist die Folge eines Regelbruchs keine Strafe. Ich glaube, Konsequenz und Strafe wird oft auch verwechselt. Wenn also hier einer durchs Haus tobt und nur Zeug umher schmeisst, dann sage ich ihm nicht: "Zur Strafe musst Du jetzt in den Garten", sondern "Geh doch lieber im Garten Sachen schmeissen. Schau mal, da ist Dein kleiner Hammer, hau doch mit dem auf die Wiese". So in der Art. Ich finde, das ist ein entscheidender Unterschied. Genauso sehe ich das mit AnjaHs "stillem" Zimmer. Das bedeutet ja auch nicht, "geh zur Strafe in Dein Zimmer", sondern eher "ich glaube, Du brauchst mal ein bisschen Ruhe, ich gebe Dir das Umfeld dafür".
Bibilein, ich glaube, wenn Regeln einhalten sowieso schon problematisch ist, würde ich wahrscheinlich für eine Zeit auf Gesellschaftsspiele verzichten - da seid Ihr beide ja wieder mit dem selben Problem konfrontiert und das soll dann auch noch theoretisch Spass machen...!
27,156
1,030
Genau das kann ich zu 100% unterschreiben!
59,500
Aber dieses Mehr an Intensivbeschäftigung, das ist es, woran ich zweifle. Also, um beim Thema zu bleiben: wenn Bibilein schreibt, dass sie dies und das und jenes mit Mika macht, aber er TROTZDEM irgendwie neben der Spur ist, dann kann es meiner Meinung nach nicht der richtige Weg sein, die Exklusivzeit mit Mama zu erhöhen. Darauf bezog sich meine Frage von vorhin ;-) Deshalb würde ich da bei Gretchen unterschreiben und mal versuchen, einen normalen Alltag zu leben ohne besonders ausschweifendes Extra-Programm...!
1,148
Ich kann das auch so bestätigen, was eo schreibt und noch mehr:
Vor ein paar Monaten war Venja auch drauf wie Mika, bis auf die Aggressionen gegen andere Kinder. ich war so am verzweifeln, daß ich sie am liebsten weggegeben hätte. Was uns da rausgeholfen hat, waren die Klöters Briefe. Im Grunde eigentlich nur, 100% auf Venja eingehen, bei jedem Piep hinspringen, fast keine Anforderungen an sie, eigene Bedürfnisse vorerst ganz hintenan... Aber nicht im Sinne von extra betüdeln, sondern sie wie sonst auch spielen lassen. Annika lief in der Zeit eigentlich nebenbei, äh wie sonst auch immer :oops: .
Venja hat sich dann wieder gefangen und wurde sehr viel umgänglicher. Im Moment ist sie aber wieder schlechter drauf, über Tage hinweg. Da muß ich die Briefe mal rauskramen und wieder dran arbeiten.
@Bibi
Das mit den Regeln z.B. im Spiel haben wir auch. Ich schieb es auf Alter und das es sich noch gibt. Sie lernen das mit die Regeln doch gerade erst. Sie sind doch erst 3,5. Denk mal, vor einem Jahr ging das noch gar nicht mit Spielregeln, dann wird es in einem Jahr hoffentlich viel besser gehen.
59,500
Aber die offene Frage von Bibilein ist ja immer noch, wie sie Regeln sinnvoll und möglichst spielerisch einsetzen kann..! Oder aber, was sie sonst tun kann, um die Situation für Alle erträglicher zu machen...!
1,030
Wenn du mit Mika spielst -sagen wir verstecken - und er seine eigenen Regeln hat. Versuch mal, mit ihm auszumachen, dass heute du dir Regeln ausdenken darfst für das Spiel. Und dann nächstes mal wieder er. Vielleicht gefällts ihm ja so ja doch besser ? (also vielleicht is das ein Weg, ihm die "richtigen" Regeln von SPielen beizubringen, zumindest klappts hier bei NIklas, der will nämlich auch immer so wies ihm gefällt.... )
und im Übrigen stimme ich guniem zu mit dem was sie geschrieben hat :
4,312
ich verstehe was du meinst, aber wir haben eigentlich nicht viele Regeln und die, welche wir haben sind uns sehr wichtig:
Es wird keine Gewalt angewendet
es wird niemandem etwas weggenommen
Mit Essen wird nicht gespielt/beim Essen wir sich hingesetzt
Vor dem Schlafengehen wird das Zimmer aufgeräumt
und nach der Toilette Händewaschen
Mika hat außerdem schon ein paar feste Aufgaben, die er auch sehr gern übernimmt:
Tisch decken und abräumen
und die Waschmaschine einräumen.
Sonst läuft sein Leben eigentlich recht unkompliziert ab. Wir basteln und malen viel gemeinsam, wir singen, wir spielen, haben viel Bewegung. Ich denke es kommt keiner zu kurz.
Womit ich mom. hadere:
Wenn er nicht aufräumt - nehme ich ihm dann ein Spielzeug weg und verwahre es? Wurde mir von vielen empfohlen, ich finde es total sinnlos, ehrlich.
Meine Überlegung geht dahin: schaffe ich prinzipiell viel Spielzeug weg bzw. außer Sichtweite um ihn nicht zu überfordern? Und wenn er etwas neues will (wofür er mich braucht, weil er selbst keinen Zugang hat) komme ich in die - vielleicht - günstige Ausgangsposition zu sagen: Klar, aber erst räumen wir das gemeinsam auf.
Wie denkt ihr darüber?
Ich habe ihn jetzt auch etwas beobachtet: mika selbst legt sehr viel Wert darauf, dass Regeln, die ihm zu Gunsten kommen auch eingehalten werden. Das bedeutet für mich dass es doch funktioniert. Also dass unser positives Vorlegen ihn doch irgendwie geprägt hat. Und es ist ja nur menschlich, dass man immer erst an seine eigenen Belange denkt. Ich glaube aber, dass er irgendwann auch den Dreh raushat mit "wie man in den Wald ruft...." - aber dafür ist er einfach noch zu jung. Evtl. tut dann auch der Kindergarten sein übriges. Kinder gehen mit solchen Dingen irgendwie viel unkomplizierter um. Da werden Grenzen viel deutlicher aufgezeigt und auch irgendwie (nach meinen Beobachtungen) leichter akzeptiert als ggü. Erwachsenen. Wisst ihr was ich meine?
27,156
Seitdem sehe ich das hier mit dem Aufräumen viel lockerer. An manchen Tagen, wo ich gut drauf bin und mir andere Sachen wichtiger sind, räume ich ohne Kommentar und mit Freude alles selber auf. An Tagen wo ich selber schlecht drauf bin, das also nicht leisten kann, binde ich die Kinder ins Aufräumen mit ein und dann machen sie erstaunlicherweise auch ohne Murren mit.
4,312
könnte ich mal probieren.
@eo: ich murre echt nie beim Aufräumen, das geht bei mir schon automatisch.
@all: ganz ehrlich, ich versuche keine Harmonie zu erzwingen. Ich bleibe auch dabei: meine zwei stunden abends gehören nur den Kindern. Ich habe in dieser Zeit keine besonderen Erwartungen sondern gehe auf die Kinder ein, habe ich das Gefühl, sie brauchen Bewegung, bekommen Sie das, sind sie in ruhiger Stimmung, versuche ich dafür etwas passendes zu finden. Es ist nicht so: dass ich mich hinstelle und sag: so heute machen wir das. Nö, ich gehe da auf die Bedürfnisse ein.
Leadloff: ja, ich stimme dem eigentlich zu, deswegen hat Mika z.B. auch schon sehr früh feste Aufgaben, weil ich ihm das Gefühl geben will, dass er wichtig ist für die Gemeinschaft. So binde ich ihn auch mal beim Kochen mit ein etc. aber da kommt Vincent immer sehr kurz. ER ist halt noch nicht so weit. Ich denke aber auch, dass ich vielleicht wirklich von dem Gedanken wegkommen sollte: nur Spielzeit ist intensive Kinderzeit. Denen ist es glaub ich herzlich egal ob sie mit mir spielen oder beim Kochen helfen, hauptsache ich bin da. Vielleicht liegt hier ja der Knackpunkt.
59,500
Genau DAS meinte ich ;-) Und zum Aufräumen: Ich denke, wenn er so gerne hilft und auch Aufgaben übernimmt, dann ist das doch eine tolle Möglichkeit, eben ZUSAMMEN aufzuräumen. Vielleicht auch zusammen zu überlegen, ob die Sachen alle einen guten Platz haben oder ob man manche Dinge vielleicht woanders besser versorgen könnte, ob man manche Spielsachen in den Keller räumt etc. So hat er auch Mitspracherecht und so wie ich ihn einschätze, macht ihm das so sicherlich sogar noch Spass ;-)