Immer diese Traurigkeit - Hilfe!!!

Ines+Matthias · 2. 07. 2004, 00:56

Hab gerade den Beitrag von Aru gelesen.

Meine Ratschläge für sie kommen aus meinem ganz Innersten.
Ich bin gerade heute wieder so traurig. Und wenn ich dann diesen Kummer von ihr lese, zieht es mich total runter. Mir fällt es sooooo schwer los zu lassen. Schwangerschaft, Geburt hinter mir zu lassen. Auch wenn ich jetzt zu Therapie gehe.
Ich soll mir Zeit lassen, ja ich weiß. Ich renn tagsüber aus dem Haus, renn meiner Angst davon. Ich kann keine Musik hören ohne das mir die Tränen kommen. Wenn ich kleine Baby´s sehe, denke ich das kannst Du nie wieder erleben.
manchmal frist es mich total auf. Diese Traurigkeit, sie ist so lähmend. Wie sieht das aus, eine Mutter mit Kind die heulend spazieren geht? Genau das passiert mir immer wieder.

Und dann noch einen Mann der schweigend neben mir sitzt. Meine Psychologin sagt dann, er hats auch nicht leicht. Er muß sich auch an das neue Leben gewöhnen. Und er ist kein Therapeut, er kann mir nicht helfen. Er ist selber fix und alle, wie ich auch. Bin die ganze Woche fast nur zu Hause gewesen. Ich kann nicht mehr.

AnjaH · 2. 07. 2004, 10:44

Hallo Ines,

Das du die Therapie machst ist ja schon ein toller Ansatz.

Wenn du die ganze Woche nicht rausgehst, kommt MAtthias dann auch nicht an die Luft ?

Villeicht täten dir und Kind ein Ortswechsel ganz gut.
Hast du Verwante die nicht ganz so nah wohnen, und die noch dringend auf einen Besuch warten. Wenn möglich für einige Tage.
Dein Mann hätte dann die Möglichkeit auchmal wieder etwas auszuspannen, du hättest etwas Ablenkung und Entlastung, und MAtthias täte es auch gut.

Anonymous · 2. 07. 2004, 10:48

Hallo Ines,

die Idee von Anja finde ich klasse. Und wenn du keine Verwandten hast, die weiter weg wohnen, wie sieht es mit einer Freundin aus? Ein zeitweiliger Ortswechsel kann sich so positiv auf euch alle auswirken...

Liebe Grüße

Gisela

Marlies/Hebamme · 2. 07. 2004, 18:00

Den völlig daneben geratenen Beitrag von zoe habe ich abgetrennt...sorry Ines.

zoe · 2. 07. 2004, 19:06

Liebe Ines ich wollte Dich nur etwas fragen u. Dich nicht irritieren, es tut mir leid wenn das damit passiert ist.

Mal wieder falsch verstanden, vielleicht bin ich zu blöd zum schreiben, keine Ahnung

Ich wünsche Dir weiterhin Kraft das Du Deine Geschichte verdauen kannst und das Ihr das alle gemeinsam hinbekommt.

Du lebst u. Deiner Kleiner auch, das ist das allerwichtigste!!!!
Das ist Eure ganz gemeinsame Geschichte die auch wenn sie so schmerzhaft war sicher auch sehr verbindet in Zukunft.

Alles Gute Zoe

Yasmin · 2. 07. 2004, 21:32

Ach Ines :troest: (hab auch vorher die Hundehaare abgebürstet ;-) )
Ich finde es gut das du immer mal wieder schreibst, wenn es dir schlecht geht.
Vielleicht hat Anja wirklich Recht und ein Ortswechsel würd helfen.....Euch allen. Man darf deinen Mann ja nicht ganz vergessen ;-)
Ich denk an Dich :troest:

cora · 6. 07. 2004, 13:02

Ich glaube, so eine Mutter-Kind-kur wäre vielleicht was für euch?
Eine Freundin hat das mal gemacht und hat da auch psychische Hilfe bekommen und ihr hat es sehr gutgetan.

Ansonsten :troest: !
Hoffentlich geht es dir bald besser!

Ranti · 6. 07. 2004, 14:48

Ines+Matthias schrieb:

Ich kann keine Musik hören ohne das mir die Tränen kommen.

Vielleicht solltest du das einfach einmal akzeptieren. Setz die eine bestimmte Zeit, vielleicht eine Stunde, oder eine halbe und stell dir für die Zeit einen Wecker. Mach dir eine Duftlampe an und Kerzen, ruhige Musik rein und lass die Tränen laufen. Am besten während der Papa mit dem Kleinen einen Spaziergang macht, das du wirklich loslassen kannst.
Wenn der Wecker klingelt atmest du noch mal tief durch, machst die Kerzen, die Duftlampe und die Musik aus. Dann Fenster auf, frische Luft reinlassen und sagst dir dann: Für heute genug.
Vielleicht funktioniert es ja. Aber du solltest auch den nicht so schönen Gefühlen platz lassen damit sie sich nicht aufstauen und du sie verarbeiten kannst.

dorifranz · 6. 07. 2004, 17:12

Ach Ines,

es tut mir auch so leid. Du/Ihr habt soviel durchmachen muessen

. Aufarbeiten und Trauerarbeit leisten dauert halt so seine Zeit. Irgendwann habt Ihr/ hast Du es aufgearbeitet, und dann bist Du einen ganz grossen Schritt weiter.

Alles Liebe,

Ines+Matthias · 7. 07. 2004, 21:05

Ranti, Deine Idee werde ich mal ausprobieren. Das hört sich gut an.

Danke

Mutter Kind Kur werde ich wohl weniger machen, ich glaube dann krieg ich auch noch Heimweh. (obwohl ich eigendlich nicht der Typ dafür bin)

Ranti · 8. 07. 2004, 12:14

Sowas solltest du dann aber regelmäßig machen, dir Zeit für dich zum weinen oder nur nachdenken geben. Wenn es dir besser geht kannst du ja die Abstände dazwischen (vielleicht nur noch alle 2 oder 3 Tage, oder 1 mal die Woche) vergrößern, oder die Zeit dafür verkürzen.
Berichte dann doch mal ob es dir geholfen hat.

Ines+Matthias · 8. 07. 2004, 23:29

Meine Psychologin möchte, daß ich wieder zum Malen anfange. Das habe ich dann auch versucht. Mit dem Aquarell habe ich zwar noch etwas wenig Übung, aber Zeichnen funktioniert meist. Das Ergebnis war wohl ähnlich wie beim Musik höhren, die GEfühle kommen. Zuerst Aggressiv dann wütend, später traurig. Genau das wollte sie erreichen.

dorifranz · 9. 07. 2004, 10:56

Dann scheinst Du ja auf dem richtigen Weg zu sein und unterdrueckst diese Gefuehle nicht mehr. Ich kann mir aber vorstellen wieviel Angst das macht, wenn alles aufgewuehlt wird. Braucht man aber wohl um die Dinge verarbeiten zu koennen.

Viel Gefuehl und ganz viel Kraft! :byebye01:

Cheesal · 9. 07. 2004, 11:39

Mensch super Ines, dann bist Du auf dem richtigen Weg!! Da kannst Du echt stolz auf Dich sein!!

Ines+Matthias · 10. 07. 2004, 13:59

Danke

AnjaH · 10. 07. 2004, 18:46

Toll Ines ddas hört sich gut an und freut mich für dich ;-)

Yasmin · 10. 07. 2004, 20:47

:razz: super Ines!
das freut mich wirklich für Dich

Ines+Matthias · 15. 07. 2004, 22:38

@RAnti: habe heute zum ersten Mal wieder meine Klassik CD´s rausgeholt. - Und wieder ganz weit weggeräumt.
Laut meiner Psychologin ist das nicht der richtige Weg. Ich soll nicht immer wieder in die "Schlucht" springen und immer wieder den Schockzustand herbeiführen. Sie möchte das ich etwas aus meinem früheren Leben (vor dem Ereignis) in das jetzige Leben hinüber nehme. Dazu eignet sich bei mir Zeichnen / Malen. Ich soll so eine Brücke über die Schlucht (mein Problem / Schock) bauen, um so wieder ins Leben zurück zu finden und anschließend auch mit diesem Erlebnis umgehen und leben zu können.

Trotzdem vielen Dank für Deinen so gut gemeinten Ratschlag.

Diese "Brücke" steht schon, wenn auch auf noch sehr wackeligen Pfosten. Sie meint, der Schockzustand ist beinahe überwunden. Bildlich gesehen befinde ich mich auf hoher See und es herscht vorrübergehend Windstille, keine Welle in Sicht. Es ist in mir einigermaßen Ruhe, wenn auch jetzt immer wieder Traurigkeit kommt. Sie sagt das ist ganz normal, das muß so sein. Sie möchte das noch weiter aus mir rauskitzeln. Diese Trauer um das Geschehene und um den Verlust ist notwendig um alles zu verarbeiten.

Das war heute, und jetzt im Augenblick wäre es mir am liebsten ich wäre nie auf die Idee gekommen ein Kind zu bekommen. Mir ist es grad einfach zu viel.

Verdammt noch mal, warum mußte dieser ganze Scheiß eigendlich passieren :twisted:

Warum???????????

dorifranz · 16. 07. 2004, 00:08

Verdammt noch mal, warum mußte dieser ganze Scheiß eigendlich passieren Warum???????????

..... das wirst Du irgendwann erfahren. :knutsch01: Du wirst sehen, das hat alles schon so seine Bestimmung.

Alles Liebe,

Yasmin · 16. 07. 2004, 00:54

:troest:
ich geb Doris recht......irgendwann wirst du den Grund erfahren!

Mensch Ines- Du packst das :knutsch01: :troest:

Cheesal · 16. 07. 2004, 10:33

Na Ines...da hatten wir wohl beide einen schlechten Morgen! So ein Mist! Mal sehen wies heute wird...

Ines+Matthias · 16. 07. 2004, 22:02

Kann mir nicht vorstellen, daß solche Erlebnisse einen tieferen Sinn haben sollen. Für was soll es gut sein ein Kind zu verlieren, oder auch mein Erlebnis - mit einem Fuß im Jenseits???

dorifranz · 17. 07. 2004, 00:01

Für was soll es gut sein ein Kind zu verlieren, oder auch mein Erlebnis - mit einem Fuß im Jenseits???

Vielleicht um jeden Tag mehr wertzuschaetzen und zu geniessen, weil es ja der letzte sein koennte? :fantasy05:

Ines+Matthias · 17. 07. 2004, 15:15

Hmmm ja, hast ja recht. Danke für den "Fingerzeig". Das hab ich mir schon paar Mal sagen lassen müssen :oops: Und ein bischen "gewachsen" bin ich mit dem Sch...auch.

Lara · 17. 07. 2004, 15:31

Ich kann verstehen, daß Du Dich 1000 mal nach dem warum fragst, aber ich habe gelernt, daß es nicht immer eine Antwort geben kann und schon gar keine, die man akzeptieren oder begreifen kann.
Ich weiß nur eins: Ein solches Erlebnis wie Deines gibt Dir einen Vorsprung vor allen Menschen, die in der Hektik des Alltags irgendwelchen eigentlich unwichtigen Terminen hinterherrennen, denn Du hast erfahren, was im Leben eines Menschen wirklich wichtig ist und dadurch kannst Du viele Dinge aus Deinem alten Leben neu bewerten. Mir ging es so nach meiner FG.
Ich schick Dir Stärke und sei geduldig mit Dir. Es kann nur besser werden.

Ines+Matthias · 2. 08. 2004, 13:42

War am Freitag beim FA. Und wie ich so im Wartezimmer sitze purtzeln mir die Tränen übers GEsicht. Es hat mich so an meine Schwangerschaft erinnert. Den dicken Bauch, die Geräusche beim CTG, der Ultraschall.....Es kam alles wieder hoch. Und auch der Gedanke das alles kein zweites Mal erleben zu können. Es tat mir so verdammt weh.
Mir wars wurscht wie das aussieht, ich saß da und hab geheult.

dorifranz · 3. 08. 2004, 13:49

:traurig07: :troest:

es tut mir so leid. Traenen tun gut.

Alles Liebe,

Ines+Matthias · 1. 09. 2004, 00:43

Es wird!!!!!!!

Heute hatte ich endlich mal wieder das Gefühl, normal zu sein wie vor der Schwangerschaft. Und, ich glaube meine Fröhlichkeit die ich eigendlich immer hatte, kommt wieder.

(ganzvorsichtigfreu)

in diesem Sinne danke für euer "Dasein" und Hilfe.

Immer diese Traurigkeit - Hilfe!!!

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