Ein Stillbuch zum Thema Schlafen

Pamina

Na toll - jetzt ist grad mein ganzer Beitrag flöten gegangen...

Also, ich lese gerade ein Buch: Eva Herman, Vom Glück des Stillens.

Ich schreib das deshalb hier in das schlafen Forum, weil ich hier einige Zitate reinsetzen möchte zum Thema "Das Baby in den Schlaf schreien lassen"

Ich fange an bei der Beschreibung von Jean Liedloff über die Gefühlswelt eines Säuglings auf der Säuglingsstation: "Das einzige Geräusch, das es hören kann, ist das Geschrei anderer Babys, die ähnliche Höllenqualen erleiden. Dieses Geräusch jedoch ist dem Säugling gleichgültig: Er selbst schreit und schreit. Niemand nimmt Notiz davon. [...] Keiner kommt und rettet ihn, da das Baby seiner Natur gemäß in die Richtigkeit des Lebens vertraut, tut es das Einzige, was es kann: Es schreit immer weiter. Schließlich schläft es schöpft ein - ein zeitloses Leben später."

Weiter unten heißt es:
Wenn man sich vor Augen führt, dass in dem Bestseller Jedes Kind kann schlafen lernen [...] die Maßnahme empfohlen wird, ein Kind schreien und weinen zu lassen, bis es endlich einschläft, kann man eine Ahnung davon bekommen, wie viel Unglück sich in den Kinderzimmern in unserem Kulturkreis abspielt.

In dem Kapitel intuitive Wissen schreibt Frau Herman:
Wenn man sich auf die Suche nach Lektüre zur Behandlung und Pflege von Babys macht, begegnet man einer Fülle erstaunlicher Werke: Da wird einem beispielsweise in einem Buch auf über zweihundert Seiten geraten, wie man ein Kind zum Durchschlafen bewegt - indem man es nämlich schreien läßt, bis ihm das herz bricht und es aufgibt. Und damit endlich ein "artiges Kind" wird.
Das Eidnrucksvolle an diesem Beispiel ist, dass diesem rat unzählige Eltern folgen, im guten Glauben, es richtig zu machen. sie haben jeglichen Anspruch auf ihre eigene innere Stimme aufegegeben, sich von allen Instinkten und Intuitionen befreit. Wenn der Säugling durchschläft wie ein Erwachsener, sind sie stolz und glauben, alles richtig gemacht zu haben.
Liedloff resigniert an dieser Stelle: "Babys sind zu einer Art Feind geworden, den die Mutter besiegen muss. Weinen muss ignoriert werden, um dem Baby zu zeigen, wer der Herr ist."

[...]

Wenn Tierbabys schreien, akzeptieren wir, dass die Tiermutter zu den Babys kommt. Nur bei usneren Babys glauben wir, sie (wider die Natur) schreien lassen zu müssen.

So weit mal.

Ich selber habe festgestellt - ich kann mein Kind "Mal" schreien lassen. Aber nicht wenn es herzzerreißend nach mir ruft, weil es Hunger hat, oder alleine ist oder oder oder.
Im Tragetuch tragen tut uns beiden gut.

Und doch muss ich mir anhören, ich würde mein Kind verwöhnen. Sie würden sich dran gewöhnen... ich würde ihn nie wieder aus meinem Bett bekommen (ihn nehme Jan zu mir um 4 oder 5 morgens, wenn er so wach ist, dass er nicht mehr alleine in seiner Wiege einschlafen würde - aber bei mir im Bett schläft er locker nochmal 2 oder 3 Stunden)

Warum verunsichert uns junge Mütter unsere Umwelt so?

cora

Die Zeiten haben sich geändert, die ältere Generation hat das allles anders gemacht, nicht aus bösem Willen oder so, sie wussten es einfach nicht besser - aber sie haben unbewusst die Angst, dass es ein Angriff auf sie selber ist, bzw. dass sie alles falsch gemacht haben aus der jetztigen Sicht, und rücken deshalb nicht von ihrem Standpunkt ab.... :???:

Jeder hat ne andere Meinung und alle führen sich als Experten auf --- klar, da fühlt sich jede Frau verunsichert...

Wie findest du denn das Stillbuch?
Willst du es nicht in der mediathek vorstellen? Das wäre toll, bestimmt kennen das einige vom Titel her, aber würden gerne mehr darüber wissen!

Pamina

mach ich gleich

cora

super, danke! :bounce02:

ich habs schon gesehen und auch verlinkt... ;-)