Dem Dickschädel und dem GöGa sei Dank!

tesorotesoro

4,431

bearbeitet 21. 01. 2008, 13:46 in Stillberichte
Für mich war von Anfang an klar, dass ich stillen wollte. Ich hatte viel zum Thema gelesen (Hier im Forum und dann auch Bücher etc) und wollte natürlich nur das Beste für mein Kind. Ich glaube, ohne diesen festen Willen, meinen gehörigen Dickschädel und die Rückendeckung durch meinen Mann hätte ich diese ersten 6 Moante Vollstillen niemals durchgehalten.

Hab ich aber.
Ich habe auch in einem "babyfreundlichen Krankenhaus" entbunden und die Krankenschwestern waren dort echt eine große Hilfe.
Ich wurde während der Geburt einfach dermaßen mit Medikamenten vollgepumpt, dass der Kleine danach völlig apathisch war. Er hat die Brust eigentlich nur angebrüllt und wollte partout nicht trinken. Und das, wo ich ihn zum Stillen nicht mal halten konnte. Ich hatte einen NotKS und tierische Schmerzen.
Er wurde von den Schwestern dann mit einem Fütterbecher und gemolkenem Kolostrum zwangsgefüttert. Das ging so 3 Tage lang. In jeder anderen Klinik hätte man mir wahrscheinlich zum Abstillen geraten. Aber nicht da. Die haben das knallhart mit mir durchgezogen und mich sogar richtig angemeckert, wenn ich bockig wurde. Bin ihnen so dankbar dafür. :fantasy05:

Nach drei oder vier Tagen dann war es endlich soweit: Das Kind trank! Ein Tag später: entzündete Brustwarzen und direkt die richtigen Mittel parat (Rotlichtlampe, schwarzer Tee etc.).

Mein schönstes Stillerlebnis im Krankenhaus war, als mal keine Schwester Zeit hatte, mir beim Anlegen zu helfen und mein Mann das dann übernommen hat: Hat meine Brust gepackt und dem Lütten ins Mäulchen geschoben, ihm sein Köpfchen gehalten und war stolz wie Oskar! :grin:

Zu Hause dann der übliche Neugeborenenterror: Stundenlanges Stillen, kurze Abstände, ewiges Genuckel (Mein längster Marathon: 2 1/2 Stunden! Wer bietet mehr?). Das ging so drei Monate. Mit drei Monaten verschwand das zusammen mit den Koliken fast durch Zauberhand und über Nacht. :???:

Als das dann vorbei war ging es viel schlimmer weiter: Es ging das Andocken - Abdocken - Schreien - Andocken - Abdocken - Schreien - Spielchen los, was mir fast den letzten Nerv geraubt hat. Das hat er fast bis in den 6. Monat hinein so gemacht. Heute weiß ich, dass er einfach von Grund auf ein heikler Esser ist. Nicht, dass er nicht mag, was ich ihm gebe, aber er hält Essen für blanke Zeitverschwendung und alles andere ist interessanter, als Nahrungsaufnahme.
Ich werd aber nicht zu einer von diesen Mamas, die ihr Kind wie eine Katze unterm Tisch füttern! :cat: No way! Da muss er durch. Brei gibts nur im Hochstuhl und im Sitzen. Punkt. :flaming01: (Ihr merkt schon: Reizthema zur Zeit)

Mein schönstes Stillerlebnis in der Vollstillzeit war, als ich mal beim nächtlichen Stillen eingeschlafen war und dann aufwachte und der Lütte neben mir pennte, an mich gekuschelt und hatte mit beiden Händchen eine Hohlraum um meine Brustwarze geformt, als ob das was ganz Wertvolles wäre, das er beschützen wollte. love100:

Und dann kam die Beikostzeit und die absolute Trendwende in unserer Stillbeziehung! Seitdem kein Terror mehr beim Stillen und endlich, endlich konnte ich das richtig genießen. Und er wahrscheinlich auch. Seitdem sind wir da ein echt eingespieltes, harmonisches Team und es klappt hervorragend. In den Schlaf stillen musste ich nie, da er mit 4 Wochen einen Schnuller bekam und den inwzischen heiß und innig liebt. Das war echt das Beste, was ich zu dem Zeitpunkt machen konnte.

Mein schönstes Stillerlebnis dieser Zeit war eigentlich gestern, als er entdeckte, dass man Mamas Schlafshirt hochschieben kann und da tatsächlich die Brust drunter versteckt ist. Der hat sich so dermaßen gefreut, dass er lauf aufgelacht hat. Er hat sich gar nicht mehr eingekriegt und es immer und immer wieder versucht. :hmmmm: Was ein Spaß! :roll:

Nein wirklich, Mein Baby verdankt seine Stillzeit einzig und allein meinem Dickschädel und meinem Mann. Obwohl ich nie eine Brustentzündung oder Milchstau hatte *Klopfaufholz*.

Und aus den urspründlich geplanten 6 Monaten Stillzeit sind es jetz 10 1/2 Monate geworden und bislang ist kein Ende in Sicht. Mal sehen, wie weit die ehe-männliche Toleranz da noch geht... Ich möchte ihn eigentlich nicht unbedingt stillen, bis er drei ist, aber eins hat mir mein Kind nun wirklich MIT NACHDRUCK beigebracht: SAG NIEMALS NIE!!!

Kommentare

  • enkausticaenkaustica

    1,202

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann dich verstehen, ich hätte es nie für möglich gehalten, so lange zu
    stillen. Amy ist nun fast 17 Monate alt und ich genieße es immer noch.

    Hut ab, das du solange bei solchen Widrigkeiten durchgehalten hast.
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bin halt ein richtiger Dickschädel!!!
    Wie schon gesagt!

    :cool:
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sooo, hiermit mache ich unter meinen Stillbericht einen dicken Strich, denn mein Kind ist jetzt nach 16 1/2 Monaten abgestillt.

    Vor drei Monaten c.a. hat er selbst die rechte Brust abgestillt, die noch nie so sonderlich gut lief. Das ging erst mal zwei Monate einbrüstig gut (Ich habe übrigens - falls das interessiert - zwischenzeitlich bei einer Erkältung fast eine Woche lange einen 15-Monate alten Jungen mit nur einer Brust voll gestillt! Das war überhaupt kein Problem!).

    Dann hatte Adrian jetzt eine sehr gute Phase. Kein Zahn, kein Schub, keine Krankheit und ich habe die Gelegenheit beim Schopf gepackt und abgestillt.

    Es gab keinen besonderen Grund, aber ich wollte einfach nicht mehr.
    Ich fand das immer schon sehr befremdlich, wenn Adrian sich vor mir aufbaute und im Kasernenhof-Tonfall: "Da! Mamamich. Aussiehn!" (Da, Mamamilch, ausziehen!) sagte und aufs Sofa zeigte. Und irgendwann wurde mir das dann auch zu viel, alldieweil er noch sehr viel "Mamamich" getrunken hat. Kuscheln war schon gar nicht mehr mormal möglich, weil er immer gleich dabei war, mein Shirt hochzufummeln. Also habe ich einen Schlusstrich darunter gemacht.


    Fazit nach fast einer Woche:
    Nein, er schläft dadurch nicht durch, sondern nimmt Nachts genausoviele Fläschchen, wie vorher Stillmalzeiten (2-3). Tagsüber bekommt er nur noch sein Nachmittags-Kuschel-Fläschchen und ansonsten keine Milch mehr.
    Er hat es gut weggeteckt. Ich hab ihm erklärt, die Mama-Milch sei jetzt alle, leer. Das scheint er verstanden zu haben. Er fragt kaum noch nach "Mamamich", sondern immer gleich nach "Memich" (Premilch). Zumindest äußerlich kann ich nichts entdecken, was darauf hinweist, dass er das stillen sonderlich vermisst. Er ist wie immer.

    Kann schon sein, dass ich einen ziemlich harten Schlussstrich gezogen habe, aber einfach weniger zu stillen wäre bei meinem kleinen Junkie nicht gegangen. Das hatte ich versucht, aber er hat es nicht akzeptiert. Das hätte nur Terror gegeben und hätte das Leid unnnötig verlängert. Ich denke, das war für uns zwei so der richtige Weg.


    Ich freu mich schon auf mein nächstes Stillkind und genieße jetzt erst mal die Zeit, in der mein Körper mir ganz alleine gehört.
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