Geburt in England

bearbeitet 25. 07. 2015, 23:44 in Geburt
Hallo an Alle,

ich bin vor ein paar Wochen nach England gezogen und werde hier entbinden. Bin derzeit in der 35.SSW, es ist also nicht mehr lange...

Hier ist so vieles anders als in D. Bei meinem nächsten Treffen mit meiner Hebamme werde ich mit ihr eine "birth discussion" haben, also über alles sprechen, was die Geburt betrifft. Und plötzlich stellen sich sooo viele Fragen. Ich wäre froh, wenn ihr mir hier einige Antworten geben könntet.

Hier werden Schmerzmittel verwendet, von denen ich vorher nicht gehört habe. Kennt jemand das TENS Gerät? Ich müsste es mir gegen eine Gebühr ausleihen und selbst mitbringen. Auch wird hier noch Lachgas eingesetzt. Ich habe gehört, dass das in Deutschland schon lange nicht mehr gemacht wird. Gibt es einen Grund dafür? Was mich etwas schockiert hat, ist, dass sie hier unter bestimmten Umständen Opioide spritzen (ein Mittel das Pethidine heißt, aber wohl auch Meptazinol und Diamorphin). Soweit ich weiß auch etwas, was in D nicht gemacht wird? Weiß jemand welche Wirkstoffe in einer PDA sind?

Ich fürchte, dass es hier noch eher üblich ist einen Dammschnitt zu machen. Welche Methoden hat eine Hebamme zur Verfügung, um den Damm vor dem reißen zu schützen? Ich habe mal etwas von Kaffee-Umschlägen gehört? Himbeerblättertee und Dammmassageöl hab ich mir noch mitgebracht :grin: .

Ich habe gehört, dass die Nabelschnur nicht auspulsiert wird, wenn die Frau rhesus negativ ist um eine Blutvermischung zu verhindern. Stimmt das?

Vitamin K wird hier routinemäßig gegeben. In manchen Fällen gespritzt, in anderen dreimal als Tropfen. Ist das wirklich nötig?

Ohje, und das alles werde ich nächste Woche auf Englisch beprechen müssen.... Vielleicht sollte ich mir zur Geburt einen Dolmetscher engagieren :biggrin:

LG, Fellinchen

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Okay, ich versuche es mal
    1. das Gerät: ist es das mit den Elekrostößen?

    2. Opiate gibt es nur noch selten, und da kenne ich Meptid, das ab und zu eingesetzt wird, weil es angeblich nicht zu sehr auf der Kind übergeht. Eine PDA wird mit örtlichen Betäubungsmittel gemacht, wie beim Zahnarzt. Scandicain z.B.
    Lachgas gibt es seid 30 Jahren nicht mehr zur Geburt. Man ist davon ja weggetreten und kann kaum mitmachen, wie pressen z.B..

    3. Dammschutz ist natürlich die Sache der Hebamme, nur wenn dort viel geschnitten wird, weiß ich nicht, wie das Können der jeweiligen Kollegin einzuschätzen ist. Willst Du ihr erklären wie das geht?

    4. Das mit der Nabelschnur stimmt

    5. Vitamin K bitte als Tropfen, da die Trägersubstanz in den Spritzen nicht besonders gut ist, um es vorsichtig zu sagen. Vitamin K ist überall Standard, ob nötig oder nicht, wäre ein andere Frage.
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Bist Du Dir sicher, dass diese anderen Schmerzmittel wirklich üblich sind?
    Ich frage, weil ich nämlich neulich von einer Engländerin, die jetzt hier in Deutschland schwanger ist, gefragt worden bin: "Wie hast Du entbunden, mit Kaiserschnitt oder PDA?"
    Obwohl sie sehr gut Deutsch spricht, dachte ich erst, sie hätte etwas anderes gesagt, als sie meinte. Aber sie meinte das wirklich so :biggrin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hallo Marlies,

    vielen Dank für Deine Antwort.

    Ja, die TENS Maschine ist das mit den Elektrostößen. Hab es im Internet darüber gelesen, dass die Wirkung wohl umstritten ist. Man leiht es sich vorher aus und kann es auch schon ausprobieren (z.B. bei Übungswehen oder Rückenschmerzen). Ich werd es wohl probieren, schaden tuts nicht.

    Lachgas (besser gesagt Entonox, was irgendwie eine Verbesserung sein soll) ist hier tatsächlich noch Routine. Sie behaupten, dass es nur eine Minute lang wirkt und es wird vorallem in der ersten Phase eingesetzt, natürlich nicht kontinuierlich, sondern immer kurz vor einer Wehe. Ich stell es mir schwierig vor, mit dem Timing...

    Wegen dem Dammschutz werde ich meine Hebamme mal fragen, wie ihre Kolleginnen hier ausgebildet sind und was hier so üblich ist. Erklären wie das geht möchte ich wohl eher nicht, aber es selber verstehen, was möglich ist und wie es gemacht wird. Leider kann ich mir meine Hebamme nicht aussuchen und weiß nicht, wer mich während der Geburt betreuen wird.

    Das mit der Nabelschnur ist ja doof. Ich dachte es sei wichtig, dass sie auspulsiert?

    Hallo Julla,

    ich kann mir gut vorstellen, dass es in England Krankenhäuser gibt, in denen alle Geburten unter PDA oder Kaiserschnitt verlaufen. Und hier kann man sich Arzt, Hebamme und Klinik nicht aussuchen. Ich habe das große Glück zu einer großen Uniklinik zu gehören. Sie haben eine ganz neue Abteilung eingerichtet, in der nur Hebammen arbeiten und in der alternative Methoden Vorrang haben. Auf der Hebammen Abteilung gibt es keine Ärzte und entsprechend werden bestimmte medizinische Methoden nicht angeboten. Sie weisen immer darauf hin, dass die Frauen dort keine PDA bekommen können. Bei Komplikationen wird die Frau auf die "Geburtshilfe Abteilung" verlegt, dort sind dann Ärzte, Anästesisten und Chirurgen.
    Wir haben einen Vorbereitungskurs in diesem Krankenhaus gemacht und mein Eindruck war, dass diese Schmerzmittel tatsächlich üblich sind. Wie es in anderen Teilen Englands aussieht kann ich nicht sagen.

    LG, Fellinchen
  • SagunaSaguna

    1,742

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Meine Nabelschnur durfte auspulsieren, obwohl ich rh neg., und Baby rh pos. (Test mit Blut aus Nabelschnur) war, und ohne Prophylaxe vorher. Habe Spritze dann am nä. Tag bekommen.
    Alles natürlich in Deutschland, aber sowas kann Frau ja wohl auch in England mitbestimmen, oder!?

    Und Vit.-K haben wir am zweiten Tag nach der Geburt in Tropfenform zuhause begonnen, ohne Gabe nach der Geburt. Das müsste, wenn Du willst, auch in England gehen. http://www.hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?f=1&t=40622
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hallo Saguna,

    danke für Deine Antwort und die hilfreichen Tips.

    Werde meine Hebamme fragen, ob ich darüber bestimmen kann, dass die Nabelschnur auspulsieren darf. Werde Euch dann davon berichten :grin:

    LG, Fellinchen
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Lachgas gibt es seid 30 Jahren nicht mehr zur Geburt. Man ist davon ja weggetreten und kann kaum mitmachen, wie pressen z.B..
    das hatte ich im Jahre 2000 (!) bei der Entbindung bekommen und hinterher nen Wehentropf. :eek:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Waaas? :shock: Ich dachte echt das gäbe es nicht mehr.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    nicht nur deswegen habe ich damals bei Kind Nr. 2 und 3 eine andere Klinik gewählt. Den "guten alten Einlauf" wollte ich nämlich auch nicht mehr :fingers: :groggy:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    edit etwas spät: ich habe gerade nochmal auf die Homepage der Klinik damals geschaut, die bieten den "Zugang zu Lachgas" immer noch an. Von den Nebenwirkungen hat mir damals keiner was gesagt, da hieß es entweder PDA oder das...
  • IKKEIKKE

    1

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Meine Erfahrungen mit Tens unter der Geburt

    Von der Anwendung von Tens-Geräten unter der Geburt habe ich von einer Freundin erfahren.
    Ich kannte Tens-Geräte bis dato nur zur Muskellockerung bei Rückenschmerzen oder Nackenverspannungen.
    Da die Geburt meiner ersten Tochter bevorstand und ich eine möglichst natürliche Geburt ohne PDA wollte, hatte ich mich für die Anwendung von Elle Tens entschieden.

    Schon in der letzten Schwangerschaftswoche habe ich es 3-mal kurz getragen. Um dann im entscheidenden Moment auch zu wissen, wo die Elektroden angebracht werden müssen und wie ich das Tens-Gerät bediene.
    Mitten in der Nacht platzte die Fruchtblase und ca. 1 Stunde später setzten die Wehen ein.
    Während der Nacht hatte ich das Tens noch nicht angelegt, denn ich versuchte auf Anraten der Hebamme noch etwas zu schlafen. Als ich mich dann am Morgen fertiggemacht habe, hatte ich das Tens gleich angelegt. Das Gerät lief im Grundmodus und immer wenn die nächste Wehe kam schaltete ich den Boost-Modus dazu.
    Mir persönlich hat es zu diesem Zeitpunkt der Geburt sehr gut getan und ich bin dadurch leichter über die Wehe hinweggekommen. Ich hatte das Gefühl, das durch die Gegenreize des Tens-Gerätes die Wehe zwar noch spürbar, aber nicht mehr so vordergründig war. Im Laufe der Zeit wurden die Wehen natürlich intensiver und ich habe die Stärke des Gerätes erhöht. Nach ca. 6 Stunden waren die Wehen so intensiv, dass ich bereits die höchste Stufe erreicht hatte. Als ich nach einem Schmerzmittel gefragt habe, hatte man mir auch eins gegeben, so wie die Hebamme sagte, angeblich das stärkste mögliche. Gemerkt habe ich davon aber nicht viel, da war die Wirkung des Tens für mich deutlicher zu spüren. Als dann die Presswehen anfingen, brauchte ich das Tens nicht mehr, denn durch das Pressen empfand ich die Wehen nicht mehr so schmerzhaft. Jetzt konnte ich den Wehen und dem Schmerz die Richtung zeigen und nach einiger Zeit war es ja dann auch endlich geschafft. Ich war heil froh, dass ich keine PDA brauche.

    Ich kann jetzt sagen, dass ich sofern nötig, wieder das Elle TENS zur Geburtsunterstützung nehmen würde. Zum einen hab ich mich besser gefühlt, einfach etwas in der Hand zu haben, was ich selber steuern konnte und zum anderen war das überhaupt kein Problem mit dem CTG.
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