Beim Elterngespräch ansprechen?

JoellaJoella

2,666

bearbeitet 25. 04. 2008, 19:59 in Kita- Kiga- Tagesmutter
Hallo!
Nächste Woche haben wir im Kindergarten das erste Elterngespräch. Lars geht ja jetzt seit Februar in den KiGa und wir wollten einfach mal wissen wie er sich so macht, wie er sich eingewöhnt hat, was er anstellt,... das Übliche eben.
Ein Punkt macht mir aber ein wenig Bauchschmerzen und ich bin mir nicht sicher ob wir es ansprechen sollten.
In Lars' Gruppe ist auch eine Praktikantin. Sie ist nicht mehr allzulange da, hat ihr Jahr schon fast geschafft. Sie verhält sich aber total seltsam. Zum Beispiel wuselt sie immer um uns herum wenn ich Lars abhole oder bringe. Wenn ich ihn ringe, dann kann ich ihm kaum die Hausschuhe anziehen, schon steht sie paraat und "entreißt" ihn mir fast. Beim abholen steht sie daneben und passt auf, als wenn ich nicht allein fähig wäre meinem Kind die Jacke anzuziehen. Einmal standen seine Schuhe nicht an seinem Platz, sondern schräg gegenüber. Ich sagte zu Lars er solle an seinem Platz sitzen bleiben bis ich die Schuhe geholt habe. Hat er nicht getan, er ist wieder auf und davon... da hat sie ihn eingefangen und angemeckert, er solle doch sitzen bleiben gefälligst. Da ist er (ganz gegen seine Gewohnheit) in Tränen ausgebrochen. Da hat sie zu ihm gesagt (ohne mich auch nur im Geringsten zu beachten) "Wenn du auch immer rumrennst und nicht hörst." Das hat sie mehrfach gesagt. Sie kann einfach nicht aufhören an ihm rumzuerziehen, solange ich da bin. Bei meinem Mann ist das wohl nicht ganz so krass, aber meine Mutter, die ihn auch mehrmals die Woche abholt, hat das auch schon berichtet. Dann habe ich das GEfühl, dass sie weder meine noch Lars' Grenzen einhält. Ich hatte ihn auf dem Arm, da kam sie her und fängt an ihn zu kitzeln. Das war mir unangenehm, weil einfach körperlich zu nah, und Lars wollte das auch nicht, er hat sich sehr deutlich weggedreht und an mich angekuschelt. Sie hat nicht aufgehört zu kitzeln. Ich habe mich dann auch so gedreht, dass sie nicht mehr an ihn rankommt. Weggehen ging nicht, da sie mir zeitgleich erzählt hat Lars sei ein Nervkind, diese Aussage aber nicht durch konkrete Ereignisse untermauern konnte. Es hätte mich schon interessiert was er ausgeheckt hat. Schließlich kann ich nur gegensteuern wenn ich weiß was vorgefallen ist. Und wenn es schon geklärt ist, dann bruach ich ja nicht gegensteuern, aber dann möchte ich es eigentlich auch nicht wissen, denn das ist dann ja eine Sache zwischen ERzieherin und meinem Sohn. Aber solche halbgaren Anmerkungen, die stiften nur Verwirrung und Unruhe. Ein weiteres Beispiel: Vor einigen Tagen hatte Lars blendende Laune und war eben ein wenig übermütig. Kaum war er zur Tür im Kindergarten drin sagt sie zu ihm: "Ärger mich blos nicht schon am frühen morgen!" Ich glaube an Lars' Stelle wär ich da schon vor den Kopf gestoßen gewesen.

Ich frage mich nun eben ob wir das ansprechen sollen. Ich möchte der PRaktikantin ja nicht irgendwie die Ausbildung versauen oder so. Das liegt mir fern. Ich weiß ja wie das ist. ABer andererseits denke ich, wenn es ihr niemand sagt, dann kann sie auch nciht darüber nachdenken, kann nicht an sich arbeiten diesbezüglich,... ich wäre damals in der Ausbildung froh gewesen es hätte mir jemand gesagt warum die Kinder dieser Klasse mir einfach nur auf der Nase rumtanzen. Tja, ich weiß es bis heute nicht. Ein ehrliches Wort von irgendjemandem hätte vielleicht Wunder gewirkt, auch wenn es im ersten Moment verletztend gewesen wäre. Aber ich habe eben auch keine Ahnung wie sie mit Kritik umgehen kann, auch wenn sie gut gemeint ist. Soll ich meinen Mund halten und es aussitzen? Sie ist ja nicht mehr lange da. Vielleicht merkt sie es von selbst oder legt die Verhaltensweise automatisch ab wenn sie erst mal ausgelernt hat. Oder soll ich was sagen? UNd wenn ja, wei gehe ich das diplomatisch an? Ohje, hilfe, mir ist gar nicht wohl dabei.

Was denkt ihr darüber?

Kommentare

  • dr. boyerdr. boyer

    1,300

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir scheint, das Mädel ist einfach etwas unsicher und überfordert.

    Ich würde einfach (auch wenn es nicht so einfach ist) in der konkreten Situation ensprechend kontern. Z.B. wenn sie bei Anziehen "hilft" freundlich sagen: "Wir schaffen das schon alleine" oder "ich mache das nicht zum ersten Mal". Wenn sie euch zu nahe kommt könnte man z.B. einfach sagen "Ich möchte das nicht".

    Wenn du versuchst, bei der "ich"-Form zu bleiben, ist es nicht so verletzend für die Praktikantin.

    Verhält sie sich denn auch zu anderen Kindern/Eltern so?
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Verhält sie sich denn auch zu anderen Kindern/Eltern so?

    Ich kann es ehrlich gesagt nicht genau sagen. Ich habe den Eindruck, dass es bei Lars extrem ist, aber das kann täuschen, denn die Abholzeiten sind bei uns relativ großzügig gestaltet, so dass nie viele andere Mütter/Väter da sind, die gleichzeitig abholen.
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich würde es schon ansprechen. Vielleicht äußerst Du eben, dass die Praktikantin gemeint hätte, dass er ein 'Nervkind' sei oder ob er sie ärgert (wegen der Bemerkung, dass er sie nicht schon am frühen Morgen ärgern solle). Quasi durch die Hintertür und dann eben etwas genauer nachhaken, wenn es Dir unangenehm ist, sowas direkt anzusprechen.

    Vielleicht aber mag sie deinen Sohn nur besonders (wenn man das 'nerv mich nicht schon am morgen' etwas gewitzelt verstehen könnte) und bringt es eben nur komisch rüber.
    Wir hatten mal eine Schülerpraktikantin da, die die Läuse mit in den KiGa gebracht hat. Sie hat sich immer sehr gut mit einem Jungen verstanden und viel mit ihm gekuschelt und ihr könnt euch sicher vorstellen, wie reserviert die Mutter des Jungen ihr gegenüber war, als sie 'entlaust' wieder in die KiTa kam um das Praktikum zu beenden...
  • puelsekenpuelseken

    796

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist die Praktikantin eine sog. Vor-Praktikantin - dann wäre sie ganz am Anfang ihrer Ausbildung und ihr Verhalten wäre noch eher verständlich, sollte aber trotzdem angesprochen werden, damit sie reflektieren kann. Wenn Sie schon eine sogenannte Anerkennungspraktikantin oder Berufspraktikantin ist, dann müsste sie schon 4-5 Jahre Ausbildung hinter sich haben und sollte auf jeden Fall sensibler und weniger übergriffig sein. Dann müsste es erst recht angesprochen werden. Trotzdem, in beiden Fällen kannst du ihr die Situation ja aus deiner Sicht schildern und erklären, wie du es empfunden hast. Wenn du erklärst, wie ihr Verhalten bei dir ankam, welche Gefühle es bei dir ausgelöst hat, dann kann sie diese Kritik vielleicht besser annehmen.
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke euch sehr für eure Meinungen. Ich denke auch, dass ich es ansprechen sollte. Anke, was du vorschlägst klingt sehr diplomatisch, da kann ich es anbringen ohne gleich mit Vorwürfen oder Kritik ins Haus zu fallen. Und dann mal schauen wie sich das Gespräch weiterentwickelt.
    Mir ist trotzdem ziemlich mulmig. Das ist eine heikle Situation.
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum