Stillbericht Melissa (halb-pos.) und Robin (pos.)

Mönchen82Mönchen82

1,184

bearbeitet 4. 03. 2009, 23:27 in Stillberichte
Huhu,

uns gibt es auch noch, ich dachte, ich steige mit unserer nun länger gewordenen Stillgeschichte wieder ein :grin:

2004 kam meine kleine Melissa in der 29. SSW zur Welt - sie war ein Frühchen, weil sie in der 20.SSW wegen einem Kehlkopfverschluß im Mutterleib operiert wurde, andernfalls hätte sie die Schwangerschaft nicht überlebt. Sie bekam unter der Geburt ein Tracheostoma (dauerhafter Luftröhrenschnitt), was unser Stillvorhaben nicht grad erleichterte. Dennoch wollte ich es versuchen da gerade ein Frühchen die MuMi erst recht "gebrauchen" kann und pumpte zunächst ab..

Das klappte auch sehr gut, die Hebis auf Station waren ganz begeistert das ich bereits soviel Kolostrom abpumpen konnte (ab dem 2. Tag 80ml und mehr). So konnte ich bereits reichlich Vorräte anlegen, denn Melissa durfte nur eine kleine Menge jeweils bekommen (ich glaube mit 5ml fingen sie an), da der Nahrungsaufbau ganz klein begann und langsam gesteigert wurde. Dann gab es einen "Einbruch". Ich hatte große Probleme mit meiner KS-Narbe und starke Schmerzen.. da ich im KH bereits den 3. Tag nach einem Arzt fragte und die Schwestern es immer wieder vergessen (?) hatten wurde es mir zu bunt und ich entliess mich selbst.. dummerweise war es ein Donnerstag Abend und ich habe nicht drüber nachgedacht, das ich eine Pumpe brauchen würde :sad: Nun hatte ich ein Rezept, aber alle Apotheken waren zu, der Notdienst hatte keine Pumpe auf Lager. Ausgerechnet in dieser Nacht hatte ich einen heftigen Milcheinschuß.. ich versucht, so gut es ging, auszustreichen, es wurde leider trotzdem ein Milchstau. Am nächsten morgen holte mein Mann schnell eine Pumpe und ich konnte endlich wieder abpumpen.. Noch am selben Tag ging ich zu meinem Gyn, der eine Entzündung innen und aussen sowie Hämatome innen und aussen an der KS-Narbe feststellte und ich bekam ein Rezept für eine Antibiotika-Lösung, mit der ich mir Kompressen machen sollte. Die Schmerzen waren so stark, das ich, um laufen zu können (wollte Mausi doch weiterhin besuchen, sie lag ja auf der ITS),mir einen Kühlakku regelrecht zwischen Narbe und Hose klemmte, die dann für eine Weile alles quasi betäubt hat.. so ging das Ganze dann ca. 8 Wochen und 2 Flaschen Antibiotika "lang".. zwischendrin kam noch ein Wochenflußstau bzw. es war kurz davor (habe es mithilfe einer Hebi rechtzeitig noch in den Griff bekommen), dann ein so starker Wochenfluß das ich körperlich nur noch "platt" war.. alles zusammen sorgte dafür, das meine Milch immer weniger wurde :sad:

Ich hoffte, Melissa bald anlegen zu können um die Milchmenge wieder zu steigern.. ich nahm Globuli, Malzbier, Stilltee, Stillöl etc., einfach "alles" was es so gibt. Irgendwann wurde es schwierig Nachts abzupumpen, denn ich war einfach zu kaputt. Ich bat meinen Mann schon, mich zum pumpen zu wecken - ging nicht :confuded: Er hielt mir sogar den Wecker ans Ohr aber ich wurde nicht wach, konnte mich nichtmal drann erinnern, habs gar nicht mitbekommen.. ein anderes Mal schlief ich beim Pumpen ein und wachte erst nach 2 Stunden wieder auf.. wie meine BW aussah muss ich wohl nicht erwähnen :oops: :roll:

Die Ärzte bestanden auf eine Untersuchung, ob der Kehlkopf wirklich komplett zu ist und sie sich auch wirklich nicht verschlucken kann.. diese wurde dann durchgeführt mit dem Ergebnis das er tatsächlich komplett verschlossen ist - endlich durfte ich sie anlegen! Da sie inzwischen schon mehrfach die Flasche bekommen hatte war sie natürlich Saugverwirrt :roll: Also bat ich um Stillhütchen und habe sie damit "ausgetrickst".. mit den Hütchen hat sie gut angedockt und ich habe sie während des Stillens einfach wieder weggeschummelt.. schon nach ein paar Tagen waren sie nichtmal mehr zum andocken nötig und wir konnten sie wieder weglassen :grin: Wir hatten immer mal wieder "Unterbrechungen" in Form von Untersuchungen unter Vollnarkose und/oder Operationen, die notwendig waren.. für die Milchbildung war es nicht förderlich, für Anlege"techniken" allerdings schon :biggrin: So haben wir gelernt, bei voller Beatmung, mit zig "Kabeln und Schläuchen" etc. zu stillen, das Anlegen klappte immer und die Schwestern hatten ihren Spaß aufgrund unserer ausgefallenen Stillpositionen, waren gleichzeitig begeistert das es so gut geht :cool:

Nur die Milch, die wollte nicht mehr so richtig kommen :sad: Immer wenn es ging legte ich sie an, da ich die Pflege immer mehr selbst übernahm, durfte ich sie dann auch selbst von Monitor & Co. abstöpseln und mit ihr ins Stillzimmer, in dem wir auch mehr Ruhe hatten.. auch hatte eine KS extra eine Medela Doppelpumpe besorgt, die es bis dahin in dem KH noch nicht gab... so ging es eine Weile weiter mit stillen, abpumpen, stillen, abpumpen.. irgendwann dockte sie wieder schlechter an.. ich fand raus, das eine Nachtschwester (sie musste wegen einer OP kurzzeitig die Station wieder wechseln) ihr Fläschchen gab.. diesmal war sie aber nicht mehr so leicht mit Hütchen auszutricksen.. es wurde immer schwieriger und beim pumpen kamen nur noch 1-2ml.. mitunter habe ich mich gefragt ob sich das Abpumpen so überhaupt noch lohnt, gab aber die Hoffnung nicht auf - vor allem auch, weil es dort viele KS gab die mich ermutigt haben, die auch "nur" 1ml toll fanden und ihn Melissa sondiert haben,so ging es dann noch ein paar Wochen bis ich aufgegeben hab.. durch die Vorräte, die ich in der Anfangszeit anlegen konnte hat Mausi so zumindest 4 Monate lang MuMi bekommen können und wenns zum Schluß nur noch wenig war :grin:

Kommentare

  • Mönchen82Mönchen82

    1,184

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    17.12.07

    Auch die 2. Geburt war leider wieder ein Kaiserschnitt, einerseits wegen abfallender Herztöne auf dem CTG und andererseits -wie sich im nachhinein rausstellte- hatte ich eine 2cm dicke Schicht Verwachsungen vom ersten KS (wahrscheinlich,weils eben eine Not-OP war), auch die alte KS-Narbe wurde nun komplett rausgeschnitten.

    Diesmal war aber dennoch einiges anders.. ich konnte Robin bereits nach ca. 2-3 Std. endlich sehen und bei mir haben.. als mein mann ihn mir dann brachte, nachdem ich endlich auf dem Zimmer war schlief er.. ich selbst schlief auch ein und Robin weckte mich dann irgendwann.. ich klingelte direkt nach einer KS, die ihn mir auf den Arm gab.. wir kuschelten einen Moment und er fing gleich an zu suchen. Ich habe ihn direkt angelegt, wollte ihm zunächst beim andocken helfen, merkte aber schnell das ich ihn eher störe als das es ihm hilft, er wurde ungeduldig.. also habe ich ihn einfach gehalten und "machen lassen"; und siehe da, er dockte problemlos an und fing gleich an, kräftig zu nuckeln und dann zu saugen :grin::grin:

    Am nächsten Tag kam eine KKS aus dem Kinedrzimmer vorbei, da sie sich wunderte das ich mich gar nicht meldete und fragte ob ich ihn denn mal anlegen wollte bzw. Hilfe brauchte.. als ich sagte das wir längst stillen war sie ganz verwundert :roll: ;-) , freute sich aber das es augenscheinlich klappt und bot mir an, "sicherheitshalber" nochmal das Anlegen anzuschauen und ggfls. nachzuhelfen.. Robin suchte und sie wollte ihm gleich helefn (=Kopf an die Brust drücken), was ihn durcheinanderbrachte, er dockte aber dennoch an, allerdings mehr schlecht als recht.. das Ergebnis war eine schmerzende Brustwarze im Anschluß.. so haben wir nun wieder weitergemacht wie auch vorher schon und es klappte! Er kam ca. alle 2 Stunden, ich legte ihn an und er schlief beim stillen wieder ein.. die ersten 2 Tage hat er sehr viel geschlafen, da waren die Abstände teils länger, er war wohl noch fertig von der Geburt.. am 3. oder 4. Tag, als die KKS ihn zum Wickeln abholte, rief sie mich an das er eine trockene Pampers hat (seit 8 Stunden) und fragte, ob sie ihm mit dem Löffel ein wenig abgekochtes wasser geben darf.. das hat mich sehr gefreut, das sie a) mich zuerst fragte und b) von sich aus schon direkt nach "Löffeln" fragte und von der Flasche keine Rede war.. ich gab ihr mein ok und habe trotzdem nochmal erwähnt das es aber auf gar keinen Fall eine Flasche sein soll - war aber für sie selbstverständlich :grin: Danach "fluppte" es auch wieder und er machte die Pampers oft voll..

    Nun ist er 16 Tage alt und wir haben grad eine kleine bloss-nicht-von-Mama-weg Phase.. teils stillen wir alle 10 oder 20 Minuten, Nachts hält er komischerweise länger durch - nicht, das ich was dagegen hätte :biggrin: habe nur damit gerechnet das es eher andersrum ist! Dieser Stillstart war ein völlig anderer und ich hoffe, das es noch lange so positiv weitergeht :grin:


    02.03.2008

    viel gibt es nicht zu berichten, ausser das wir seit inzwischen 3 Monaten voll stillen und ich glücklich bin, diese Erfahrung doch noch machen zu dürfen :grin::grin: Die Schübe haben wir bisher auch gut überbrücken können und nebenher kann ich noch ohne Probleme abpumpen und "Vorräte sammeln".

    Ich bin froh und dankbar das es weiterhin keine Probleme gibt und wir "einfach" stillen

    15.05.2008

    Nun ist Robin fast ein halbes Jahr alt und wir stillen immernoch voll! :grin: Momentan hat er sehr zu kämpfen, womit - da sind wir grad noch dabei es rauszufinden, evtl. wieder Zähne (2 hat er schon!) aber insgesamt ist er sehr gut drauf, lacht viel und seit einigen Wochen fordert er die Mumi ein, indem er mit stierem :biggrin: Blick auf meine Brust guckt und am Oberteil rumzuppelt ;-)

    Mit Mausi lässt sich das Ganze auch sehr gut organisieren, dadurch, das ich das nebenher-pumpen angefangen hatte, so kann ich problemlos Arzttermine o.ä. mit Mausi wahrnehmen und Papa gibt die Flasche.. wir haben diesmal direkt das Flaschensystem von Avent genommen und es gab bisher keine Probleme mit Saugverwirrung oder ähnlichem. Alles in allem läufts weiterhin gut! Bald (keine Ahnung wann genau, setze uns da keinen festen "Termin") gehts dann mit der Beikost los, wobei ich noch nicht weiß ob ich mit Fingerfood oder Löffelchen anfange.. dazu lese ich noch eine Weile quer ;-)
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schön dass du mal wieder da bist und danke für deine tollen Berichte :grin:
  • bratenbraten

    2,538

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das ist echt beeindruckend, wie du das gemeistert hast. ich war "nur" 2 wochen auf der intensivstation, aber das hätte für uns fast das ende vom stillen bedeutet.. respekt!
  • Mönchen82Mönchen82

    1,184

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke euch :grin:

    Uups, was mir gerade so auffiel (habe den Bericht kopiert): die Hebi die mir half war übrigens Marlies ;-) :grin:
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schön dich wieder mal zu lesen und zwei wirklich beeindruckende Stillberichte. Das habt ihr ganz toll hinbekommen. :grin:
  • puelsekenpuelseken

    796

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wow!!!!!!!!! Von dir zu lesen beeindruckt mich immer wieder. Du strahlst eine unglaubliche Kraft aus!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja war ich :grin: aber schaffen musstet Ihr es selber. ;-)
  • Mönchen82Mönchen82

    1,184

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huhu,

    so, nachdem ich mir vorgenommen habe, ca. ein halbes Jahr vollzustillen und das Ganze dann bis zum 1. Lebensjahr "auslaufen" zu lassen, indem immermehr Beikost hinzukommt, darf ich verkünden:

    Nun ist Robin 15 Monate alt und..................................



















    ..........ich stille immernoch :prisa: Hat man denn eine Wahl, wenn da ein Zwergl angerannt kommt, "Nänä" (..keine Ahnung, warum Näna..hihi) ruft und fast in mich reinklettert, um dran zu kommen? :roll: ;-) :hmmmm: Wir waren schon oft an dem Punkt, an dem ich dachte "so, nun ists so gut wie vorbei.." - aber irgendwie ich weiß auch nicht, wir kriegen die Kurve wohl nicht.. :lol:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    schön :)
  • rajenriverrajenriver

    4,287

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mönchen82 schrieb:
    Hat man denn eine Wahl, wenn da ein Zwergl angerannt kommt, "Nänä" (..keine Ahnung, warum Näna..hihi) ruft und fast in mich reinklettert, um dran zu kommen? :roll: ;-) :hmmmm:

    Und es sieht sooooo süß aus, wenn er so nervös ins Dekolte( schreibt man das so?) reinklettert :biggrin: love100:
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