Kiga zu streng, Singzwang?

krabbeltierkrabbeltier

3,047

bearbeitet 14. 10. 2009, 17:12 in Kita- Kiga- Tagesmutter
Ich wusste jetzt irgendwie keinen besseren Titel.

Ich wurde im Kiga heute angesprochen das die Erzieherin mit meinem Sohn schimpfen musste weil er nicht mitsingen wollte und er sich dann mit dem Stuhl umdrehen musste im Stuhlkreis, also von den anderen Kindern weg sozusagen. Als dann das Lied zu Ende war und Spielzeug verteilt wurde wollte mein Sohn gar keins mehr haben und war "bockig". Ich solle mich nicht wundern wenn er Morgen wieder keine Lust hat in den Kiga zu kommen.

Ich habe dann darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen das ich das so nicht in Ordnung finde und habe die Erzieherin nochmal darauf angesprochen. Ich wollte wissen ob mein Sohn Quatsch gemacht hat oder ob er sich einfach so wegdrehen sollte weil er nicht mitsingen wollte. na ja und er wollte nicht singen also musste er sich wegdrehen. Ich habe gesagt das ich das irgendwie hart finde. Hätte er nicht einfach so mitsitzen können ohne zu singen oder in der Zeit was anderes spielen? Sie meinte das wäre ein Gemeinschaftslied und sie erwarten von den älteren Kindern das sie da mitmachen und es in der Schule ja auch solche Regeln gibt. Außerdem hätte er sonst seinen Willen bekommen. Aber welchen Willen denn? Er hat ja so oder so nicht mitgesungen. Und dieses Schulargument kommt oft wenn man mal was sagt. Klar irgendwo haben sie da auch recht aber wir sind ja noch im Kiga und muss man ein Kind echt "zwingen" zu singen und wenn es das nicht will dann wird es noch bestraft indem es von der Gruppe weggedreht wird? Stell ich mich da jetzt zu doll an oder hab ich da recht? Ich bin da von meinem Bauchgefühl ausgegangen und fand ihre Reaktion falsch. Allerdings war sie nicht angetan davon das ich was gesagt habe dazu.

Die Gruppe hat in der Hinsicht eh keinen guten Ruf, da muss ja was dran sein und mir sind schon einige Sachen sauer aufgestoßen. Ich sage deswegen aber nicht immer was wenns nicht unbedingt sein muss.

Es gab auch noch so eine Sache die ich nicht schön fand. Mein Sohn hat mich immer vorne an der Tür verabschiedet. dann waren Ferien und als der Kiga wieder anfing wollte er wie immer mit zur Tür kommen. Da hieß es aus heiterem Himmel das würde erstmal nicht mehr gehen da ja neue Kinder dazugekommen sind und die das dann alle machen wollen. Mein Sohn hat dann sehr doll geweint und wollte mit nach Hause. Er ist eben ein Gewohnheitsmensch und wenn es solche Veränderungen gibt ist es immer gut wenn man sowas vorher mit ihm abspricht damit er bescheid weiß und sich darauf einstellen kann. Das habe ich ihnen auch gesagt und da kam dann: du bist doch schon groß du musst das verstehen. Was hat das denn mit groß zu tun? Das war wie ein Schlag für ihn. Dann kam noch: wenn das nicht klappt dann kannst du erstmal gar nicht mehr mit Mama zur Tür gehen.

Ich finde das alles manchmal so hart und kalt oder stell ich mich an? Mir gehts jetzt erstmal eigentlich besonders um das erste Beispiel. Was sagt ihr dazu?

Kommentare

  • HappinessHappiness

    3,241

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    mein Kind ist ja noch nicht in dem Alter, daher kann ich keine Tips abgeben, wie es woanders läuft.

    Aber vom Lesen bin ich eigentlich deiner Meinung. Ich find die Reaktion (Stuhl wegdrehen) total unpassend. Er hat ja wohl nicht gestört, also was soll das?
    Ich hab eher (auch bei dem zweiten Beispiel) das Gefühl, das die Erzieher es sich etwas leicht machen wollen, so nach dem Motto:
    Kind beteiligt sich nicht - Strafe/Ausschließen. (Man könnte ja auch die Ursache dafür suchen, oder??)
    Die neuen Kinder sollen nicht mit zur Tür - gleich dürfen alle nicht mehr.

    Und dein Sohn versteht das nicht (wie auch), da ist doch das Alter egal. So plötzliche Veränderungen, die nicht nachvollziehbar sind, verwirren eben.

    Die Frage ist, was du jetzt machen kannst/ willst? Wenn der Umgang mit den Kindern von solch "autoritärem" Verhalten geprägt ist, wird sich das ja kaum einfach mal so ändern lassen...
    Geht es deinem Sohn denn sonst gut im KiGa?

    krabbeltier schrieb:
    Dann kam noch: wenn das nicht klappt dann kannst du erstmal gar nicht mehr mit Mama zur Tür gehen.
    Wer entscheidet denn, wie du dein Kind verabschiedest? :shock: Ich glaub, da würd ich doch mal widersprechen, du hast da ja wohl auch noch ein bisschen mitzureden...oder irre ich mich da jetzt...


    LG
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das mit dem Stuhl umdrehen weil ein Kind nicht mitsingen mag finde ich ja wohl total daneben. Und gegen solche Aktionen würde ich mich auch vehement wehren wenn ich sie mitkriege!!!

    Die Verabschiedungsgeschichte kann ich schon eher nachvollziehen. Bei uns im Kindergarten war es früher auch immer üblich daß die Kinder mit zur Tür durften und Mama oder Papa noch mal winken. Bis eines Tages eines der neuen Kinder wohl Mama gar nicht gehen lassen wollte und sich verdünnisiert hat. Ist zwar nicht vom Kindergartengelände gekommen weil da alles dicht ist, aber die Mama hat scheinbar nicht mehr mitbekommen daß ihr Kind ihr hinterhergelaufen ist, und so ist das Kind bis jemand drin bemerkt hat daß es fehlt bei eisigen Temperaturen ohne Jacke draußen am Zaun gestanden und hat geweint.
    Seitdem ist das bei uns auch nicht mehr erlaubt.

    Aber es ist immer noch die Frage wie damit umgegangen wird und welche Alternativen gesucht werden. Bei uns können die Kinder jetzt eben einer Erzieherin bescheid sagen und dann gehen die gemeinsam zu einem Fenster von wo aus den Eltern noch mal gewunken werden kann. Und alle Kinder die das noch brauchen bekommen das auch.
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da bin ich ja echt beruhigt das ihr das auch so seht, ich dachte schon ich übertreibe oder sowas. Ich dachte mir eben auch wenn er ja keinen stört wieso soll er sich dann umdrehen? Das ist ja eine richtige Strafe und das einfach nur weil er mal keine Lust hat zu singen? Unglaublich eigentlich.

    @Ute: mit der Tür bei Euch kann ich sogar nachvollziehen. Bei uns ist das aber anders. Die Kids kommen bis zur Haupttür mit, da verabschiedet man sich, macht die Tür zu und geht. Die Kinder können sogar noch lange winken weil man durch die Scheiben gucken kann. Die Tür selber würde ein Kind so nie aufkriegen und wir Eltern sind verpflichtet darauf zu achten das eben kein Kind rausgeht. Das heißt im Grunde genommen kann keiner abhauen. Wenn die Tür zu ist ist sie zu. Das Problem mit den kleineren Kindern kann ich so auch nicht verstehen. In den anderen Gruppen gab es nie probleme, die großen Kids durften nach wie vor mit an die Tür gehen obwohl da ja auch neue kleine Kinder zukamen. Irgendwie ist in den anderen Gruppen sowieso alles nicht so voller "Probleme" nur bei uns machen die das so kompliziert. Denke da hat Happiness recht, die wollen sich das nur einfach machen und fertig, so wie es für sie eben am Besten passt, toll.

    Eine Mutter dort hat jetzt ihr Viertes Kind in dieser Gruppe und sagt auch früher waren die beiden herzlicher, das wäre alles so kühl geworden.

    Morgen will die Erzieherin mit meinem Sohn nochmal über den "Vorfall" reden. Da graust es mir ja auch schon vor. Sie ist ja der Meinung das er sich falsch verhalten hat und wird ihm das sicher so auch Morgen nochmal "erklären" und da fühlt er sich bestimmt wieder blöde. Wir haben ihn aber heute sehr bestärkt und ihm gesagt das es okay war das er nicht mitsingen wollte und wir es nicht gut finden das die Erzieherin ihn so behandelt hat. Ich hoffe das hilft. Allerdings hat er schon gesagt das er Morgen nicht in den Kiga will. Jetzt weiß ich auch wieso er das in den letzten Wochen so oft sagt, das muss ja doch hart zugehen da zumindest was diese Sachen betrifft. Man kriegt das ja leider so kaum mit.

    Ja aber was kann man tun? Das ansprechen ist klar aber wenn andere Eltern da nicht mitziehen werden wir doch sicher gar nicht erst ernstgenommen? Ich weiß von einigen das sie nicht zufrieden sind aber auch das sie niemals was sagen würden. habt ihr da ideen?
  • milchbartmilchbart

    2,721

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Marek singt übrigens auch nciht mit, egal ob ihm die Lieder gefallen oder nicht. Er erzählt zu Hause. was gesungen wird oder trällert alleine vor sich hin. Aber er singt im Kindi partout nciht mit. Er sagte mal, wenn er Schulriese ist, dann singt er mit. Ich habe mit den Erzieherinnern darüber gesprochen, die daraus aber nie ein Problem gemacht haben, für sie ist das o.k. Keiner wird aus der Gruppe ausgeschlossen, nur weil er nicht mitsingt. Was soll das auch bewirken?

    Und was die Verabschiedung betrifft, ich denke, dass eine Veränderung an sich nicht problematisch ist, nur muß man die dem Kind halt auch rechtzeitig ankündigen. Die Reaktion war ja nicht gerade pädagogisch wertvoll.

    Wenn ich das so lese, kann ich echt nur den Kopf schütteln. Man, was gibt es für Kindergärten!
    Ich finde es gut, dass du den Erzieherinnen sagst, was dir nicht passt. Auch wenn du die einzige sein solltest erstmal. Unterhalte ich auch mit anderen Eltern, vielleicht hat die ein oder andere dann doch den Mut, auch was zu sagen. Und wenn es nichts bewirkt, würde ich auch nicht davor zurückscheuen, eine Etage weiter oben, sprich bei den Chefs die Probleme anzusprechen. Aber das würde ich wirklich erst, wenn das Gespräch mit den Erzieherinnen ncihts bewirkt.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich bin Erzieherin, aber so einen Blödsinn ist mir selten untergekommen!
    Dein Kind hat keine Lust zum mitsingen... dann wird es umgedreht und dann??? Lernt er so mitzusingen? Spaß an der Musik zu haben? Teil eines Gemeinschaftserlebnis zu sein?
    Vielleicht sollten die Erzieherinnen mal ihr Singprogramm ändern!
    Es gibt Kinder, die haben keinen Bock zu singen, die machen gerne Fingerspiele. Andere Kinder rappen gerne, haben viel Spaß an Kreisspielen, hören gerne Geschichten.
    Ein Kind, dass nicht stört ist für ein Gruppe kein Problem und sollte auch nicht so behandelt werden.

    Über die Geschichte mit dem Verabschiedungsritual würde ich dringend nocheinmal mit den Erzieherinnen sprechen, Rituale sind wichtig und auch die Kleinen im Kindergarten können lernen, dass unterschiedliche Kinder unterschiedliche Behandlungen verdient haben, jedem Kind sollte man das geben, was es braucht.
    Es ist ja nicht so, dass ihr gemeinsam einen Regentanz durch den Kindergarten macht- er geht mit zur Türe und winkt und kommt dann wieder zurück!
    Steh deinem Kind bei! Sag den Erzieherinnen, dass du an den Erziehungsmitteln im Stuhlkreis (bei dieser Situation) zweifelst- den es bringt einfach nix. Wie in der Musik macht auch hier der Ton die Musik- bleib freundlich und hoffe dass der liebe Gott Hirn vom Himmel schmeißt!
    Liebe Grüße und Kopf hoch
    Simone
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Finde ich ja irgendwie ein irrsinn....einerseits heisst es man muss/soll die Kinder fördern, dass sie darüber entscheiden können/sollen was sie machen möchten bzw auch sagen wenn sie etwas nicht möchten und dann werden sie bei solchen - in meinen Augen Kleinigkeiten- so bestraft! Der Vergleich mit der Schule hinkt da schon etwas, wie ich finde....es ist heutzutage nicht mehr so, dass Kinder in der schule still am Tisch sitzen müssen und alles vorgegebene zu erledigen haben (Zumindest nicht in der Grundschule).
    Der Unterricht ist inzwischen sehr kindgerecht gestaltet. Ich war sogar recht erstaunt wie Larifari es da schon zuging :oops: !
    Und ebenso gibts da auch Dinge, wo die Kinder zwar machen können, aber keinesweg müssen! So zb gabs ein Erzählkreis wo ein stein die Reihe um ging und jeder konnte über sein Wochenende oder Ferien erzählen....das kind wo aber nicht wollte, hat den Stein weitergegeben. In meinen Augen ist das auch ein Gemeinschaftsverhalten und dennoch kann das kind selbst entscheiden ob es möchte oder nicht....! Und so finde ich es auch richtig! Wenn ich keine Lust zum singen habe, dann habe ich das auch nicht...und ich finde es dann passender,dass es auch so akzeptiert wird....sofern das Kind dann nicht stört, kann es doch ganz normal im Kreis sitzen bleiben.....ne also da würde ich auch nochmal darüber sprechen mit der Erzieherin! Kann deinen Ärger da echt verstehen!

    Ebenso das verabschieden....ich denke wenn es kindern hilft, damit zu verstehen ich bin jetzt im Kindergarten und nacher werde ich wieder abgeholt, so sollte dies doch akzeptiert werden...wieso macht man es einem Kind da schwerer?

    Ich kann da nur sagen, ich bin so froh über den platz wo wir haben...da ist alles recht familär und da wird auf die Wünsche der Kinder eingegangen.
  • KatieKatie

    3,507

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ein Erlebnis damals in meinem Kindergarten hat mein Verhältnis zum Singen geprägt: Eine Erzieherin stellte während des Singens im Morgenkreis fest, dass irgendein Kind falsch singt. Dieses Kind durfte dann nicht mehr mitsingen. Dieses Kind war ich :oops: Ich hab mich wirklich soooo geschämt und mich seitdem echt nicht mehr getraut vor anderen zu singen. (Seit mein Sohn auf der Welt ist, geht es zum Glück wieder :grin: )

    Das passt jetzt vielleicht nicht so unbedingt auf eurem Fall, aber dieses Umdrehen stellt ja auch einen Ausschluss dar. Und ganz klar - ich finde es UNMÖGLICH! Erinnert mich an alte DDR-Methoden der Erziehung!

    Und ich würde solche Sachen auch klipp und klar ansprechen, aber nicht zwischen Tür und Angel, sondern richtig mit Termin.
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    oh Gott das wäre mir aber auch ewig peinlich gewesen, wieso machen Lehrer sowas immer? Die wissen ja gar nicht was sie einem damit antun können.

    Heute gabs wieder sowas was typisch ist. Mein Sohn sagte mir er möchte im Kiga mal wieder ein bestimmtes Fingerspiel machen aber ich soll das sagen er traute sich nicht. Okay habe ich gemacht, sie sagt noch lächelnd: ja klar dann machen wir das gleich im Stuhlkreis. Als ich meinen Sohn dann vorhin gefragt habe ob die das Fingerspiel gemacht haben sagte er mir NEIN!!! Ja toll. Klar kann es sein das sie echt nicht mehr dran gedacht hat und mein Sohn hätte ja nochmal fragen können...aber irgendwie sind das alles so Sachen die sich häufen und mich immer mehr nerven.

    Eine neue Mutter fragte mich mal wieso denn alle Kinder Spielzeug mithaben. Da sagte ich ihr das jeden Dienstag Spielzeugtag ist wo die Kinder was von zu Hause mitbringen können. Ja super das wusste sie gar nicht hat ihr niemand gesagt. Ist das nicht die Aufgabe der Erzieher sowas zu erzählen? Ist zwar vielleicht jetzt nichts lebenswichtiges aber dennoch würde ich das wissen wollen wenn ich neu dazukomme was es da so für Regeln gibt usw. Genauso das freitags dann eben Spielzeugfreier Tag ist wo die nur mit Ästen usw. spielen.

    Na ja mein Mann möchte sowieso auch nochmal mit denen reden, der war noch saurer wie ich deswegen. Ich bin ja dann immer eher total aufgewühlt und traurig weil mir mein Kind so leid tut, sauer werde ich dann später ;-). Und ob die da jetzt weiterhin so fortfahren wollen wenn jemand nicht singen möchte. Wenn ja sind wir dagegen und möchten auch nicht das sie das mit unserem Kind machen. So basta da kann ich auch mal bockig werden. Ich werde berichten was bei rauskommt. Ich hoffe ja die sind da mal etwas lockerer und machen da keinen Zirkus von. Da kommt es ja einem so vor als hätte das Kind sonstwas verbrochen :flaming01:
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