Fremdsprachenerwerb bei Kleinkindern

suomisuomi

47

bearbeitet 4. 07. 2010, 11:33 in Sprachentwicklung
Hei,

ich hätte da mal ne Frage zum "Fremdsprachenerwerb" eines Kleinkindes. Zur Zeit lebe ich mit meiner kleinen Familie in noch in Finnland, wobei mein Freund und ich zwar beide einigermassen gut Finnisch sprechen, aber eben nicht wie ein Muttersprachler und so wir unseren Sohn nicht zweisprachig im klassischen Sinne erziehen können. Mein Freund und daher auch mein Sohn haben die finnische und deutsche Staatsbürgerschaft und deshalb ist es mir schon sehr wichtig, dass der Kleine fliessend Finnisch sprechen lernt.

Normalerweise würde ich mir jetzt nicht so'n Kopp machen und einfach mal annehmen, dass der Lütte das schon im Kindergarten lernen wird, jetzt hat sich aber die Situation verkompliziert: höchstwahrscheinlich werden wir für zunächst einmal 4 Jahre nach Norwegen gehen, wo ich eine Doktorarbeit anfange (d.h. hoffentlich anfange, noch warte ich auf die Entscheidung, ob ich denn auch tatsächlich angenommen wurde). Lasse würde dann natürlich erstmal Norwegisch im Kindergarten aufschnappen.

Gibt es eine Möglichkeit, dass man ihm spielerisch auch das Finnische nahebringt, so dass er nicht total überrumpelt wäre, wenn wir dann wieder zurück nach Finnland gehen, oder überfordert ihn das? Ich weiss ja, dass Kinder in der Regel Fremdsprachen viel schneller und besser lernen, als wir gehirnlahmen Erwachsenen, aber ich mach mir eben auch ein bisschen Gedanken, wie man das am besten angeht (oder eben nicht und die Sache einfach seinen Gang gehen lässt.)

Liebe Grüsse aus Finnland, noch ;-) ,
Julia.

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich würde mir nicht so viele Gedanken machen! Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass man als Kind die Sprachen wirklich wahnsinnig schnell lernt und damit eigentlich auch keine Probleme hat. Wir waren 1 Jahr in Schweden als ich 10 war und schon nach 3 Monaten hat mir niemand mehr geglaubt, dass ich davor wirklich kein einziges Wort Schwedisch konnte ;-) Bei meiner jüngeren Schwester war das genau gleich! Deshalb würde ich persönlich wohl den Dingen seinen Lauf lassen und das Finnische für die Zeit im Ausland eben finnisch sein lassen..! Du kannst ja ein paar Hörspiele oder solche Dinge mitnehmen, damit er die Sprache ab und an hört...!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Mach dir wirklich keine Gedanken, ein Bekannter von mir hat als Praktikum in der deutschen Botschaft von Thailand gearbeitet. Die Kinder dort haben mit der Mama Englisch, mit dem Papa Deutsch, mit dem Kindermädchen Französisch, in der Schule Tailändisch und auf der Straße Batak (Landesdialekt) gesprochen.
    Vielleicht kannst du dir in Finnisch einige Bilderbücher oder Filme oder sowas besorgen um deinem Kleinen ein "korrektes"Finnisch vorzuführen? Hast du Bedenken wegen deiner Aussprache oder wegen des Wortschatzes/Grammatik?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    ich würde den dingen auch ihren lauf lassen und abwarten, wie sich alles entwickelt. die inputfrequenz wird bestimmen, was er überwiegend lernt und dann auch anwendet. der simultane oder auch sukzessive erwerb mehrer sprachen sollte kein problem darstellen, wenn er alle sprachen ausreichend hört und anwenden kann.
  • suomisuomi

    47

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hei,

    danke für die beruhigenden Worte. Ich denke eigentlich auch, dass Lasse das schon irgendwie lernt. Aber ich bin ein bisschen ein gebranntes Kind, wenn man so will. Mein Freund ist mit finnischer Mutter in Deutschland aufgewachsen, die auch im Kleinkindalter mit ihm Finnisch gesprochen hat. Als er dann aber in die Schule kam, wurde er gehänselt oder andere Kinder haben halt blöde Sachen gesagt ("Warum redet deine Mutter so komisch" und so), und da wollte er nicht mehr Finnisch reden. Das ist wohl ziemlich normal bei bilingualen Kindern, hab ich gelesen, aber leider blieb seine Mutter nicht konsequent, und das Ende vom Lied ist, dass er sich zwar ganz gut unterhalten kann in Finnisch, aber um richtig fliessend zu reden müsste er sich noch mal richtig reinknien und büffeln.

    Und das möchte ich für Lasse eben vermeiden, damit er später, wenn er es denn möchte, in Finnland leben kann, ohne erstmal eine Sprachbarriere überwinden zu müssen. Zumal er eben auch die finnische Staatsbürgerschaft besitzt. Das Problem mit dem Finnischen ist, das man es nicht mal so eben aufschnappen kann, da es nicht mit den Indogermanischen Sprachen verwandt ist und deswegen eine ganz andere Struktur aufweist und die allermeisten Wörter nicht mal im entferntesten deutschen ähnlich sind.

    Aber ihr habt wohl recht, wenn ihr sagt, dass ich mir nicht so viele Gedanken darum machen sollte. Wenn wir aus Norwegen irgendwann dann zurück nach Finnland ziehen, wird Lasse wahrscheinlich immer noch in den Kindergarten gehen oder allerhöchstens Grundschule und da wird er immer noch einfach genug sich die Sprache aneignen können. Und ich werd einfach mal versuchen, ihm mit Bilderbüchern und Kinderliedern die Sprache schon mal ein bisschen näher zu bringen.

    Und Norwegisch als erste Fremdsprache zu lernen ist ja auch nicht schlecht ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    wichtig ist eben, dass er sprachlich sozialisiert wird, d.h. er ausreichend möglichkeit zum anwenden des gehörten bekommt. das ist durch euch als familie und auch die gesellschaftlichen rahmenbedingungen (kita, schule, etc.) gegeben.
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