Wie kann ich Luise den Tod "erklären"?

JullaJulla

5,464

bearbeitet 19. 01. 2011, 10:58 in Kleinkinder
Hallo,

wir waren ein verlängertes Wochenende bei meinem Papa und dort ist wieder ein Problem aufgekommen, das wir schon länger haben, genauer gesagt seit dem 11. Februar, denn an diesem Tag ist meine Mutter gestorben.
Luise versteht einfach nicht, warum die Oma nicht mehr da ist. Diesmal war es wieder ganz extrem. Bevor wir losgefahren sind, hat sie jedem erzählt, dass wir zu Oma und Opa fahren. Als mein Vater uns vom Bahnhof abgeholt hat, hat sie ihn gefragt, ob die Oma nicht dabei ist. Im Haus hat sie suchend um sich geschaut und festgestellt, dass die Oma nicht da ist. Zwischendurch hat sie mal gefragt, ob die Oma schläft. Wenn wir mit Opas Auto gefahren sind, hat sie auf den Beifahrersitz gezeigt und gesagt, dass das Omas Platz ist. Zu Hause erzählte sie meinem Mann (der zu Hause geblieben war), dass wir bei Oma und Opa waren.

Ich habe eigentlich das Gefühl, bei Johan sehr gut durch alle Gespräche über den Tod gekommen zu sein, wir konnten immer sehr offen und ausführlich über alles, was damit zu tun hat, reden und die Oma ist bei uns auch immer wieder Thema. Aber bei Luise bin ich irgendwie hilflos. Sie ist jetzt 2,5 Jahre alt, spricht sehr wenig, versteht aber eigentlich gut. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass die Oma tot ist, dass sie leider nicht wiederkommt, aber wie soll sie das verstehen?
Beide Kinder waren bei der Aufbahrung dabei, es war ein sehr schöner und bewegender Moment, die Kinder hatten Engel gebastelt und sie ihr auf die Sargdecke gelegt und ihre Hand gestreichelt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Luise sich daran erinnern kann bzw. ob sie versteht, wenn ich sie auf die Aufbahrung anspreche. Erinnern können so Kleine sich ja immer an unheimlich viel, aber spezielle Momente heraufzubeschwören ist ja meist etwas schwierig und bei Luise kommt eben dazu, dass man sich mit ihr nicht so gut unterhalten kann.
Ich weiß nicht, wie ich ihr erklären soll, dass die Oma nicht zurück kommt, dass sie uns aber auch nicht willentlich verlassen hat. Am ehesten würde sich der Vergleich mit dem Schlafen anbieten, das würde sie wahrscheinlich verstehen, aber ich habe bei Johan diesen Vergleich immer vermieden. Ich frage mich jetzt manchmal, ob ich ihn bei Luise doch wagen soll? Mit fällt nichts Besseres ein.
Natürlich könnte ich es auch auf sich beruhen lassen, aber es schmerzt, wenn ich sehe, wie Luise die Oma sucht und wenn sie ständig nach ihr fragt. Ich denke manchmal, es wäre besser, ihr wäre klar, dass wir für immer Abschied genommen haben. Oder ist das nur mein Problem?
Ich komme da irgendwie nicht weiter und wäre froh über etwas input.

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ach Mann, das ist ja wirklich noch nicht lange her, dass deine Mama gestorben ist.

    Weißt du, was ich beim Lesen gedacht habe? Ich finde es total schön, dass für Luise ihre Oma so dabei ist und dass sie so selbstverständlich dazugehört, ohne Trennung von Leben oder Tod. Und für mich hört es sich so an, als wäre Luise damit gar nicht unglücklich.

    Ich glaube, ich würde es einfach so lassen und ihr einfach immer wieder sagen, dass die Oma tot ist und dass sie nicht mehr wiederkommen kann, da sie tot ist. Den Vergleich mit dem Schlafen würde ich nicht nehmen, das kann sie ja auch wiederum falsch verstehen und dann fragen, wann Oma aufwacht.

    Ich kann mir aber vorstellen, dass es für Erwachsene schwer ist, weil wir ja unsere ganz eigenen Räume, Zeiten, Rituale für Trauer haben und mich würde es wahrscheinlich schmerzen, wenn ich zu allen möglichen Zeiten an den Verlust erinnert werden würde, weil der Tod deiner Mutter ja noch nicht lange her ist und weil ich denke, dass es für uns einfacher ist, die Trauer zuzulassen, wenn wir das wollen und aushalten können.

    Das sind so meine Gedanken dazu.
  • engelchen78engelchen78

    1,756

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Julla, deine Worte haben mich sehr gerührt - ich finde es schön, wie present die Oma ist, obwohl deine Tochter noch so klein ist. Schmerzhaft ist es sicher für dich und für deinen Vater, dass Luise oft nach ihr fragt.
    Ich persönlich würde ihr die Erinnerung lassen, denn somit kann die Oma in ihrem Herzen weiter leben. Evtl. kannst du es mit ihr mit passender Literatur aufarbeiten. "Servus Opa sagte ich leise" ist ein ganz tolles Buch, doch leider eher für ältere Kinder geeignet.
    Ich habe grad mal im INEt geschaut und folgendes gefunden:
    "Für immer in meinem Herzen: Das Trauer- und Erinnerungsalbum für Kinder"
    und
    "Kinder trauern anders: Wie wir sie einfühlsam und richtig begleiten"

    Vielleicht kann dir das ein wenig weiter helfen!
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Vielen Dank für Eure Worte, sie helfen mir sehr.
    Ihr habt ein bisschen bestätigt, dass es vielleicht einfach nur mein Problem ist, dass Luise ständig fragt. Sie scheint ja nicht zu leiden, aber mir tut die Vorstellung manchmal weh, dass sie denken könnte, dass die Oma einfach weggegangen ist.

    Und noch etwas ist mir ganz bewusst geworden.
    Es war so, dass meine Eltern, als meine Mutter die Diagnose (Krebs ohne Heilungschancen) bekam, in ihr Haus gezogen sind, das sie 1,5 Jahre zuvor für die Zeit nach der Pensionierung meines Vaters gekauft hatten. Meine Mutter war da schon schwer krank, war selbst im Krankenhaus, während mein Vater das ganze Haus eingerichtet hat. Natürlich mit den Dingen, die sie zuvor auch schon hatten, trotzdem war ich oft sehr traurig, weil mir irgendwie die persönliche Note meiner Mutter gefehlt hat. Ich kann nicht beschreiben, was genau es ist, es waren nur Kleinigkeiten. Einige persönliche Dinge hat meine Mutter auch einfach nicht mehr gebraucht, es lag wenig von ihr herum, sie hat nichts selbst dekoriert, sondern nur meinen Vater beauftragt usw. Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass sie GAR NICHT präsent ist in diesem Haus. Die wenigen Dinge, die sie präsent machten, waren Rollstuhl, Transfusionsständer, Kartons voller künstlicher Nahrung, dieses ganze Zeug. Mein Vater hat das alles sehr schnell nach ihrem Tod entsorgt, so dass noch weniger von ihr da war.
    Durch Luise ist mir eigentlich erst bewusst geworden, was es doch noch gibt.
    Wenn man vom Hausflur ins Haus geht, kommt man durch eine Tür, über die mein Vater den Schriftzug "Herzlich willkommen" gehängt hat, als Willkommensgruß für meine Mutter, als sie aus dem Krankenhaus gekommen ist und ins neue Haus kam. Wenn man von dort in die Küche ging, lief man direkt auf den Kühlschrank zu, an dem ein großer Zettel mit bunten Buchstaben hing: Schön, dass Du da bist!
    Der Zettel hängt heute noch, mein Vater hat ein Foto meiner Mutter daneben gehängt. Luise zeigt immer auf das Foto und sagt "Oma!" Im Wohnzimmer gibt es jetzt eine große Pinnwand mit Fotos meiner Mutter, Luise erkennt sie in jedem Lebensalter, auch als Kind.

    Eigentlich macht sie sie so präsent, dass ich manchmal den (für mich) lustigen Gedanken habe, dass ihr Geist wirklich durchs Haus schwebt und Luise ihn sehen kann. Dann muss ich mir vorstellen, dass ich mich auf ihren Schoß setze, wenn ich mich auf den Beifahrersitz im Auto meines Papas setze oder dass sie tatsächlich oben im Bett liegt und schläft, während wir am Esstisch sitzen. So, wie es im letzten Jahr eben oft war.

    Eigentlich ist es okay so, dass Luise uns immer an sie erinnert. Manchmal tut es weh, weil es oft so unvermittelt kommt. Das ist bei beiden Kindern aber auch so unterschiedlich und vielleicht auch bei jedem Kind auf seine eigene Weise sehr schön. Bei Johan sind es die ruhigen Momente, in denen er an die Oma denkt und fragt und etwas mit mir besprechen will. Bei Luise kann es jeden Moment im Alltag passieren, dass sie an die Oma denkt. Das macht es manchmal schwierig damit umzugehen.

    Meine große Sorge ist eigentlich, dass Luise irgendwann plötzlich bewusst wird, dass die Oma nicht wiederkommt und es sie dann vielleicht mit aller Wucht trifft. Wahrscheinlich ist es aber doch anders und sie versteht es nach und nach und nimmt nach und nach Abschied, oder?

    Vielleicht sollte ich mir wirklich mal das zweite von Dir, Engelchen, verlinkte Buch bestellen, vielleicht kann ich dann etwas davon verstehen, was in Luise vorgeht.
    Vielleicht sollte ich auch mal nach einem Buch über den Tod suchen, in dem wirklich eine Oma vorkommt. Wir haben 2 Bücher über das Thema und für Johan, der sich wirklich sehr für das Thema interessiert, sind sie eigentlich ausreichend. Aber für Luise einfach zu schwer.

    Vielen Dank Euch beiden, dass Ihr mir beim Gedanken sortieren geholfen habt!
  • engelchen78engelchen78

    1,756

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Julla, deine Zeilen sind so schön und traurig zugleich. Ich finde, diese kleinen Gesten deines Vaters zeigen, dass er deine Mama sehr liebt. Und ich finde es so "schön", wie natürlich Luise mit dem Tod umgeht bzw. dass ihre Oma für sie einfach noch lebendig ist.
    Kinder kommen mit dem Thema Tod manchmal "besser klar" als wir Erwachsene, weil sie mit ihrem kindlichen Herzen leben und agieren. Und im Gegensatz zu dir hat sie wohl nur noch die Erinnerung an deine Mutter in dem Haus, für dich gab es eben auch die Zeit vor dem Haus. Was es für dich auf der einen Seite vielleicht schmerzhaft macht, auf der anderen Seite deinem Vater evtl. hilft. Wenn man jeden Tag so sehr daran erinnert wird, was fehlt (und das wird er sicher auch so merken), ist es in dem neuen Haus evtl. besser zu ertragen.

    Ich finde es übrigends auch toll, wie ihr eure Kinder einbezogen habt, dass beide bei der Aufbewahrung dabei waren. Manche Menschen haben da große Berührungsängste und halten ihre Kinder fern. Mir persönlich hat es immer sehr geholfen, dass ich von meinen Großeltern Abschied nehmen konnte, sie sehen, streicheln oder ihnen was sagen konnte.
    Ich denke, um Luise mußt du dir weniger Gedanken machen, vielleicht kanst du sie als Geschenk sehen, weil sie vielleicht wirklich wie so eine Art Verbindung zur Oma ist.
    Wenn du dir das Buch zulegst, würde ich mich über deine EInschätzung freuen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Es ist wirklich einerseits schön zu lesen, wie unbedarft deine Kleine mit etwas doch so Erschreckendem wie dem Tod umgeht, was auch sonst, sie ist ein Kind. Andererseits kann ich es gut verstehen, wie schwer das manchmal sein kann. Mein Vater ist mittlerweile seit fast 12 Jahren tot und ich finde es immernoch sehr schwierig, Emily von ihm zu erzählen. Natürlich hat sie gefragt, was denn mit ihm passiert sei, sie kennt ihn ja nicht.

    Ich habe ihr einfach erklärt, dass er jetzt ein Engel ist und im Himmel wohnt. Und das versteht sie scheinbar und hat mir letztens ganz freudig erzählt, dass die Oma ihrer Freundin Jana jetzt auch ein Engel ist und ob die Oma im gleichen Himmel ist, wie ihr Opa, den sie nicht kennt. Manchen Menschen ist das zu religiös, aber ich finde es eine schöne Art und Weise, den Kindern zu vermitteln, dass es nicht unbedingt etwas schlimmes und angsteinflößendes sein muss, der Tod gehört eben zum Leben dazu.

    Vor einiger Zeit kam Emily zu mir, nahm mich in den Arm und sagte "Mama, wenn du mal tot bist, wirst du mir ganz schön fehlen". Natürlich hab ich ihr erklärt, dass es bestimmt noch ganz lange dauert, bis ich mal tot bin, aber dass es schön ist, wenn sie dann zwischendurch an mich denkt.

    Solange deine Tochter nicht gezielt danach fragt, wann oder ob die Oma wiederkommt, würde ich an der Situation nichts ändern. Wenn sie für sie noch so präsent ist und die Kleine sich damit wohl fühlt, ist es okay. Dass sie es eines Tages mit der "Wucht" trifft, hoffe und glaube ich nicht. Ich denke, dass die Erinnerung mit der Zeit weniger wird, sie ist glaube ich noch etwas zu klein.

    Ich wünsche Euch alles Gute und dir noch viel Kraft, wenn du sie brauchst.

    LG

    Nina
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Luise es plötzlich mit aller Wucht trifft, dass ihre Oma weg ist, denn sie setzt sich ja schon irgendwie damit auseinander. Sie "weiß" es ja bestimmt irgendwie und irgendwo, dass Oma nicht mehr da ist oder nicht da, wo Luise selbst gerade ist, bzw. das erfährt sie ja immer, wenn ihr bei deinem Papa seid. Und ich glaube, dass Kinder schon ihren eigenen Regulator für schmerzliche Erfahrungen haben. Ich glaube, dass man ihnen alles zutrauen und zumuten kann, wie uns selber auch und dass sie dann, je nachdem was sie verkraften können, Tatsachen zulassen können oder eben noch nicht.

    Julla, wenn ich deine Postings so lese, merkt man richtig, wie ihr als ganze Familie trauert und auch trauern könnt und wie deine Mama Teil eures Lebens war, das rührt mich so und von außen ist das eine sehr wertvolle Gabe, dass eure Familie das kann.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Besucht ihr alle zusammen manchmal das Grab?
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Wir waren jetzt einmal da. Mein Papa wohnt ja sowieso 250km entfernt und das Grab ist auch noch mal 20km von ihm entfernt, deswegen sind wir nicht oft dort. Ich weiß aber auch nicht, ob es gut wäre, den Tod damit zu erklären, dass man unter der Erde liegt? Mir wäre es lieber, sie würde erst verstehen, was der Tod ist und dann erfahren, dass man dann unter der Erde liegt ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    ICh denke das hängt halt zusammen... aber wenn sie ein wenig älter ist noch, dann wäre das ein guter Ort zum erklären, weils dann greifbarer und damit Begreifbarer wird.

    Elena war glaub ich Dreieinhalb und Tom 3 als sie Erklärungen wollten und bekamen. Für Elena war das Thema mit der Erklärung durch aber Tom fragt immer wieder nach. Also auch total verschieden und jeder für sich.
    Ich denke auch das Luise nicht geschockt sein wird, denn daran das Oma nicht sichtbar ist, hat sie sich ja schon gewöhnt. Sie bekommt dann später quasi nur die Erklärung, für die Unsichtbarkeit.
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ja, für später ist das bestimmt gut. Eine Freundin geht mit ihrem Sohn regelmäßig zum Grab ihrer Oma und pflegt es mit ihm zusammen. Für ihn ist das auch ganz natürlich. Johan liebt es auch, über Friedhöfe zu gehen. Aber Johan kann mir auch Löcher in den Bauch fragen. Bei Luise hab ich immer Skrupel, weil ich Sorge habe, dass sie ganz viele Fragen hat und sie mir nicht stellen kann.

    Doro, ich glaube, so bewusst trauern wir gar nicht zusammen. Wir reden jedenfalls nicht über Trauer oder so. Aber wir reden viel über meine Mutter, das schon. Und durch die Kinder bleibt das ja wirklich nicht aus. Ich glaube, es ist mit Kindern einfach alles viel offener, das geht ja gar nicht anders.

    Dass Luise eine Verbindung zu meiner Mutter ist - das ist irgendwie auch noch ein interessanter Gedankengang. Es gibt nämlich noch eine etwas mystische Verbindung von Luise zu meiner Oma (zur Mutter meiner Mutter).

    Einige Zeit nach Luises Geburt habe ich begonnen, mein Schwangerschaftstagebuch aus der Schwangerschaft mit Johan abzutippen und bin dabei über einen Traum gestolpert, den ich vollkommen vergessen hatte.

    Und zwar bin ich in diesem Traum meinem Opa begegnet, der mit meiner bereits verstorbenen Oma spazieren ging. Ich wunderte mich im Traum, warum die Oma wieder da ist, da erklärte mir mein Opa, dass sie ihn jedes Jahr an ihrem Geburtstag besucht und sie zusammen frühstücken.

    Luise wurde am Geburstag meiner Oma um 8.40 Uhr geboren ;-)


    Als ich heute die Kinder aus dem Kindergarten abgeholt habe, sagte Luise, dass sie die Oma besuchen will. Es ging mir heute schon viel leichter über die Lippen, ihr zu sagen, dass die Oma leider nicht mehr da ist. Und es war auch gut damit. Ich denke, ich werde ihr einfach immer wieder sagen, dass die Oma nicht mehr da ist und evtl. auch, dass ich es auch schade finde, dass sie nicht mehr da ist und nicht wiederkommt und dass ich sie auch sehr lieb habe. Ich glaube, damit wird es gut.

    Vielen Dank Euch allen!
  • engelchen78engelchen78

    1,756

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Bei dem Traum bekommt man ja eine Gänsehaut - aber schön ist es!
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Heute ist Luise in Tränen ausgebrochen und hat immer wieder "Oma, Opa" gesagt. Ich hab ihr erklärt, dass wir den Opa bald schon besuchen, und dass die Oma aber leider nicht da sein wird, weil sie ja gestorben ist. Dass es aber ja überall die Fotos von ihr gibt, die wir uns anschauen können.
    Sie hat immer wieder nach der Oma gefragt. In letzter Zeit stelle ich aber immer wieder fest, dass sie ständig erzählt, dass die Oma Schmerzen hat(te?) und dass sie schläft. Ich erkläre dann immer wieder, dass die Oma krank war und ihr Bauch weh getan hat, dass sie gestorben ist und wir sie angeschaut haben und sie wirklich aussah, als würde sie schlafen, dass sie in Wirklichkeit aber tot war.
    Man, heute hab ich echt noch mal gemerkt, dass mir das auch weh tut, dass sie JETZT ERST den Verlust langsam richtig wahrnimmt, und das nach so einer langen Zeit! Bei Johan kam das ja sofort und wurde immer weniger, darauf stellt man sich ja irgendwie ein und das entspricht auch der eigenen Verarbeitung, aber es ist tatsächlich ein bisschen so, als müsste ich das jetzt alles noch mal von vorne auch für mich aufrollen.
    Und auch wenn man immer wieder darüber staunt, woran sich kleine Kinder so erinnern können: Ich finde es total irre, dass die kleine Luise sich an die Aufbahrung erinnern kann.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    :tröst: :tröst:

    Das ist echt schwer.
    Ich kann Dir das nachfühlen.
    Hier ist es auch immer mal wieder Thema - obwohl keines der Kinder meinen Vater wirklich gekannt hat. Der Große war 4 Monate alt, als er starb.
    Trotzdem wollte er ein Foto von seinem Opa in seinem Zimmer an der Wand hängen haben und stellt auch immer mal wieder fest, dass er ja noch einen Opa hatte, der jetzt tot ist.
    In diesem Kontext versucht der Große immer mich zu trösten. Es ist ihm schon klar, dass der Verlust für mich schlimmer ist, als für ihn. Und er macht sich auch immer die Beziehung wieder klar - "mein Opa, das war Dein Papa, ne Mama??" und dann kommt meist ein "Du musst nicht traurig sein, Du hast ja jetzt uns alle, den Papa, die Luzie und mich."

    Auch nach jetzt 5,5 Jahren gibt es Momente, in denen ich mit dem Telefon in der Hand da stehe und ihn anrufen will - bis mir auffällt, dass das ja leider nicht mehr geht. Und wenn es mir schon so geht - wie mag es dann einem Kind, das noch so klein ist wie Luise, gehen?
  • EinhornEinhorn

    3,873

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Als Kaya 2Jahre 9 1/2 Monate war mußte ich meinen Hund gehen lassen. Er war alt und hatte Knochenkrebs. Kaya sah, wie er immer humpelte.
    Als es soweit war, sagte ich ihr, er war alt und krank und ist nun im Hundehimmel. Dort hat er keine Schmerzen und kann mit anderen Hunden toben. Am gleichen und am nächsten Tag weinte sie sehr viel. Dann zeigte sie manchmal zum Himmel und sagte, da oben ist Ayko und guckt von der Wolke und sie winkte hoch. Ab und zu fragte sie mich, wann er wieder kommt.
    Das hat sie mir so lange angenommen, bis ein Junge aus ihrer Kiga Gruppe sagte, wenn man alt ist stirbt man, ist tot und kommt unter die Erde.
    Nun sagt sie, wenn man tot ist, kommt man unter die Erde, dann kommt man raus in den Himmel und die Knochen bleiben unter der Erde.
    Dominic war zu jung. Unsere Hündin hat zum Glück noch viel Zeit bei uns.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    das hann man wohl noch nicht umsetzen?

    viewtopic.php?f=48&t=56574
  • EinhornEinhorn

    3,873

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Da fällt mir gerade noch ein:
    Mein Neffe ist 7 und in der 2.Klasse. In Philosophie bekam er vor kurzem éin Blatt mit nach Hause. Darauf waren 2 Bilder. Auf dem einen Bild war eine Bärenfamilie oder -gruppe und ein "frisches" Grab mit einem Kreuz, weil einer der Bären gestorben ist. Auf dem 2. Bild sollte er malen, wie es mit den anderen Bären weitergeht.
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Marlies, ich denke, man kann das nicht umsetzen. Diese ganzen Fragen, die dort behandelt werden, sind ja Fragen, die Luise eben nicht stellen kann.
    Ich fühle mich eigentlich fit in dem Thema, mit Johan hab ich echt schon alles rund um den Tod ausführlich durchgekaut. Aber dass Luise einfach nicht richtig Fragen kann, macht es für mich echt schwierig.
    Ich hab ihr jetzt mal die Vorstellung "angeboten", dass die Oma ein Engel ist (das hat Johan sich mal so überlegt), aber die Idee fand sie irre lustig :scratch.:

    Aber ich habe trotzdem den Eindruck, dass sie immer etwas mehr versteht. Ich bin gespannt, wie es wird, wenn wir übermorgen zu meinem Vater fahren, was sie mir dann "erzählen" will.
  • engelchen78engelchen78

    1,756

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    wie war der Weihnachtsbesuch bei deinem Papa und wie geht es euch und vor allem dir momentan?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Also wir hatten im September 2010 den Fall dass der Uropa vom Luca gestorben ist (da war Luca 2 Jahre 4 Monate).
    Er hat natürlich mitbekommen dass wir alle traurig waren und auch geweint haben. Wir haben ihm dann gesagt dass der Uropa nun gestorben ist und beerdigt wird. Luca war bei der Beerdigung auch dabei und hat gesehen wie der Sarg in die Erde herabgelassen wurde. Und wenn er nun nach seinem Uropa fragt, sagen wir ihm dass der Uropa nun ein Engel ist und im Himmel wohnt.
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