Frauenquote

bearbeitet 8. 02. 2011, 17:27 in Plauderecke
ja oder nein......

Was meint Ihr denn dazu? Ich wittere ja immer Verschwörungen bei solchen Dingen. Vielleicht sind so viele dagegen, weil sie Angst haben ihre männlichen Pöstchen zu verlieren. :boese13:
Und die Kanzlerin?? :shock:
Ohne Kohl und seine "Vergehen" wäre sie wohl auch nicht im Amt. Zumindest nicht so schnell.

Aus der TAZ
Effektiv war dagegen das am 1. Januar 2008 in Norwegen in Kraft getretenen Quotengesetz. Keine Sanktionen und keine Gerichtsverfahren waren nötig, um einen 40-prozentigen Frauenanteil in den Aufsichtsräten zu erreichen.

"In den Gremien kam es zu einer deutlichen Verjüngung, und das Ausbildungsniveau stieg", sagt Marit Hoel, Chefin des Center for Corporate Diversity in Oslo. Die Warnung der Kritiker, dass Unternehmen ihren Sitz aus Norwegen verlagern würden, habe sich nicht erfüllt: "Faktum ist, dass die Zahl ausländischer börsennotierter Unternehmen sogar gestiegen ist." Eine Untersuchung zeige, dass sich die Mehrheit der Aufsichtsrätinnen nicht als "Quotenfrauen" behandelt fühle. 95 Prozent gaben an, ihre Ansichten und Standpunkte würden ernst genommen, 85 Prozent sagten, ihre Vorschläge hätten Zustimmung gefunden und würden umgesetzt.

Aber jenseits der durch Quoten geregelten Aufsichtsräte hat es dieses praktische Vorbild bislang noch nicht vermocht, auch die Chefebenen von Aktiengesellschaften und anderen Unternehmen wesentlich weiblicher zu besetzen.


"Das ist vor allem für diese Firmen selbst ein Problem", sagt Liv Monica Bargem Stubholt, Direktorin von Aker Clean Carbon: "Sie nutzen die Ressourcen, die eine bessere Geschlechterbalance mit sich bringt, nicht aus."

http://www.taz.de/1/politik/europa/arti ... achts-vor/

Kommentare

  • Kate68Kate68

    411

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    klares ja zur Frauenquote. Sonst passiert nie was. Aber es braucht zusätzlich eine andere Firmenkultur was Arbeit angeht und gute Kinderbetreuung in ausreichender Anzahl.

    Es darf nicht so sein, dass alle wichtigen Entscheidungen abends beim Bier getroffen werden, bzw. ohne zünftigen Barbesuch nichts läuft. Weiterhin dass nicht die Präsenz sondern die Arbeit ausschlaggebend ist.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ist keiner dagegen? :cool:
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Doch, ich natürlich. :cool: Ich finds albern. Dann müssen bald die Männer anfangen sich zu emanzipieren weil sie keine Stellen mehr finden.
    Und sorry, wenn es keine Frauen in Führungspositionen gibt, dann kann sie es vielleicht nicht. :oops: Ich kenne genügend Freundinnen die hoch hinaus wollten und es geschafft haben. Dafür braucht es keine Quote.
    Ich finds blöd und unnötig. Sollen die sich lieber mit wichtigen Dingen beschäftigen. Deutschland neigt leider leider dazu alles und jeden zu beregeln. :boese13: Das nervt mich unheimlich. Wenn du als Frau die Stelle angeboten bekommst, weißte doch nicht mehr ob das aufgrund deiner Kompetenzen ist oder aufgrund der zu erfüllenden Quote.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    ICh denke auch das nach Leistung besetzt werden soll und nicht weil man eben muss. Nehmen wir mal an es müssen in einem BEtrieb 3 Stellen von Frauen besetzt werden und es gibt nur eine die tatsächlich den Job besser macht als die vorhandenen Männer.... Na ich möchte als Arbeitnehmer den bestmöglichen Vorgesetzten und nicht die Zwangsvorgesetzte die ihren Job nicht richtig macht und ich hab dadurch Nachteile und bleibe selbst auf der Strecke weil sie den Karren in den Dreck fährt in dem ich sitze...

    Das Frauen gleicher Qualifikation aufgrund ihres Geschlechts auf der Strecke bleiben ist andererseits auch nicht wünschenswert. Es gibt also eigentlich keine echte Lösung, sondern nur kleinere Übel und die Hoffnung auf Umdenken in der Gesellschaft.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Als Arbeitgeber ein klares nein von mir. Wir suchen verzweifelt Führungspersonal aber die paar zwei Damen die sich vorgestellt haben konnten wir nicht einstellen trotz guten Uni-Abschluß. Eine in durchsichtiger Bluse und breiten Gürtel statt Rock (ja Mist, konnte ja nicht wissen das eine Frau das Gespräch führt) die andere sagte gleich das sie nicht auf Baustellen fährt aus angst um Schuhe und Fingernägel :traurig41: Solange es so läuft dürfen sich Frauen nicht wundern wenn sie nicht eingestellt werden
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    :happy273: super Caro... :fungif52:
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Bin auch dagegen :) Gründe wurden schon genannt. Ich habe es schon erlebt, dass in NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen) engagierte und fähige(re) Männer wegen der Frauenquote nicht reinkamen. Auch denke ich, dass sich Frauen oft selbst im Weg stehen bei der Karriere. Und in Unternehmen, die eine starke Männerhierarchie aufweisen, halte ich es für unklug Frauen per Gesetz reinzuquetschen. Die werden es dann nämlich auch nicht gerade leichter haben.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Wieso funktioniert es in anderen Ländern?
    @Caro: da fällt mir nichts ein. Irgenwie dachte ich solcher Typ von Frau wäre ab einem bestimmten Karrierelevel ausgestorben. Ganz zu schweigen von der Baubranche.......

    Ich kenne mich ja nur mit Gesundheit aus. In England gibt es wenige männliche Hebammen, die aber rasend schnell in die seltenen Führungspositionen aufsteigen.
    Meine Freundin ist bei einem japanischen Unternehmen die heimliche Chefin in Deutschland. Offiziell wird sie es nie werden, weil nur Männer in Frage kommen. Zudem müssen die Japaner sein und aus deren
    Kaderschmiede kommen.
    Sie gehört zum Vorstand, schmeißt den ganzen Laden und muss ständig neue Chefs ausbilden :scratch.:
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Die Sache mit den Japanern ist halt was kulturelles. Aber das mit den männlichen Hebammen? Nun, zum einen kriegen Hebammen meist ja auch irgendwann Kinder, das behindert unter Umständen die Karriere eben doch. Und den Ehrgeiz und Biss und das Interesse an Führungspositionen haben einfach viele Frauen nicht. Das wird einfach oft übersehen. Es liegt einfach nicht immer an der männlichen Führungsstruktur.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Jo, Kultur, aber die Firma ist in D. Rein arbeitsrechtlich gelten deutsche Gesetze sagt meine Freundin. :denk55:

    Ich glaube gerade Hebammen eignen sich kaum zum Vergleich. Fortbildungen müssen oft teuer selber gezahlt werden. Und z.B. eine leitende Hebamme im Kreißsaal hat weniger Geld als vorher. Denn dann fallen auch noch die ohnehin mageren Zeitzuschläge weg. BAT halt oder noch schlechter der Kirchentarif.

    Da ist es eher weniger strebenswert sich zwischen alle Stühle zu setzen. Weiter oben gibt es nur noch Lehrhebammen an Schulen und damit hat es sich dann. Auch nicht sonderlich lukrativ.

    Man muss wenigstens keine Gehaltsverhandlungen führen..... :erstaunt04:
  • beate1965beate1965

    1,842

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich glaube,es wird vielen Frauen in Führungspositionen eh nicht eben leicht gemacht.Viele werden von ihren männlichen Kollegen eh schon mit Vit. B oder ähnlichem in Verbindung gebracht und so deren Qualifikation in Frage gestellt.Manchmal einfach aus Neid,weil die Frau den höheren Posten bekommen hat.Da muss das Quotenopfer nicht auch noch sein.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Beate da ist sicher was dran aber es gibt noch genug Frauen (siehe mein erstes posting) die sich selber abschießen. Die Damen wußten schließlich was ich suche und das sie auf Baustellen müssen. Dafür haben sie ja auch Jahre studiert. Aber so geht das nicht und daher hat ein männlicher Bewerber mit einem etwas schlechteren Abschluß das Rennen gemacht. Eingeladen zum Gespräch hatte ich die beiden Damen und einen Herren. Aber alleine der Gedanke das eine halb nackt auf der Baustelle erscheint und die andere gar nicht erst, läßt mir die Haare zu Berge stehen. In unserer Branche insgesamt nehmen aber die weiblichen Führungskräfte deutlich zu.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich bin eindeutig für die Frauenquote. Erstens glaube ich nicht an Selbstverpflichtungen, bisher hatten die Unternehmen kein Interesse an einem höheren Frauenanteil, warum sollten sie daran freiwillig was ändern? Ich lasse auch das Argument, es müsse nach Leistung eingestellt werden, nicht gelten. Wenn die Männer sich abends beim Bier die Stellen zukungeln, dann geht es bestimmt nicht nur um Leistung und Qualifikation. Was die Frage nach der Unternehmenskultur angeht, das ist ein Teufelskreis, die wird sich nämlich erst ändern, wenn genug Frauen im Unternehmen sind, aber solange das nicht der Fall ist, sind sicher auch viele Frauen abgeschreckt, eine Karriere in der Wirtschaft anzustreben, das geht mir ehrlich gesagt auch so. Je mehr Frauen und insbesondere Mütter im Unternehmen sind, desto eher können sie auch ihre Interessen durchsetzen.

    @Lamere: "Doch, ich natürlich. :cool: Ich finds albern. Dann müssen bald die Männer anfangen sich zu emanzipieren weil sie keine Stellen mehr finden."

    Wär das so schlimm? Nein, im Ernst, aber den Frauen mutet man es zu, unter ihren Möglichkeiten zu bleiben, das ist scheinbar offiziell OK.

    "Und sorry, wenn es keine Frauen in Führungspositionen gibt, dann kann sie es vielleicht nicht. :oops:"

    Komisch, Mädchen machen bessere Schulabschlüsse, sind inzwischen auch in Wirtschaftstudiengängen gut vertreten, und die sollen alle weniger taugen als die Männer, die mit ihnen studieren? Glaub ich keine Sekunde. Im aktuellen Spiegel wird auch Doris Schröder-Köpf zitiert, dass keine ihrer Mitabsolventinnen von der Journalistenschule irgendwo Chefredakteurin geworden ist. Das könne nicht nur individuelles Versagen sein. Das Frauen nicht hochkommen hat mit vielem zu tun aber bestimmt nicht mit Leistungsfähigkeit.

    "Ich kenne genügend Freundinnen die hoch hinaus wollten und es geschafft haben." Haben die Kinder?

    @Caro: Klar, das Frauen sich selbst sabotieren, das kommt leider viel zu häufig vor. Habt ihr bei den Frauen denn begründet, warum ihr sie abgelehnt habt?
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Oh, ich glaube aber doch, dass es viel mit Leistungsfähigkeit zu tun hat. Sicher ist es ungerecht, wenn Männer es schaffen, gute Positionen zu erreichen, ohne dass sie viel taugen. Klar gibt es das. Aber dennoch gibt es auch Frauen, die in Positionen und Ämtern rumkrebsen, ohne richtig kompetent zu sein. In der Politik (jetzt nicht zwingend die "große" Politik) gibt es einige solcher Beispiele, auch in den NGOs wie schon erwähnt.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ist das echt euer Ernst, dass Frauen weniger können als Männer? Bin gerade etwas fassungslos :shock:
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Natürlich habe ich das begründet, wobei sich die Sache bei der Dame mit den Fingernägeln selbstbegründet hat. Wenn ich eine/n Bauleiter/in suche dann ist klar das die Tätigkeit auf den Baustellen ist. (jedenfalls für die die in den Bereich ausgebildet sind Bei einer Quote hätte ich jemanden einstellen müssen der unseren Betrieb nach außen hin lächerlich machen würde.

    Klar muß in manchen Betrieben umgedacht werden aber das fängt doch nicht bei den Führungskräften an. Unsere jüngste Tochter will unbedingt Garten und Landschaftsbauerin werden. Unzählige Bewerbungen kamen zurück mit der Bemerkung das Mädchen dieser Arbeit körperlich nicht gewachsen sind :scratch.: Sie hat dann einigen Firmen angeboten ein Praktikum zu machen und nun kann sie sich aussuchen wo sie den Lehrvertrag unterschreibt. Mädchen wie sie ( die eben ihre Fähigkeiten zeigen)sind es doch die den Unternehmen die Augen öffnen.
    In vielen Behörden gibt es ja schon diverse Quoten; nicht nur für Frauen sondern auch für Behinderte und hier auch teilweise für Leute aus dem Ausland. Aber ich glaube nicht das das viel bringt. Solange den Arbeitgebern von "oben"Druck "gemacht wird ,solange ruhen sich leider auch immer noch Menschen aus und hoffen das sie auf Grund der Quotenreglung eingestellt werden.

    Thema Kinder? Wo soll da das Problem für den Arbeitgeber sein? Ich habe keins damit.Für den Fall einer SS muß eh jeder Arbeitgeber in eine Kasse einzahlen (so zu sagen eine Versicherung) Unsere Damen haben natürlich eine vereinbate Wochenarbeitszeit aber wie sie die Stunden legen ist ihre Sache. Das richtet sich meist nach den Stundenplan der Kinder. Tcha und wenn die Kinder krank sind und die Mütter zu Hause bleiben gibt es Aussfallgeld von der Kasse. Im übrigen fehlen die Mütter nicht mehr als die Männer.

    Fazit, ich stelle gerne Frauen ein, wenn sie für die Arbeit geeignet sind. Aber nicht um jeden Preis. Und ich ärgere mich mächtig wenn sich dann solche Dummbienen vorstellen, die die Vorurteile dann wieder schüren.Naja dafür hat nun ein schwer Sehbehinderter den Job und freut sich total weil ihn in der freien Wirtschaft auch keiner einstellen wollte. Dabei ist es wirklich kein Problem seinen Arbeitsplatz mit einem Vergrößerungsglas und extra Licht aus zu statten
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Wunschkind2 schrieb:
    Ist das echt euer Ernst, dass Frauen weniger können als Männer? Bin gerade etwas fassungslos :shock:

    Unsinn. Das hast du falsch verstanden. Ich meinte, dass ich Beispiele von Frauen kenne, die nur durch die Frauenquote auf Positionen sitzen, die sie nicht mit genügend Fachkompetenz füllen. Und DAS finde ich wirklich unsinnig. UND ich bin durchaus der Meinung, dass es viele Frauen gibt, die es nicht schaffen, ihre Kompetenz richtig zu nutzen, aber nicht wegen der Männer im Betrieb, sondern weil sie sich nicht selbst überwinden können.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Caro: ja aber Du bist Chefin,auch noch mit Kindern und hast einen anderen Blick als alte Männer mit Enkeln und/oder Kindern die sie nie sehen.
    Von daher stellst Du sicher auch nach anderen Kriterien ein oder Arbeitszeiten lassen sich anders regeln.

    Ob eine Quote nun gut ist oder nicht weiß ich nicht, aber seit meinen Frauendemozeiten hat sich nichts geändert. Frau muss immer besser sein als der entsprechende Mann. Chefinnen sind zickg, haben mal wieder ihre Tage oder sind zu wenig fraulich. Es ist immer falsch. Außerdem verdienen sie immer noch weniger. Bei Männern nennt sich das Gleiche dann Durchsetzungsvermögen.

    Wo die gut ausgebildeten Frauen mit den besseren Noten bleiben? In Schweden oder Norwegen vielleicht. Und dann beschwert sich die Wirtschaft über Fachkräftemangel.

    Frauen sind ganz sicher nicht die besseren Menschen. Darum geht es auch gar nicht.
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Das halte ich jedoch auch für ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem, nicht so sehr ein betriebliches. Denn es finden sich ja durchaus Beispiele für Frauen in Führungspositionen. Hallo, wir haben eine Bundeskanzlerin ;) Dennoch: hatte ich weibliche Chefs, waren die WIRKLICH zickig, merkwürdig, und in einem Fall auch ihrer Position wirklich nicht gewachsen. Obwohl eine davon sogar in einer Branche tätig war, in der Männer kaum vorkamen. Ähnliches habe ich auch von Freunden gehört, übrigens auch aus der Gesundheitsbranche. Gerade dort, wo viele Frauen arbeiten, scheint es mir besonders schwer zu sein, eine weibliche Führungskraft zu sein. Egal ob man was kann oder nicht, die anderen werden es einem immer neiden, dass man sich an dieser Stelle befindet. Vielleicht ist ja gerade DAS in Schweden oder sonst wo anders.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich bin etwas auf Krawall gebürstet: ;-) :smile:

    1. da stellt sich die Frage ob diese Chefinnen nichts taugen weil sie nicht qualifiziert genug sind, oder weil sie Frauen sind?
    Wieviele Männer sind auf dem falschen Sessel?
    Vielleicht sind es einfach die falschen Personen am falschen Platz? Ganz unabhängig vom Geschlecht?

    2. Gesundheitsbranche: eignet sich immer noch ganz schlecht.
    Bis vor wenigen Jahren wurden Leute befördert, weil sie "dran" waren. Gerade in Krankenhäusern war es so. Ohne jegliche Fortbildungen oder internen Schulungen. Was das bedeutet habe ich als Kranke (mit einem Mann als Leitung) und als Angestellte (Frau Chefin) erlebt.
    Kolleginnen, die "einfach so" aufsteigen, werden selten als Führungkräfte akzeptiert. Aber insgesamt wurden eher die wenigen Pfleger befördert als Schwestern.

    Es gab lange keine adäquaten Studiengänge für Management oder Vergleichbares.
    Chefärzte sind und waren kleine Könige. Die dürfen brüllen, Instrumente durch die Gegend schmeißen, ihre Leute vor den Patienten demütigen ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Menschenführung? Völlig egal. Nicht immer spielt das Fachliche ein Rolle. Persönlich würde ich mich lieber von Oberärzten operieren lassen. Es sei denn ich kenne die jeweiligen Leute.

    Chefärztinnen gibt es kaum (das ist dann wieder vergleichbar)

    In der freien Wirtschaft habe ich halt wenig bis keine Erfahrung. Aber wenn ich mit Entscheidungsträgern (überwiegend Werbebranche) zu tun habe, komme ich bei Männern immer weiter wenn ich auf doof mache.
    Bei Frauen eher nicht. Die durchschauen so etwas. :boese13:
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00

    1. da stellt sich die Frage ob diese Chefinnen nichts taugen weil sie nicht qualifiziert genug sind, oder weil sie Frauen sind?


    Die ich kannte, waren menschlich nicht qualifiziert. Sie hatten auch keine Führungsqualitäten. Und ich kann es irgendwie nicht ganz unabhängig vom Geschlecht sehen. Eine Frau sollte kein Chef sein, NUR WEIL sie eine Frau ist - und das gilt ebenso für einen Mann. Nur scheint eben das ja in Deutschland problematisch zu sein, wie ihr selbst schreibt, wenn ihr andere Länder als Vorbild nehmt.

    Ich frage mich auch was du mit "auf doof machen" meinst. Das ist doch dann WIEDER so eine Frauensache. Dass man meint, man käme nur weiter, indem man die Männerklischees bedient?

    (damit man das da oben nicht wieder mißversteht, habe ich noch ein "nur" eingefügt. Ich meine damit wieder explizit die Frauenquote)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    ja so ist das aber.....und natürlich bediene ich damit ein Klischee.

    Das hatte ich gerade:
    Mann, seines Zeichens Versandleiter (was tun die eigentlich?), der null Peilung in der Internetwelt hat.
    Er trifft mir völlig unverständliche Entscheidungen, und "werbefachliche" Argumente sind abgeprallt. Sie sagen ihm schlicht nichts. Ich bekam von ihm den Auftrag die Profis in meiner Agentur mal aufzuklären :eek01:

    Die Folge: eine drastische Reduzierung des Budgets. Noch einer am falschen Platz.

    Die meisten Männer gehen davon aus: ich bin Hebamme und habe davon keine Ahnung.

    Frauen hinterfragen eher, und sagen: was? keine Ahnung? Hebamme ja, aber mit einer Webseite die noch nicht untergegangen ist ?
    Natürlich kenne ich die Branche nicht von innen, aber gar keine Ahnung habe ich nun auch wieder nicht. Da ich überwiegend deutsch kommuniziere, entsteht sicher schon von daher der Einduck ich wisse nichts.
    Ob nun Quoten den Versandleiter verhindern würden, weiß ich leider auch nicht.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    @tinat: Was hast du denn dann mit Leistungsfähigkeit gemeint? Ich war deswegen so fassungslos, weil ich das Gefühl hatte, hier hacken Frauen auf Frauen ein, um es mal böse auszudrücken, und wenn sie es nicht schaffen, sind sie halt selbst schuld.

    @caro: Ich hab die Frage nach den Kindern deswegen gestellt, weil es Frauen nunmal ohne Kinder leichter Karriere machen. Und ich hab es auf der Arbeit in einem reinen Frauen-Laden (!) gemerkt, dass es da eine deutliche Trennlinie zwischen Müttern und Nicht-Müttern gibt, eine Kollegin hat sich von einer anderen anhören müssen, sie habe nun auch nicht immer Lust, auf Mütter Rücksicht zu nehmen.

    Und ja, es gibt überall Leute, die für ihre Stellen ungeeignet sind und, ja, darunter sind auch Frauen. Mein Mann ist gerade mit seiner entscheidungsschwachen Chefin auch nicht sehr glücklich und mein Vater hat auch jahrelang regelrecht unter seiner Chefin gelitten. Aber lastet man den Männern ihre Unfähigkeit an, weil sie Männer sind, ich behaupte mal, umgekehrt passiert das schon.

    Ich denke auch, eine Quote kann nur dann gut funktionieren, wenn sie langfristig angelegt ist, wenn gezielt nach fähigen Frauen gesucht wird, die dann gefördert werden, eben bis der entsprechende Anteil Frauen erreicht ist.
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Wunschkind2 schrieb:
    Komisch, Mädchen machen bessere Schulabschlüsse, sind inzwischen auch in Wirtschaftstudiengängen gut vertreten, und die sollen alle weniger taugen als die Männer, die mit ihnen studieren? Glaub ich keine Sekunde. Im aktuellen Spiegel wird auch Doris Schröder-Köpf zitiert, dass keine ihrer Mitabsolventinnen von der Journalistenschule irgendwo Chefredakteurin geworden ist. Das könne nicht nur individuelles Versagen sein. Das Frauen nicht hochkommen hat mit vielem zu tun aber bestimmt nicht mit Leistungsfähigkeit.

    Ich finde das jetzt nicht merkwürdig, daß keine der Freundinnen Chefredakteurin geworden ist. Wieviele Stellen gibts denn da? Und wieviele machen jährlich einen Abschluss an der Journalistenschule? Die meisten Journalisten arbeiten doch eh frei heutzutage.
    Ich bin mir sicher, wenn jemand was WILL und es KANN, dann hat sie auch als Frau Chancen und das auch ohne Rock. Da braucht es keine Quote. Ich finde das vollkommen idiotisch sowas zu regeln...das hat irgendwie was von Hilflosigkeit, von Wichtigtuerei, von Emanzipation. Keine Frage, die Generation unserer Mütter hat ordentlich was frei gekämpft für uns, damit wir heute so leben können wie wir es können.
    Aber bei einer FrauenQUOTE hört mein Verständnis irgendwo auf. Ich bezweifle stark, daß eine Quote ein Unternehmen dazu bewegt eine Frau als Chef einzustellen.
    Das klingt so nach ... nach ... Baumschule. Nach künstlicher Herstellung. Ich weiß auch nicht...
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Wunschkind2 schrieb:
    Komisch, Mädchen machen bessere Schulabschlüsse, sind inzwischen auch in Wirtschaftstudiengängen gut vertreten, und die sollen alle weniger taugen als die Männer, die mit ihnen studieren? Glaub ich keine Sekunde. Im aktuellen Spiegel wird auch Doris Schröder-Köpf zitiert, dass keine ihrer Mitabsolventinnen von der Journalistenschule irgendwo Chefredakteurin geworden ist. Das könne nicht nur individuelles Versagen sein. Das Frauen nicht hochkommen hat mit vielem zu tun aber bestimmt nicht mit Leistungsfähigkeit.

    Naja, gut vertreten im Vergleich zu früher, aber die Tendenz geht beim Studium doch immer noch in die Richtung, dass Männer eher zu den technischen/wirtschaftlichen Studienfächern tendieren und Frauen eher zu den sozialen/sprachlichen ... was zum Großteil sicher einfach eine Interessensfrage ist.

    Und - mal ganz provokativ gefragt: Wie viele von den Mitabsolventinnen der Journalistenschule hätten denn Ambitionen auf den Posten einer Chefredakteurin gehabt??

    Ich denke, das spielt bei den ganzen Zahlen auch immer eine Rolle: Viele Frauen haben überhaupt keine Ambitionen auf eine Chefposition, weil sie vielleicht ihre Priorität auf die Familie setzen.

    Wenn man dann hochrechnet, dass mehr Männer die Abschlüsse in den entsprechenden Studienfächern machen, und von den wenigen Frauen dort nur ein geringer Prozentsatz überhaupt Karriere machen möchte, erscheint es mir logisch, dass es mehr Männer in Führungspositionen gibt - auch von denen schafft es nicht jeder, der das gerne möchte, genauso wie unter den Frauen.

    Bei uns steht in jeder Bewerbung "Frauen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt" - in einem Bereich, wo Frauen deutlich ÜBERrepräsentiert sind!! Das ist totaler Schwachsinn ... die 1-2 männlichen Bewerber, die es mit viel Glück überhaupt gibt, haben kaum eine Chance, weil fast immer eine Frau dabei sein wird, die gleich gut qualifiziert ist!

    Ich halte sämtliche Quoten für unsinnig ... viel wichtiger fände ich, dass völlig unabhängig vom Geschlecht, nur nach Qualifikation/ Leistung eingestellt würde!
  • AnkeeAnkee

    258

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Also ich bin definitiv für eine Frauenquote. Gut ausgebildete und ehrgeizige Frauen in ausreichender Menge gibt es jetzt bestimmt schon seit 30 Jahren und trotzdem gibt es kaum Frauen in den oberen Etagen. Da stimmt was am System nicht. In anderen Ländern funktioniert das viel besser und ohne, daß Frauen dafür auf Kinder verzichten müssen.
    (Am Rande wollte ich übrigens anmerken, daß ich unter einem völlig inkompetenten männlichem Chef leide...)
    In der Süddeutschen gibt es einen Kommentar zu dem Thema, s.u. Ich finde vor allem auch den Satz wichtig, daß sich in der Firmenkultur etwas ändern muß. Bisher gilt doch fast überall, daß nur Chef werden kann, wer 50,60 Stunden am Arbeitsplatz absitzt. Das ist doch für alle Beteiligten unbefriedigend. Mit der Frauenquote kriegen vielleicht viel mehr Kinder auch wieder mehr von ihren Vätern zu sehen...
    Führungspositionen
    Frauenquote, jetzt!
    31.01.2011, 10:55
    Ein Kommentar von Thomas Öchsner
    Arbeitsministerin von der Leyen hat recht: Es ist gut, wenn die männliche Monokultur in den Chefetagen per Gesetz aufgebrochen wird. Aber es geht dabei nicht nur um Gleichberechtigung.
    In ihren Sonntagsreden betonen Unternehmenschefs, wie wichtig es ihnen sei, Frauen zu fördern. Das stimmt nur am Sonntag. Es hat sich in den vergangenen Jahren so gut wie nichts verbessert: In den oberen Etagen der Glastürme öffnen sich die Türen für Frauen ganz selten. Obwohl etwa 50 Prozent der deutschen Hochschulabsolventen weiblich sind, herrscht in Vorständen und Aufsichtsräten eine männliche Monokultur. Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat deshalb recht: Die Zeit ist reif für eine gesetzliche Frauenquote in den Führungsetagen.
    Seit zehn Jahren gibt es eine freiwillige Vereinbarung der Wirtschaft, die Chancen für Frauen "nachhaltig" zu verbessern. Solche Selbstverpflichtungen sind bei Politikern beliebt, weil sie weniger Widerstand provozieren als Gesetze. Doch auch hier zeigt sich: Ohne klare Vorgaben findet ein Mentalitätswechsel nicht statt. Das Muster "Männer berufen Männer" hat eine zu starke Beharrungskraft, wenn Frauen in den 200 größten deutschen Unternehmen nach wie vor nur 2,5 Prozent der Spitzenpositionen besetzen. Eine Frauenquote ist deshalb für eine Übergangsphase als Krücke nötig, um den Prozess "Frauen nach oben" zu beschleunigen. Dabei geht es nicht nur um Gleichberechtigung.
    Das deutsche Topmanagement wird von zu vielen gleichförmigen Teams dominiert. Die Lebensläufe von Vorstandsmitgliedern und Aufsichtsräten ähneln sich. Es gibt in Führungsgremien zu wenige Vertreter aus dem Ausland und immer noch zu viele männliche Seilschaften, in denen sich die Herren gegenseitig die Posten zuschanzen. In solchen Führungsmannschaften entstehen zu wenig Kreativität und Widerspruch. Gemischte Teams mit Frauen, die manchmal einen anderen Blick auf die Dinge haben, sind erfolgreicher. Diese mit Studien belegte Erkenntnis ist längst zum Allgemeingut geworden. Frauen den Weg in die Chefetagen zu ebnen, zahlt sich deshalb auch in Euro und Cent aus. Hinzu kommt: Ein Land, das auf einen Fachkräftemangel zusteuert, kann es sich nicht leisten, der Hälfte der Talente den Aufstieg so schwer zu machen.
    Sicher, die Frauenquote ist kein Allheilmittel. Es gibt zu wenig Betreuungsplätze für Kinder und zu wenig Ganztagsschulen. Viele Betriebe müssen ihr Arbeitsumfeld familienfreundlicher gestalten und sich fragen, ob die Präsenzkultur mit Sitzungen nach 17 Uhr immer notwendig ist. Es muss sich das Rollenverständnis ändern: Deutschland ist im Gegensatz etwa zu Frankreich geprägt durch ein konservatives Familienbild. Die Familie wird meist der Frau zugeordnet, der Beruf dem Mann. Wer als Frau Kind und Karriere verbinden will, wird oft begleitet vom schlechten Gewissen - und der Frage, die nicht selten von anderen Müttern kommt: "Wie kannst du das deinen Kindern antun?" Männer werden dies nie gefragt.
    Die Arbeitsministerin muss sich nun erst einmal in der Bundesregierung durchsetzen - zum einen gegen die junge Familienministerin Kristina Schröder, zum anderen gegen den Großteil der FDP, die zusammen mit den Wirtschaftslobbyisten gegen die Quote wettern wird. Sie muss den Widerstand in ihrer Fraktion brechen, in der von 239 Abgeordneten 192 männlich sind. Das wird nur mit Kompromissen funktionieren. Die Frauenquote kann wohl nur schrittweise kommen. Die Unternehmen brauchen Zeit, um bei ihren Entwicklungsprogrammen für Talente Frauen stärker zu fördern, damit bei der Auswahl die Qualifikation weiter den Ausschlag geben kann.
    Es ist gut, dass von der Leyen bei dieser Aufgabe Hilfe aus Europa bekommt. Die Ministerin kann mehr erreichen, weil sich die EU-Kommission ebenfalls für eine Frauenquote stark macht. Diese muss ja gar nicht für immer bleiben: In zehn Jahren hat sie sich im Idealfall selbst überflüssig gemacht.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Danke, Anke, kann ich da nur sagen! Und Wunschkind natürlich auch!

    Ich bin tatsächlich immer wieder ein wenig entsetzt, wie diese Thema gerade unter Frauen besprochen wird. Also ich habe nix gegen andere Meinungen, aber ich finde schon, dass das was hier z.B. Lamere geäußert hat doch ein wenig weltfremd daher kommt. Fakt ist doch eine gewaltige, gewaltige Schieflage und die Tatsache, dass das nicht daran liegen kann das Frauen dümmer, schlecht gebildet und einfach nicht karrierewillig sind. Trifft nämlich nicht zu. Und selbst wenn Frauen die Führungspositionen nicht haben wollten, kann es sich unsere Volkswirtschaft eigentlich gar nicht leisten, diesen Zustand einfach so hinzunehmen. Denn die Frauen in diesem Land werden ja nicht nur spaßeshalber gut ausgebildet um dann anschließend zu denken... ach nö, vielleicht ist mir der Job dann doch nicht so wichtig...
    Fakt ist, dass sich einfach nichts tut, und das kann so nicht bleiben. Egal warum das so ist, es sollte geändert werden und wenn es sein muss (und scheinbar muss es) über eine Quote. Geht halt nicht anders, da helfen keine guten Worte.
    Das was die jetzige Regierung derzeit noch hindert ist einzig ihr konservative Wählerschaft, die Frauen am liebsten weiter an der Familienfront sehen möchte...
    Thema Kinder? Wo soll da das Problem für den Arbeitgeber sein? Ich habe keins damit.Für den Fall einer SS muß eh jeder Arbeitgeber in eine Kasse einzahlen (so zu sagen eine Versicherung) Unsere Damen haben natürlich eine vereinbate Wochenarbeitszeit aber wie sie die Stunden legen ist ihre Sache. Das richtet sich meist nach den Stundenplan der Kinder. Tcha und wenn die Kinder krank sind und die Mütter zu Hause bleiben gibt es Aussfallgeld von der Kasse. Im übrigen fehlen die Mütter nicht mehr als die Männer.

    Sorry, Caro, aber das ist doch wirklich die Beschönigung schlechthin! Natürlich werden Frauen NICHT eingestellt, weil sie Kinder haben, welche kriegen oder welche kriegen könnten. Dass du das anders siehst ehrt dich, hat aber (leider) keinerlei Allgemeingültigkeit. Denn natürlich gehen die 'Kosten' von Familiengründungen zu einem Großteil auf das Konto von Arbeitnehmerinnen und natürlich verursacht das Kosten im Betrieb...

    @Snoopy: Fast 50% der Studentinnen der Wirtschaftswissenenschaften (WiWi, VWL, BWL) sind Frauen, die schließen im Schnitt besser ab und erlangen in Ihrem Studium mehr Zusatzqualifikationen z.B. durch Auslandsaufenthalte...
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    sopie74 schrieb:
    Das was die jetzige Regierung derzeit noch hindert ist einzig ihr konservative Wählerschaft, die Frauen am liebsten weiter an der Familienfront sehen möchte...

    "Ihr" (wer immer das ist) habt die FDP gewählt. Fakt ist, die FDP hat bei der Landtagswahl 2011 in Baden-Württemberg 18 Frauen aufgestellt, die CDU nur 10 (von je 70). Ich bin noch nicht bei SPD und Grünen, aber nicht-konservative Parteien stehen nicht unbedingt besser da, die Piraten haben z.B. bei 69 Kandidaten 3 Frauen, wenn ich richtig gezählt habe. Ich denke nicht, dass man bei den großen Parteien heute noch sehr leicht sagen kann, was konservativ wirklich ist. Dazu gleichen sie auch die Wahlprogramme zu sehr ;) Aber zurück zu dem großen, großen Defizit, dass du siehst. Mach es doch mal konkreter. Wir haben hier ja einige Beispiele aus dem privaten Umfeld gebracht. Kennst du Frauen, die tatsächlich eine Führungsposition nicht erhalten haben, weil ihnen ein Mann im Weg stand? Ich bezweifle, dass die Frauenquote ihnen geholfen hätte. Möchtest du selbst allen Ernstes als gut qualifizierte und fähige Frau in ein Unternehmen NUR mithilfe dieser Quote hinein? Wie ginge es dir da wohl?
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich kenne zahlreiche Beispiele von Frauen, die den begonnenen Karriereweg nicht weitergehen konnten, weil sie Frauen sind. Wenn in meinem Unternehmen ein Vorstandsplätzchen frei wird, das intern besetzt werden soll, ist die Liste der möglichen männlichen Kandidaten seeehr lang, Frauen werden gar nicht in Erwägung gezogen. Männer werden vom Start weg in Seilschaften einbezogen, Frauen bleiben außen vor. Aus vielen Gründen, aber vor allem weil sie Familien gründen könnten oder das schon getan haben, die Lebensläufe, wie sie in dem SZ-Artikel erwähnt sind, sind Vorgabe. Da fallen Frauen raus, weil es - falls sie Familie haben/wollen könnten, undenkbar ist (in der Branche in der ich gerade arbeite) dass das vereinbar sein könnte!
    Ich würde mich mit der Quote super fühlen, denn am Ende ist es wurscht, warum du auf dem Stuhl sitzt auf dem du sitzt. Ob du nun Zögling eines mächtigen Fürsprechers aus dem Unternehmen bist oder nach Quote besetzt, spielt keine Rolle. Erster sind oft genug Flachpfeifen, die nur darin brilliant sind, ihr Fähnlein nach dem Winde zu richten...
    Die Quote hätte - und das ist für mich entscheidend - die sichere Konsequenz, dass sich Unternehmen um den weiblichen Nachwuchs bemühen müssten, Frauen einfach mal nicht einstellen oder fördern, weil sie ein Ausfallrisiko darstellen, wäre einfach nicht mehr drin. Auch Familienfreundlichkeit wäre nicht länger ein Nice-to-Have sondern einfach ein pure Notwendigkeit auf der Suche nach den besten Mitarbeitern.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Sophie 74 ich kann das so nicht glauben. Ich komme aus dem Öffentlichen Dienst und wie bei Snoopy steht bei jeder internen Stellenanzeige das Frauen und Behinderte bei gleicher Leistung bevorzugt werden. Bei der RV gabe es in der Führungsebene fast nur noch Frauen.
    Marlies und du habt vieleicht recht das ich das (wie mein Mann) als Mutter von vier Kindern anders sehe als noch manche hinterwäldische Chefs. Wir sind ja auch kein Großunternehmen aber die anderen Firmen mit denen wir zusammen arebeiten halten es auch so. Da hat sich längst rumgesprochen das Frauen wahre Meister im Organisieren sein können, das sich Fehlzeiten wegen der Kinder nicht gar so häufig sind wie vermutet (einer unserer männlicher Mitarbeiter liegt mit den Kindertagen an der Spitze).
    Und wie gesagt ich sehe ja auch die andere Seite bei unserer Tochter die halt eine Ausbildung in einem typischen Männerberuf machen möchte. Da hat sie es verdammt schwer.
    Und trotzdem bin ich absolut gegen eine Quote. Wie gesagt ich hätte dann eine von den beiden Damen einstellen müssen. Nee da hätte ich lieber auf ein Sub-Unternehmen zurück gegriffen. Eine Quote ändert doch auch nichts in den Köpfen. Was nützt es wenn ich durch eine Qutote zu einer Position aufsteige und mir dann das Leben zur Hölle gemacht wird. In den Köpfen muß sich was ändern. Aber wie? Da haqbe ich absolut auch keine Idee :scratch.:
  • AnkeeAnkee

    258

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich würde mir durch eine Quote auch erhoffen, daß sich die potentiellen Arbeitgeber mal mehr mit den "unbequemen" Bewerbern beschäftigen. Ich möchte nicht wissen, wie oft eine Bewerberin auf einen Leitungsposten alleine deswegen aussortiert wird, weil sie Kinder hat und vielleicht mal Teilzeit gearbeitet hat. Egal ob sie jetzt vielleicht sogar besser qualifiziert wäre, als ein männlicher Mitbewerber.
    Und vielleicht ist mir das auch schon passiert, aber ich kann es ja nicht kontrollieren. Jedenfalls hab ich mich bei einer Bewerbung letztes Jahr schon gewundert, daß ich nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden bin, obwohl ich eigentlich super auf die Stelle gepaßt habe und es nicht so viele Bewerber gab... Ach so, nein ich arbeite in einem großen Unternehmen, nix mit Hinterwäldler.

    Caro, ich glaube, bei Euch ist das schon Realität, was in anderen Unternehmen durch die Quote erst noch erreicht werden muß. Schließlich bist Du ja schon die weibliche Chefin.

    Wenn ich mir überlege, wie oft ich gefragt worden bin, ob ich denn (auch) mit zwei Kindern nach einem Jahr wieder anfangen wolle ... ein "JA" hat da echt nicht gereicht. Kindertag hab ich bisher noch keinen einzigen genommen.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    hm, ich erinnere mich dunkel das mir auch bei meiner ersten Stelle nach der Ausbildung endlos Fragen über Kinder gestellt worden sind. :scratch.: Manche Sachen verdrängt man wohl.
    Ohman nicht leicht aber ich schreibe hier eben als Chefin mit meinen Erfahrungen.
    Und die Erinnerung an die Bewerberinnen ist mir noch so vor Augen, ist ja noch keinen Monat her.Und am Schlimmsten finde ich das sie damit das Klichee der Dummchen verbreiten. Die werden sich ja nicht nur auf unsere Anzeige beworben haben. Und somit schaffen sie es den Ruf von Frauen in Führungspositionen zumindest hier und in unserer Branche zu ruinieren. Und das ärgert mich gewaltig.
    Und trotzdem würde ich mir bei der nächsten zu besetzenden Stelle wieder auch Frauen einladen wenn sie geeignet scheinen. Aber ich glaube wenn man die Erfahrung mehrmals macht dann läßt man es irgendwann. :sad:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich hab Mitstreiterinnen, hurra ;-)
    Ich muss mir morgen mal alles in Ruhe durchlesen, leider hält mich Janne mit einem Stillstreik auf Trab. Bin aber gespannt, wie die Diskussion hier weitergeht.
  • AnkeeAnkee

    258

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Caro2310 schrieb:
    Und trotzdem bin ich absolut gegen eine Quote. Wie gesagt ich hätte dann eine von den beiden Damen einstellen müssen. Nee da hätte ich lieber auf ein Sub-Unternehmen zurück gegriffen.

    Ach übrigens, wenn so wie die Quote derzeit diskutiert wird, hättest Du auch keine von den Damen einstellen müssen. ... es sei den, Ihr seit ein börsennotiertes Unternehmen und wolltet Euren Vorstand oder Aufsichtsrat neu besetzen ;)
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Kommt vieleicht noch ;-) Meine Befürchtung ist einfach das es sich dann bis zu den kleinsten Unternehmen durchziehen würde. Nach und nach.
  • AnkeeAnkee

    258

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Nee, glaub ich nicht. In Frankreich und Norwegen gibt es ja schon genau so eine Regelung und das hat schon gereicht, damit sich der Frauenanteil in allen Ebenen ändert.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Dazu passt eine Pressemeldung
    http://www.schwangerschaft-geburt-stillen.de/

    In Norwegen und Schweden nehmen z.B. viel mehr Väter Elternzeit und das nicht nur für zwei Monate. Dort ist es gesellschaftlich normal, egal welche Positionen beide bekleiden.
    Das ist in Deutschland noch lange nicht so. Vielleicht wäre es anders, wenn Arbeitgeber auch viel mehr und wesentlich längere "Männerausfälle befürchten" müßten.
  • Kate68Kate68

    411

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    @ Marlies: Danke für den Link - ich denke schon lange, dass viele Frauen sehr gerne wieder in den Breuf zurückkehren würden, wenn es ihnen denn die äußeren Umstände ermöglichen würden. Wir brauchen keine Inder, wir haben sehr gut ausgebildete Frauen, die leider ihre Berufe für eine Zeit ganz aufgeben, um ihre Kinde zu betreuen.

    Teils, weil sie natürlich die Erziehung und das Da-Sein für ihre Kinder für immens wichtig halten, teils aber sicherlich auch, weil sie ja keine Chnace haben, ihren Job (gut) zu machen - in Teilzeit. Welche Führungskraft kommt denn mit einem Teilzeitjob daher?

    So sitzen Frauen auf unterbezahlten und wenig herausfordernden Teilzeitjobs, oder werden sogar beim Versuch, in den Job zurück zu kehren "ausbezahlt". Habe ich oft genug gesehen. Teilzeitkräfte sind in amerikanischen Unternehmen nämlich garnicht gerne gesehen...

    Und genau dafür brauchen wir eine Quote - und wie schon gesagt wurde: Dann müsste das Thema familenfreundliche Arbeitszeiten nämlich umgesetzt werden. Denn die meisten Faruen die ich kenne, haben keine Lust 60h zu arbeiten und ihre Kinder nicht mehr zu sehen.

    Klar geht es anders: In meinem Team sitzen 2 Frauen halbtags - sie teilen sich quasi eine Stelle. Und ich sehe jeden Tag, dass 2 halbe Stellen mehr leisten als eine Vlollzeitkraft. Ganz ab von Krankheitstagen. Einen halben Tag arbeiten, geht man auch mal, wenn es einem nciht soo toll geht. Es ist ja der Rest des Tages da, um sich zu erholen. Aber so denken die wenigsten Arbeitgeber. Hauptsache da sein, Präsenz zeigen.... das zählt noch viel zu oft. Und das schaffen Mütter einfach nicht.
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum