selbstbestimmter Zeitpunkt trotz Kaiserschnitt?

Annette2

Hallo,

wie einige von Euch vielleicht noch wissen, hatte ich mit Lari eine absolute Horrorgeburt. Eigentlich war ich mit dem Thema echt durch!! Nun regt sich seit ein paar Monaten doch wieder ein zarter Kinderwunsch. Allerdings kommt eine normale Geburt für mich nicht mehr infrage, das steht fest. Meine "alte" Hebamme, die damals live dabei war und auch die (psychologische) Nachsorge gemacht hat, hat mir damals schon fürs zweite Kind einen Wunschkaiserschnitt nahe gelegt. Wie funktioniert sowas? Muss ich dann mit der Klinik einen Termin zur Entbindung ausmachen? Kingt seltsam...Ich finde sehr wichtig, dass das Baby selbst bestimmen kann, wenn es auf die Welt möchte.
Bei einer Freundin, die BEL hatte, habe ich letztens mitbekommen, dass einfach gewartet wurde, bis die Wehen einsetzten, und dann das Kind per Kaiserschnitt geholt. Das war vorher auch abgesprochen.
Ich glaube, für mich wäre das die einzige Möglichkeit, mich auf ein weiteres Kind einzulassen.
Wie gesagt, sensibles Thema.
Hat jemand Erfahrung mit sowas und weiß was darüber?

Liebe Grüße

Pinoah

Hallo Anette,
ich bin ja bei weitem noch nicht so lange im Forum, wie Du. Deshalb möchte ich gern von Dir wissen, ob Du die Geburt Deines 1. Kindes hier aufgeschrieben hast. Ich würde wirklich gern mehr darüber lesen, was Dich so traumatisiert hat, dass Du diesen absoluten Kaiserschnitt-Wunsch hast und vor allem auch, wiso Deine Hebamme Dir diese Entscheidung damals prophezeit und empfohlen hat.
Erfahrungen zum Thema habe ich leider nicht. Jedoch war auch meine 1. Geburt ziemlich katastrophal und ich habe die 2. Geburt eher als heilend empfunden.Musste daraufhin aber auch echt hart an mir arbeiten. Deshalb mein persönliches Interesse an Deiner Geschichte.

Joella

Ich hatte keinen Wunschkaiserschnitt, aber einen ungeplanten. Bei mir wurde gewartet bis die Wehen eingesetzt haben, die Ärzte haben zwei Tage gewartet und weil der Muttermund wieder nicht aufgegangen ist (wie beim ersten Mal auch), haben sie dann einen Kaiserschnitt gemacht. Beim ersten Kind haben sie alle möglichen Dinge aufgefahren, Gel, Wehentropf... Diesmal haben sie einfach nur abgewartet was passiert und dann einen Kaiserschnitt gemacht.

Ich war nach der ersten Geburt ziemlich traumatisiert, habe wirklich jahrelang gebraucht bis ich es einigermaßen verarbeitet hatte. Selbst als der Kleine schon unterwegs war, hab ich noch dran geknabbert. Und die Ängste sind gekommen. Trotzdem hatte ich mir vorgenommen ich versuche es auf natürlichem Weg, hab mir die Kreissäle noch mal genau angeschaut, mit der Hebamme gesprochen, mit meiner Ärztin gesprochen... um die Angst in den Griff zu kriegen. Das hat soweit auch geklappt.
Und wie Pinoah auch schreibt, die zweite Geburt war heilsam.
Bei beiden Geburten hatte ich über 30 Stunden Wehen und dann einen Kaiserschnitt. Aber es gab beim Zweiten keinen Druck, dass es jetzt endlich losgehen muss. Und ich hab mich bei Weitem nicht so alllein und ausgeliefert gefühlt wie eim ersten Mal und ich war wesentlich entspannter, weil die Ärzte nicht ständig probiert haben noch mehr und noch stärkere Wehen zu produzieren.
Beim ersten Kind war ich fix und fertig, als ich dann zum Kaiserschnitt in den OP gekommen bin. Ich war danach fast nicht mehr in der Lage überhaupt mein Kind zu halten. Beim zweiten Kind war ich ausgeruht und entspannt und hab den Kaiserschnitt selbst auch viel besser weggesteckt, war am nächsten Tag schon wieder auf den Beinen und hatte eine wunderschöne Kennenlernphase mit dem kleinen Spatz.