Hallo! Unsere Familie wohnt sehr eng zusammen. D.h. meine Eltern leben im gleichen Haus wie mein Mann, meine Tochter und ich. Mein Bruder lebt mit seiner Familie ebenfalls sehr nahe. Wir sehen uns alle sehr oft und essen am Wochenende häufig alle zusammen. Familienfeste sind Standard und mein Neffe ist oft am Nachmittag oder Wochenende tageweise bei meinen Eltern. (Mein eigenes Baby gebe ich noch nicht so gern her ;-), zum Glück geht das ja wegen des Stillens auch noch gar nicht!)
Wir haben aber folgendes Problem: Wenn mein Neffe (1,5 J.) bei meinen Eltern ist, stellen sie ihre eigenen Regeln auf, was ich auch völlig i.O. und richtig finde. Allerdings stimmen diese nicht immer mit den Vorstellungen meines Bruders und seiner Freundin überein. Erst recht, wenn diese dann dazu kommen, sollten sich meine Eltern meiner und der Meinung meines Bruders nach zurückhalten und die Erziehung den eigentlichen Eltern überlassen. Leider kriegen sie das nicht so richtig hin. Immer wieder kommt es zu Diskussionen, was meine Eltern anders (und ihrer Meinung nach besser) machen würden. Außerdem gibt es so ein paar Brennpunkte, wie beispielsweise die Rechtshändererziehung, bei denen mein Bruder sofort und verständlicherweise aus der Haut fährt! Er ist selbst leider umerzogen worden und reagiert natürlich total empfindlich auf die geringsten Hinweise darauf. Meine Eltern verinnerlichen leider bis heute nicht, dass das ein großer Fehler war :-( Sie lassen zwar mit sich darüber reden und verstehen, dass es wohl für meinen Bruder schwere Folgen (Konzentrationsschwäche, LRS...) gehabt hat, können es aber nicht lassen, Arthur darauf hinzuweisen, welche "die feine Hand" beim Essen ist! :flaming01:
Solche und ähnliche Probleme nerven mich zutiefst, da es zu Familienstreit führt. Auch wenn wir mit unserer Tochter jetzt (leider!) wegziehen und somit in Zukunft zwangsläufig mehr Distanz zu meinen Eltern haben werden, sodass es für uns wohl nicht zu den oben beschriebenen Situationen kommen wird, mache ich mir Gedanken darüber, wie wir solche Probleme lösen könnten, weil ich wohl nicht damit umgehen könnte...Mein Bruder streitet sich, was sein Recht ist und ich voll verstehen kann. Ich würde das auch tun, möchte es aber vermeiden. Außerdem haben die Großeltern ja auch ein Recht auf Umgang und Erziehung. Es wird ja auch nicht gleich alles einen Schaden bei den Kindern verursachen - Nur möchte ich absolut vermeiden, dass Ihnen irgendein Mist eingetrichtert wird, v.a. wenn sie älter werden...
Hat schonmal jemand ähnliches erlebt? Wie seid ihr mit der Situation umgegangen? Habt ihr es geschafft, gelassen zu bleiben??
Kommentare
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Ich hab aber das glück, dass das meiste zumindest respektiert wird, auch wenn es die Großeltern anders sehen.
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Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Großeltern ein Recht auf Erziehung haben. Umgang ja, Erziehung nein. Dafür sind die Eltern in erster Linie verantwortlich. Sorry, aber ich bin da ein gebrandtes Kind. Ich würde immer dazu raten, klare Regeln abzustecken und den Großeltern klarzumachen, dass es nicht toleriert wird, wenn sie gegen die Erziehungsgrundsätze der Eltern arbeiten. Und wenn es nicht funktioniert, wird der Kontakt zu den Kindern eingeschränkt, zunächst nur unter Aufsicht, schlimmstenfalls ganz. Mir ist es extrem wichtig, Vertrauen haben zu können zu den Menschen, mit denen meine Kinder zu tun haben, erst recht, wenn sie so klein sind. und zur Oma habe ich das Vertrauen nicht mehr. Klar, sie liebt sie, und die Kinder lieben sie, dennoch macht sie zu viele Dinge, die nicht akzeptabel sind.
Ach, und nein, ich bin dabei nicht gelassen geblieben, das ganze regt mich furchtbar auf, weil es so unnötig ist und für die Kinder sehr sehr schade. Aber ich muss meine Kinder schützen und kann deshalb nicht zulassen, dass die Oma ihre Egoismen auslebt. Nur als Beispiel, sie wirft mir ernsthaft vor, ich hätte diese drei Jahre Neurodermitistherapie mit extremsten Einschränkungen bei der Ernährung nur erfunden, um sie zu schikanieren. Und nein, sie ist völlig klar im Kopf, dass ist keine Demenz o.ä.
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@Susanne: Puh, das hat mich ja gleich richtig mitgenommen. Und ich gebe Dir recht. Gerade, wenn es gesundheitliche Dinge betrifft, würde ich auch kein Pardon kennen.
Ich denke, ich bin da mit meinen Prinzipien auch so. Haben ja jetzt schon einige Diskussionen durch, dass ich meine Tochter z.Bsp. nicht schreien lasse ("weil sie doch auch einfach mal schreien WILL!"[HÄÄÄÄ!????]) Da mache ich auch einfach mein Ding und verbitte mir jegliche weitere Diskussionen!
Aber es ist nervenaufreibend. Und wenn es um meinen Neffen geht, habe ich ja nicht unbedingt direktes Mitspracherecht. Das muss mein Bruder& Freundin schon selbst regeln...Da zuzugucken ist anstrengend und fällt mir schwer.
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Mein Kind darf ja Süßes, aber bitte limitiert. Und bei Opa ist es zum Regelfall geworden, daß sie sich da am Süßigkeitenschrank bedient. Da muss ich wirklich auspassen und ich nehme da Opa gegenüber auch kein Blatt vor den Mund.
Ich denke auch, es ist wichtig, daß wir als Eltern den Großeltern sagen was wir uns vorstellen und was wir uns verbitten. Es sind unsere Kinder und das müssen sie akzeptieren. Auch wenns einfacher klingt als es ist...
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Ich habe einen guten Artikel in einer Zeitschrift gefunden. Sie heisst "mit Kindern wachsen" vom gleichnamigen Verein. In der Ausgabe "Special Säugling und Kleinkind" ist ein Artikel zu Großeltern, der diese direkt anspricht. O-TOn "einfach mal die Klappe halten, zugucken und lernen, liebe Altersgenossen, sonst kann es passieren, dass wir ausgeschlossen werden." Von einer Großmutter also geschrieben. Den habe ich kopiert und an die Großeltern verteilt. Bei Gelegenheit werde ich meine Mutter mal wieder daran erinnern :-)
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