Großeltern erziehen anders...

anneengelanneengel

123

bearbeitet 5. 04. 2012, 14:45 in Großfamilien
Hallo! Unsere Familie wohnt sehr eng zusammen. D.h. meine Eltern leben im gleichen Haus wie mein Mann, meine Tochter und ich. Mein Bruder lebt mit seiner Familie ebenfalls sehr nahe. Wir sehen uns alle sehr oft und essen am Wochenende häufig alle zusammen. Familienfeste sind Standard und mein Neffe ist oft am Nachmittag oder Wochenende tageweise bei meinen Eltern. (Mein eigenes Baby gebe ich noch nicht so gern her ;-), zum Glück geht das ja wegen des Stillens auch noch gar nicht!)

Wir haben aber folgendes Problem: Wenn mein Neffe (1,5 J.) bei meinen Eltern ist, stellen sie ihre eigenen Regeln auf, was ich auch völlig i.O. und richtig finde. Allerdings stimmen diese nicht immer mit den Vorstellungen meines Bruders und seiner Freundin überein. Erst recht, wenn diese dann dazu kommen, sollten sich meine Eltern meiner und der Meinung meines Bruders nach zurückhalten und die Erziehung den eigentlichen Eltern überlassen. Leider kriegen sie das nicht so richtig hin. Immer wieder kommt es zu Diskussionen, was meine Eltern anders (und ihrer Meinung nach besser) machen würden. Außerdem gibt es so ein paar Brennpunkte, wie beispielsweise die Rechtshändererziehung, bei denen mein Bruder sofort und verständlicherweise aus der Haut fährt! Er ist selbst leider umerzogen worden und reagiert natürlich total empfindlich auf die geringsten Hinweise darauf. Meine Eltern verinnerlichen leider bis heute nicht, dass das ein großer Fehler war :-( Sie lassen zwar mit sich darüber reden und verstehen, dass es wohl für meinen Bruder schwere Folgen (Konzentrationsschwäche, LRS...) gehabt hat, können es aber nicht lassen, Arthur darauf hinzuweisen, welche "die feine Hand" beim Essen ist! :flaming01:

Solche und ähnliche Probleme nerven mich zutiefst, da es zu Familienstreit führt. Auch wenn wir mit unserer Tochter jetzt (leider!) wegziehen und somit in Zukunft zwangsläufig mehr Distanz zu meinen Eltern haben werden, sodass es für uns wohl nicht zu den oben beschriebenen Situationen kommen wird, mache ich mir Gedanken darüber, wie wir solche Probleme lösen könnten, weil ich wohl nicht damit umgehen könnte...Mein Bruder streitet sich, was sein Recht ist und ich voll verstehen kann. Ich würde das auch tun, möchte es aber vermeiden. Außerdem haben die Großeltern ja auch ein Recht auf Umgang und Erziehung. Es wird ja auch nicht gleich alles einen Schaden bei den Kindern verursachen - Nur möchte ich absolut vermeiden, dass Ihnen irgendein Mist eingetrichtert wird, v.a. wenn sie älter werden...

Hat schonmal jemand ähnliches erlebt? Wie seid ihr mit der Situation umgegangen? Habt ihr es geschafft, gelassen zu bleiben??

Kommentare

  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Erfahrung kann ich nicht vorweisen. Zumindest nicht eigene. Aber Beboachtungen innerhalb der Familie: hier wird es auch diverse Streitpunkte geben. Mein Weg wird sein, nicht zu diskutieren. Entweder es wird akzeptiert oder nicht. Wenn nicht, haben die Großeltern eben nicht so viel Umgang, zumindest nicht das Kind ohne meine Aufsicht. Basta ;-) da bin ich schnell fertig.

    Ich hab aber das glück, dass das meiste zumindest respektiert wird, auch wenn es die Großeltern anders sehen.
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich habe ähnliche Probleme mit meiner Schwiegermutter und bin nach fast 8 Jahren zu dem Schluß gekommen, dass ich meinen Stiefel durchziehe. Entscheidend ist, was wir sagen und die Großmutter hat Folge zu leisten. Klingt brutal, geht bei uns aber nicht anders, da wir auf unterschiedlichen Planeten leben und Dinge, die ich bei meiner Mutter als selbstverständlich voruassetzen kann (klar, gleicher Stalll...), gehen bei Scwhiegermutter massivst in die Hose (Füße waschen im Bidet etc). Da wir aufgrund Victorias Neurodermitis auch phasenweise harte Diät halten musste, die keinerlei Toleranz erlaubte, musste ich diese durchsetzen und habe dabei keine Rücksicht auf Oma nehmen können. Das wäre nämlich zu Lasten meiner Tochter gegangen. Immer wenn ich versucht habe, ihr, der Oma, entgegenzukommen, ist es grandios gescheitert und sie hat sich nach dem Prinzip kleiner Finger-ganze Hand unglaubliche Sachen geleistet. Deshalb habe ich auch im Mai eine Grenze gezogen und im Moment keien Kontakt zu ihr. Die Kinder sind mit meinem Mann drüben, aber auch nicht alleine. Victoria will es nicht mehr und der Kleine hat den Wunsch noch nicht geäußert.

    Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Großeltern ein Recht auf Erziehung haben. Umgang ja, Erziehung nein. Dafür sind die Eltern in erster Linie verantwortlich. Sorry, aber ich bin da ein gebrandtes Kind. Ich würde immer dazu raten, klare Regeln abzustecken und den Großeltern klarzumachen, dass es nicht toleriert wird, wenn sie gegen die Erziehungsgrundsätze der Eltern arbeiten. Und wenn es nicht funktioniert, wird der Kontakt zu den Kindern eingeschränkt, zunächst nur unter Aufsicht, schlimmstenfalls ganz. Mir ist es extrem wichtig, Vertrauen haben zu können zu den Menschen, mit denen meine Kinder zu tun haben, erst recht, wenn sie so klein sind. und zur Oma habe ich das Vertrauen nicht mehr. Klar, sie liebt sie, und die Kinder lieben sie, dennoch macht sie zu viele Dinge, die nicht akzeptabel sind.

    Ach, und nein, ich bin dabei nicht gelassen geblieben, das ganze regt mich furchtbar auf, weil es so unnötig ist und für die Kinder sehr sehr schade. Aber ich muss meine Kinder schützen und kann deshalb nicht zulassen, dass die Oma ihre Egoismen auslebt. Nur als Beispiel, sie wirft mir ernsthaft vor, ich hätte diese drei Jahre Neurodermitistherapie mit extremsten Einschränkungen bei der Ernährung nur erfunden, um sie zu schikanieren. Und nein, sie ist völlig klar im Kopf, dass ist keine Demenz o.ä.
  • anneengelanneengel

    123

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Danke für Eure Antworten!

    @Susanne: Puh, das hat mich ja gleich richtig mitgenommen. Und ich gebe Dir recht. Gerade, wenn es gesundheitliche Dinge betrifft, würde ich auch kein Pardon kennen.
    Ich denke, ich bin da mit meinen Prinzipien auch so. Haben ja jetzt schon einige Diskussionen durch, dass ich meine Tochter z.Bsp. nicht schreien lasse ("weil sie doch auch einfach mal schreien WILL!"[HÄÄÄÄ!????]) Da mache ich auch einfach mein Ding und verbitte mir jegliche weitere Diskussionen!
    Aber es ist nervenaufreibend. Und wenn es um meinen Neffen geht, habe ich ja nicht unbedingt direktes Mitspracherecht. Das muss mein Bruder& Freundin schon selbst regeln...Da zuzugucken ist anstrengend und fällt mir schwer.
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Bei uns ist das schlimmste Thema das Süße. Opa kennt da keine Grenze und würde dem Kind permanent Schokolade erlauben. Ich habe da schon immer deutlich gesagt, was ich davon halte. Oma steht zum Glück hinter mir, zumindestens in 90% der Fälle. :fungif52:
    Mein Kind darf ja Süßes, aber bitte limitiert. Und bei Opa ist es zum Regelfall geworden, daß sie sich da am Süßigkeitenschrank bedient. Da muss ich wirklich auspassen und ich nehme da Opa gegenüber auch kein Blatt vor den Mund.

    Ich denke auch, es ist wichtig, daß wir als Eltern den Großeltern sagen was wir uns vorstellen und was wir uns verbitten. Es sind unsere Kinder und das müssen sie akzeptieren. Auch wenns einfacher klingt als es ist...
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Schön wäre aber auch, wenn Großeltern sich aus ihrer eigenen Elternrolle einmal herausbewegen und ihre eigenen Kinder als kompetente und erwachsene Partner akzeptieren, die mit ihren eiugenen Kindern voielleicht andere Vorstellungen verfolgen.
  • anneengelanneengel

    123

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    ...Kommt etwas spät, aber: DANKE. Sehe ich genauso! ;-)
  • MannaManna

    875

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich finde dieses Thema auch schwierig. Im Grunde will ich auch dass mein Kind eine gute Beziehung zu allen Großeltern hat, aber die ewigen Ratschläge und Fragen gehen mir schon auch auf die nerven. z.B. sind es immer ganz klar die Zähne wenn Louis irgendwas hat. Lustig, bisher ist noch keiner da! Das ist harmlos und da sage ich auch nichts mehr, nur noch hmmm. Sollen sie selber merken. Meine Mutter sagt immer "der hat kalte Hände/ Füße" oder deckte ihn gleich mehr zu als er noch kleiner war. Ich sag dann immer nur "Nacken fühlen!". Es ist einfach bei allen so, glaub ich.

    Ich habe einen guten Artikel in einer Zeitschrift gefunden. Sie heisst "mit Kindern wachsen" vom gleichnamigen Verein. In der Ausgabe "Special Säugling und Kleinkind" ist ein Artikel zu Großeltern, der diese direkt anspricht. O-TOn "einfach mal die Klappe halten, zugucken und lernen, liebe Altersgenossen, sonst kann es passieren, dass wir ausgeschlossen werden." Von einer Großmutter also geschrieben. Den habe ich kopiert und an die Großeltern verteilt. Bei Gelegenheit werde ich meine Mutter mal wieder daran erinnern :-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    So ein Artikel ist ja gut und schön, aber wäre der nicht besser woanders aufgehoben? Meint Ihr Omas lesen solche Zeitungen/Zeitschriften?
  • MannaManna

    875

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Es wäre natürlich schön wenn so etwas auch mal woanders zu lesen sein würde. Generell denke ich werden Großeltern viel zu wenig direkt angesprochen. Ein mal war etwas darüber in der Apothekenzeitschrift Baby und Familie, aber auch nicht so direkt formuliert.
  • anneengelanneengel

    123

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Danke, hab mir das Sonderheft gleich mal bestellt....scheint ne interessante Zeitschrift zu sein....bin gespannt! :fungif52:
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