Kinder mit Diabetes

bearbeitet 7. 04. 2016, 10:57 in Kranke Kinder
Haute ist Weltgeundheitstag. In diesem Jahr wir Diabetes in den Mittelpunkt gestellt

Aus gutem Grund
Wenn ein Kind plötzlich Diabetes hat
Der Blutzuckerspiegel wird mit einem Messgerät durch Blutentnahme aus der Fingerkuppe bestimmt
Wenn ein Kind plötzlich Diabetes hat
Von Lisa von Prondzinski

Diabetes ist zentrales Thema des heutigen Weltgesundheitstages, denn immer mehr Menschen leiden daran. Vor allem Kinder sind häufiger betroffen als früher. Ein ungesunder Lebensstil und schädigende Umweltfaktoren scheinen Schuld daran zu sein.
Allein in Deutschland gibt es mittlerweile über sechs Millionen Diabetes-Patienten. Tendenz: steigend. In 15 Jahren sollen es acht Millionen sein. Der so genannte Zucker ist längst eine Volkskrankheit. Diabetes steht im Mittelpunkt des Weltgesundheitstages am Donnerstag (07.04.2016). Die nationale Auftaktveranstaltung findet in Düsseldorf statt. Dort tauschen sich Experten über diese tückische Krankheit aus.

Bei Diabetes kann der Körper den über die Nahrung aufgenommenen Zucker nicht richtig verwerten. Es gibt zwei Hauptformen dieser chronischen Krankheit: Bei Typ 1 produziert die Bauchspeicheldrüse das lebenswichtige Hormon Insulin nicht mehr. Bei Typ 2 ist anfangs noch genug Insulin vorhanden, aber es wird von den Körperzellen immer schlechter aufgenommen und kann nicht richtig wirken. "Unbehandelt können im Akutfall Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma auftreten", erklärt Stefan Brunnberg, Diabetologe im Evangelischen Krankenhaus Hamm.
"Langfristig kann es vor allem zu Schäden an den Augen, Nieren und Nervenzellen kommen." Aber auch zu Durchblutungsstörungen der Beine und Füße sowie zu einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten.

Viele Neuerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

Rund 90 Prozent aller "Zuckerkranken" haben den Diabetes Typ 2. Früher litten daran nur ältere Menschen. Deshalb sprach man von "Alterszucker". Inzwischen trifft es auch Jüngere. Bundesweit haben derzeit etwa 5.000 Kinder und Jugendliche diesen "Alterszucker". Das klingt nicht viel, ist jedoch alarmierend, weil sich Schätzungen zufolge die Zahl der Neuerkrankungen in den vergangenen Jahren jedes Jahr verfünffacht hat. Nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft kommen jedes Jahr etwa 200 weitere Kinder und Jugendliche dazu. Auslöser sind meistens Übergewicht und zu wenig Bewegung. Auch eine genetische Veranlagung kann eine Rolle spielen. In bestimmten Familien tritt die Erkrankung gehäuft auf.

Ein Leben lang Insulin

Die Zahl der Kinder mit Diabetes ist enorm gestiegen.
Parallel dazu steigt aber auch die Zahl der Neu-Erkrankungen beim Diabetes Typ 1. Diese Autoimmunerkrankung tritt meist schon in jungen Jahren auf. Bundesweit sind inzwischen fast 30.500 Patienten unter 20 Jahre alt. Nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft kommen jedes Jahr bis zu 2.300 weitere Kinder und Jugendliche dazu. Während beim Typ 2 schon mal eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung helfen können, brauchen Typ-1-Patienten noch mehr Disziplin. Das heißt: Immer den Kohlenhydrategehalt von Speisen und Getränken berechnen, täglich mehrmals den Blutzucker messen und ein Leben lang Insulin spritzen oder mit einer Pumpe unter die Haut zuführen, um zu überleben.
Forscher kennen Ursachen nicht
Die genauen Ursachen für diese Autoimmunerkrankung kennen Forscher nicht. "Bekannt ist nur, dass es eine geringe genetische Veranlagung gibt.
Allerdings haben Betroffene selten direkte Verwandte, die ebenfalls erkrankt sind", erklärt Professor Karsten Müssig, Leiter des Klinischen Studienzentrums am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) in Düsseldorf. "Wenn der Vater oder die Mutter an Typ 1 erkrankt ist, dann hat das Kind ein Risiko von nur drei bis fünf Prozent, auch krank zu werden." Eine größere Rolle als die Genetik könnten Viren oder Giftstoffe spielen. Die Umwelt könnte an der steigenden Zahl der Neuerkrankungen schuld sein, mutmaßen Wissenschaftler. Etwa die zunehmende Feinstaubbelastung und die gestiegene Hygiene, die das Immunsystem beeinflussen, wie Müssig erklärt. "Früher musste das Immunsystem viel mehr Keime bekämpfen. Jetzt langweilt es sich womöglich - salopp gesagt – und schießt deshalb gegen die eigenen Insulin-bildenden Zellen und zerstört sie."

Auf einmal ist großer Durst da

Vor allem unter Kleinkindern soll sich die Zunahme beschleunigt haben. Doch für Eltern ist es gar nicht einfach zu erkennen, wenn ihr Kind auf einmal Diabetes hat. Die akuten Symptome beim Typ 2 entwickeln sich schleichend über Monate: Die Patienten fühlen sich müde, schwach und kraftlos. Bei Typ 1 zeigen sich die ersten Beschwerden in nur wenigen Tagen oder Wochen. Und sie sind nicht unbedingt eindeutig. Stutzig werden sollten Eltern jedoch, wenn ihr Kind plötzlich mehr Durst hat, häufiger zur Toilette laufen muss. Auch ein Geruch aus dem Mund nach vergorenen Äpfeln und Erbrechen sind verdächtig. "Das können Anzeichen für eine Hyperglykämie sein, also eine bedrohliche Überzuckerung, die sofort im Krankenhaus behandelt werden muss", erklärt der Mediziner Müssig.

Was zählt, ist Regeln einhalten
Bisher gibt es nichts Wirksames, um Diabetes Typ 1 vorzubeugen. Viel versprechende Ansätze verfolgt das Institut für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München: Im Rahmen einer Studie arbeiten die Wissenschaftler an einer Art Schluckimpfung mit Insulin. Auch wenn der Durchbruch noch auf sich warten lässt, sollten Eltern bei der Diagnose Diabetes nicht in Panik geraten: "Das ist zwar eine bisher nicht heilbare chronische Erkrankung, aber sie ist gut therapierbar. Wenn man sich an einige Regeln hält, können die Kinder weitgehend normal leben", meint der Kinderarzt Brunnberg.
Quelle [url=wder1http://www1.wdr.de/wissen/mensch/diabetes-kinder-100.html]wder1http://www1.wdr.de/wissen/mensch/d ... r-100.html[/url]
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