Jolandas Grammatik

Eowyn · 23. 08. 2009, 16:02

Ich mache mir manchmal etwas Gedanken um Jolandas Sprachentwicklung. Gefühlsmäßig spricht sie deutlich schlechter als Mirco in dem gleichen Alter. Mirco hat wenn ich das richtig in Erinnerung habe flüssig gesprochen als er mit drei Jahren in den Kindergarten kam. Jolanda ist jetzt drei geworden und hat immer noch eine sehr eigenwillige Grammatik drauf:

Mama mit gehst du?

Wo Cosmo ist?

Ich ein Stift nehm.

Manchmal spricht sie Sätze auch völlig korrekt, eben gerade:

Was soll ich machen?

Wo ist der Papa?

Aber von komplizierteren Satzkonstrukten mit Nebensätzen, wie es unter einem der Links für das Alter genannt wird, scheint sie noch weit entfernt zu sein.

U7a haben wir in einem Monat. Aber beim Arzt wird sie vermutlich kein Worte sagen, so dass er nur nach meinen Schilderungen gehen kann. Es sei denn er belauscht vorab die Gespräche im Sprechzimmer, während wir warten.

Bin ich von Mirco nur zu sehr verwöhnt oder hinkt sie da wirklich hinterher?

franziska&lilly · 23. 08. 2009, 16:21

das, was an jolandas äußerungen ungrammtisch klingt, ist die stellung des verbs im satz. sie sagt das verb an letzter stelle, wobei es in hauptsätzen an der zweiten stelle auftritt, in nebensätzen jedoch in letzter stelle. dieser entwicklungsschritt der verbzweitstellung wird üblicherweise zwischen 2;6 - 3;0 vollzogen. da jolanda bereits auch korrekte äußerungen produziert, würde ich vermuten, dass sie diesen erwerbsschritt gerade vollzieht. dennoch würde ich das ganze beobachten und bei der U7a ansprechen. spätestens bei 3;6 sollte, wenn sich nichts geändert hat, eine abklärung stattfinden.
was die produktion von nebensätzen angeht, ist das alter zwischen 3;0 - 3;6 die typische entwicklungsphase. das sehe ich kein problem.

Eowyn · 23. 08. 2009, 18:57

Ok, dann beobachte ich das mal weiter und rede dann auch mit dem Kinderarzt darüber. Ist schon erstaunlich wie weit Mirco ihr da voraus war. Der hat da echt schon deutlich anders gesprochen.

franziska&lilly · 23. 08. 2009, 19:24

es gibt eine gewisse individualität in der entwicklung, so dass sich solche unterschiede eben auch bemerkbar machen. dass muss nichts besorgniserregendes sein. es ist aber gut, es im auge zu behalten.

Eowyn · 4. 11. 2009, 11:30

Wollte mal berichten, dass sie ihre Grammatik jetzt so weit sortiert hat und die Sätze fast immer korrekt sind.

franziska&lilly · 4. 11. 2009, 11:33

prima

Eowyn · 4. 11. 2009, 12:59

Jetzt muss sie nur noch manche Laute richtig lernen. Im Moment sagt sie immer "Racke" statt Jacke. Dabei kann sie problemlos ja sagen. Und "pomm mal" statt "komm mal" ist glaube ich auch immer noch aktuell.

franziska&lilly · 4. 11. 2009, 13:23

letzteres wird demnächst verschwinden. solche lautangleichungen sind normal.
macht sie /j/ -> /r/ nur bei diesem einen wort oder immer, wenn ein /j/ kommen soll ?

Eowyn · 4. 11. 2009, 14:18

Mir fällt es eigentlich nur bei der Jacke auf. Ja und Jolanda kann sie sagen.

franziska&lilly · 4. 11. 2009, 14:20

okay, dann wird es wahrscheinlich nur ein einzelfall sein ;-) .

Eowyn · 2. 09. 2010, 18:08

Ich schreibe mal in meinen alten Thread, dann sieht man etwas die Entwicklung. Jolanda hat nächste Woche U8, sie ist jetzt vier Jahre alt. Ich bin mir immer noch etwas unschlüssig, ob ich den Kinderarzt auf eine Überweisung zur Logo ansprechen soll oder nicht.

Jolanda hat noch Probleme mit dem k am Wortanfang. Bei "kann" funktioniert es, bei "komm" und "Cosmo" ging es bis vor kurzem noch gar nicht. So langsam kommt es, aber sie muss noch sehr bewusst daran denken, sonst sind wir doch oft wieder bei "Tosmo".

Außerdem lispelt sie immer wieder. Das ist ganz merkwürdig, sie kann das s richtig sprechen, hat das auch früher immer getan. Ich habe oft das Gefühl, dass sie sich das Lispeln richtig angewöhnt hat. Sie verfällt dann in so eine Art Babysprache.

Im Kindergarten redet sie wohl nur sehr wenig. Wenn sie angsprochen wird ist sie meist einfach nur stumm. Ich bin mir nicht sicher, ob das auch daher kommt, weil sie selber mit ihrer Sprache Probleme hat. Hier zuhause steht der Mund eigentlich nicht still.

Ach ich bin mir so unschlüssig, ob ich sie damit einfach in Ruhe lassen sollte, oder ob sie etwas Förderung brauchen könnte. Sie wird 2012 schulpflichtig. Das bedeutet, dass sie in 2011 die Einschulungsuntersuchung machen muss. Und dieses Jahr waren die bereits Anfang Februar bei uns im Kindergarten. Das hieße, dass sie in einem halben Jahr Einschulungsuntersuchung hat.

Elanna · 2. 09. 2010, 21:38

Huhu!

Leider kann ich dir zu der Sprachentwicklung selbst nicht viel sagen.
Allerdings ist es aus Schulsicht immer hilfreich wenn zu Schulbeginn die Lautbildung sehr sicher abgeschlossen ist. Kinder die noch Schwierigkeiten in der Lautbildung haben tun sich erfahrungsgemäß beim Schriftspracherwerb besonders hart.
Als Mama würde ich wohl darauf achten, dass, wenn nötig, eine logopädische Förderung mit deutlichem Vorlauf zum Schulbeginn stattfindet. So gewinnt das Kind da die nötige Sicherheit und hat in der Schule damit nicht noch zusätzlich Mühe.

Sprich doch den Kinderarzt mal darauf an was der meint. Vielleicht kannst du ja auch erstmal eine Einschätzung eines Logopäden bekommen? Sowas wird bei uns sogar im Kindergarten angeboten.

Liebe Grüße,

Elanna

franziska&lilly · 2. 09. 2010, 22:21

was die fehlbildung des s-lautes angeht, ist da noch viel zeit. das reicht, wenn sie das im 6. lebensjahr lernt. was die k-t-geschichte angeht, liegt sie noch im rahmen dafür. gerade wenn sie es nur noch am wortanfang macht, zeigt das an, dass sie diese lautersetzung demnächst vollständig überwinden wird.
ich würde z.zt. noch nichts machen und noch bis weihnachten abwarten. dann kannst immer noch vor der schuleingangsuntersuchung eine logopädische abklärung machen lassen. findet 2012 dann nochmal eine einschulungsuntersuchung statt ?

Eowyn · 2. 09. 2010, 22:49

franziska&lilly schrieb:

findet 2012 dann nochmal eine einschulungsuntersuchung statt ?

Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Mirco hatte ja dieses Jahr die Untersuchung, da war aber nix auffällig, insofern denke ich nicht, dass vor der Schule noch mal was kommt. Wie das wäre, wenn irgendwo Defizite festgestellt werden kann ich gar nicht sagen.

Mich nervt dieses Gelispel irgendwie, weil sie es ja eigentlich auch richtig kann und immer richtig gemacht hat. Und jetzt hat sie dauernd die Zunge zwischen den Zähnen.

franziska&lilly · 2. 09. 2010, 22:59

ich bin zwar nicht ganz drin inder materie :oops:, aber hier in brandenburg finden meines wissens nach jedes jahr reihenuntersuchungen statt und im jahr der einschulung dann die einschulungsuntersuchung. mir ist nicht ganz klar, wie schulreife 1,5 jahre vor der einschulung beurteilt werden kann ?!

was den s-laut angeht, steht ja auch noch der wechsel der frontschneidezähne in den nächsten 2jahren bevor. da würde die zunge ohnehin in den zwischenraum rutschen.
weißt du, ob in jolandas direktem umfeld jemand lispelt ? wenn ja, könnte es sein, dass sie diese person nachahmt.

Eowyn · 2. 09. 2010, 23:35

Nö, mir ist noch niemand aufgefallen, der lispelt.

Die Einschulungsuntersuchung wurde hier um ein Jahr vorgezogen, damit eventuelle Defizite ausreichend früh vor Schulbeginn erkannt werden um noch handeln zu können.

franziska&lilly · 2. 09. 2010, 23:53

prinzipiell ist das auch zu befürworten, aber die sprachlichen fähigkeiten sind ja nur ein teilbereich an fähigkeiten, die beurteilt werden sollen.

kannst du es denn mit einem zeitpunkt oder einem ereignis in zusammenhang bringen, ab dem sich die aussprache verändert hat?

Eowyn · 2. 09. 2010, 23:58

Nein, einen konkreten Punkt ab dem mir das aufgefallen ist gab es eigentlich nicht. Ich glaube es waren am Anfang immer mal wieder Situationen wo sie bockig war, nicht antworten wollte oder auch wenn ich nachgefragt habe, weil ich sie nicht richtig verstanden habe. Ich pendle hier den ganzen Tag zwischen "nicht so laut, da tun mir die Ohren weh" und "sprich mal lauter und in meine Richtung, damit ich dich hören kann". :roll: Und wenn ich eben nachfragen musste, dann hatte ich immer mal wieder den Eindruck, dass sie nicht normal redet sondern so komisch.

franziska&lilly · 3. 09. 2010, 00:01

hat sie evtl. polypen oder mittelohrprobleme ?

Eowyn · 3. 09. 2010, 13:35

Mit den Ohren gab es hier noch nie Probleme. An Polypen hatte ich auch schon mal gedacht, weil ich auch finde, dass sie recht viel durch den Mund atmet. Aber in punkto Erkältungen ist sie absolut nicht auffällig.

franziska&lilly · 3. 09. 2010, 21:46

dann würde ich das evtl. mal abklären.

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